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Gestrandet: Ein Sylt-Krimi (German Edition)

Gestrandet: Ein Sylt-Krimi (German Edition)

Titel: Gestrandet: Ein Sylt-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisa Pauly
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bedachte Erik mit einem verschlagenen Lächeln. »Ich konnte ja nicht ahnen, dass Sie mich sofort erwischen.«
    »Vielleicht hätten Sie nicht das Auto einer Sylterin stehlen sollen. In solchen Fällen sind die Sylter Polizisten besonders aufmerksam.«
    Fehring riss erstaunt die Augen auf. »Ich habe die Karre in Niebüll geknackt! Nicht auf Sylt!«
    Erik grinste. »Das wissen wir.«
    Er hörte Sören mit der Türklinke klappern und registrierte Rudi Engdahls ungeduldigen Blick. Sie hatten ja recht, alle beide. Erstens fielen Kfz-Diebstähle nicht in seine Zuständigkeit, zweitens hatte er Sören ein italienisches Essen versprochen. Dass er sich dennoch nicht von diesem Fall lösen konnte, lag daran, dass das Auto, das Kurt Fehring gestohlen hatte, Valerie gehörte.
    Zu Rudi Engdahl sagte er: »Ich will mich natürlich nicht in Ihre Vernehmung einmischen.« Und über die Schulter rief er zurück. »Bin gleich so weit! Nur ein paar Fragen!« Dann wandte er sich wieder an Fehring: »Wann haben Sie den Wagen gestohlen?«
    Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen. »In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch.«
    »Wo genau?«
    »Meinen Sie, ich gucke erst aufs Straßenschild? Irgendwo außerhalb. In einer Reihenhaussiedlung.«
    Erik nickte Rudi Engdahl zu. »Das passt.«
    Engdahl bedachte ihn mit einem gereizten Blick. »Wir wissen, wo der Wagen gestohlen wurde. Wir haben ja Frau Feddersens Aussage.«
    »Sorry.« Erik ging zur Tür. »Ich werde jedenfalls der Besitzerin Bescheid geben. Heute Nachmittag will ich sowieso ins Hotel Feddersen.«
    »In Ordnung!« Damit stand Rudi Engdahl auf und schloss die Tür vor Eriks Nase.
    Aber wenn Sören gedacht hatte, dass der Weg nun direkt zu den Antipasti im Hause Wolf führte, hatte er sich getäuscht. Erik wandte sich an Polizeimeister Mierendorf. »Haben Sie mir alles zusammengepackt, was ich für die Fingerabdrücke brauche?«
    Mierendorf nickte und wies auf ein Paket, das auf dem Tresen lag. »Da ist alles drin. Obwohl ich ja nicht verstehe, warum diese Leute nicht zu uns ins Kommissariat kommen können.«
    Darauf antwortete Erik nicht. Auch nicht, als er Sörens hochgezogene Augenbrauen sah. »Worauf warten Sie noch?«, fragte er. »Oder ist Ihnen plötzlich der Appetit vergangen?«
    Sören schüttelte wortlos den Kopf und öffnete seinem Chef die Tür. Mit einem Blick auf das Paket, das Erik in Händen hielt, brummte er: »Sind Sie froh, dass Valerie Feddersens Alibi jetzt überzeugend ist?«
    Prosciutto e fichi prangte auf dem Tisch, dunkelrot der Schinken, hell und saftig die Feigen. Eine Minestrone dampfte auf dem Herd, während im Backofen die mit Käse gefüllten Polentataschen bräunten und die Marsala-Pfirsiche sich auf den Löffelbiskuits räkelten. Der Raum war voller Wohlgerüche, voller Lachen und Behaglichkeit.
    Die Haustür krachte ins Schloss, und in der Küche erschien Michael Ballack, der nur zufällig so aussah wie Felix Wolf. »Wir haben Elfmeter geübt! Ich habe jeden im Tor platziert. Mathis hat keinen gehalten! Er hat gesagt, wenn es Sonntag einen Elfmeter gibt, darf ich ihn schießen!«
    Mit flinken Blicken verschaffte er sich einen Überblick über das kulinarische Angebot. »Ich habe einen Bärenhunger. Mathis hat uns wieder mächtig rangenommen.«
    Mamma Carlotta verhinderte nur knapp, dass er sich so, wie er war, auf einen Stuhl warf. »Erst Hände waschen!«
    Felix grinste anerkennend. Im Spiel ums Händewaschen ging mal wieder ein Punkt an seine Großmutter. Schade, dass er nicht mit den vielen Punkten prahlen konnte, die er auf seiner Seite hatte. In diesem Spiel war er eindeutig Gewinner.
    »Tut mir leid«, sagte Sören, als Mamma Carlotta ihm mehrere Feigen auf den Schinken häufte, »dass ich an Valerie Feddersens Alibi gezweifelt habe.«
    Erik nickte großmütig. »Sie haben ja recht. Ganz sicher können wir erst jetzt sein. Die Feddersens werden sich freuen, wenn sie hören, dass das Auto wieder aufgetaucht ist. Die meisten gestohlenen Autos verschwinden ja auf Nimmerwiedersehen.«
    »Dass Frau Feddersen zur Tatzeit in Niebüll war, daran besteht jedenfalls kein Zweifel mehr«, meinte Sören.
    »Und ebenso sicher ist«, ergänzte Erik, »dass Mathis zur Tatzeit im Hotel war.«
    Sören stöhnte. »Wir brauchen ein Motiv! Außer Geldgier fällt mir keins ein.«
    »Vielleicht war Magdalena Feddersen eine Spionin«, schlug Felix vor, »und ist enttarnt worden.«
    »So ein Blödsinn!« Carolin sah ihn strafend an. »Aber sie hat vielleicht

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