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Gestrandet: Ein Sylt-Krimi (German Edition)

Gestrandet: Ein Sylt-Krimi (German Edition)

Titel: Gestrandet: Ein Sylt-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisa Pauly
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gemäßigter.
    Erik wartete geduldig, bis aus dem kreischenden Teeny auf der anderen Seite der Leitung wieder eine Staatsanwältin geworden war, und nickte zufrieden, als Frau Dr. Speck beschloss, die Betreuung von Severin Dogas höchstpersönlich zu übernehmen. »Die Presse darf ihn nicht in die Finger kriegen, das ist das Wichtigste. Und die Befragung eines solchen Mannes muss jemand leiten, der Fingerspitzengefühl hat.«
    Dass er selbst dafür nicht infrage kam, war Erik sofort klar. Und er war sehr glücklich darüber. »Dann brauchen wir auch keinen Pressesprecher?« Die Staatsanwältin konnte ja nicht sehen, dass er lächelte.
    »Mit der Presse werde ich am besten fertig. Ich muss mich auf der Stelle unauffällig nach einem geeigneten Hotel für Dogas umsehen.«
    Als sie hörte, dass dafür bereits gesorgt war, reagierte sie ungehalten. Aber als Erik versicherte, dass der Star den dringenden Wunsch gehabt hatte, in dem Hotel zu logieren, in dem seine Frau ihre letzten Tage verbracht hatte, war sie zufrieden. »Buchen Sie mir dort auch ein Zimmer. Ich werde auf Sylt bleiben, bis der Fall geklärt ist.«
    »Ich muss heute sowieso noch ins Hotel Feddersen«, erklärte Erik, »um die Hotelleitung zu instruieren. Dogas’ Management hat sehr konkrete Forderungen an die Sicherheit des Stars. Ich werde dort Bescheid geben, was getan werden muss, damit Herr Dogas ungestört bleibt.«
    »Ja, tun Sie das! Kriegen Sie das hin, Herr Wolf?«
    Erik war entschlossen, sich seine Geduld nicht nehmen zu lassen. »Ich bin sicher, dass ich das hinkriege. Und bei der Gelegenheit werde ich dann gleich ein Zimmer für Sie buchen.«
    »Hoffentlich ist noch eins frei. Es ist Hauptsaison!«
    Erik dachte daran, dass das Hotel Feddersen niemals ausgebucht war, und entgegnete: »Es wird schwer sein, aber ich werde das schon schaffen.«
    Er stieg aus dem Wagen und ging auf den Hoteleingang zu. Wieder stolperte er über die erhöhte Bodenplatte und nahm sich vor, Mathis darauf hinzuweisen. Wenn dem Star hier ein Haar gekrümmt wurde, konnte er sich auf gewaltige Schadenersatzforderungen einstellen. Womöglich wäre dann die Hälfte seines Erbes gleich wieder verloren.
    Valerie stand an der Rezeption. Als sie ihn sah, ging ein Lächeln über ihr Gesicht, strahlend kam sie auf ihn zu. Erik blieb stehen, um dieses Lächeln, dieses Auf-ihn-Zukommen so lange wie möglich zu genießen. Es gelang ihm sogar, ihr in die Augen zu sehen, bis Valerie zu der Sitzgruppe wies und ihn bat, Platz zu nehmen.
    Erik schüttelte den Kopf. »Ich muss unter vier Augen mit dir reden. Ungestört.«
    Ihr Gesicht veränderte sich von einem Augenblick zum anderen. Fürchtete sie sich vor ihm? Warum wurde sie mit einem Mal so ernst? Und warum betrachtete sie ihn wie jemanden, vor dem man auf der Hut sein musste?
    »Noch besser unter sechs Augen«, fügte er an. »Ist Mathis da?«
    Sie schüttelte den Kopf, dann ging sie vor ihm her in das kleine Büro, das hinter der Rezeption lag. Während Erik sich auf das schäbige schwarze Ledersofa setzte, telefonierte Valerie nach Kaffee und nach jemandem, der sie an der Rezeption vertreten konnte. Dann setzte sie sich ihm gegenüber und versuchte zu lächeln.
    »Danke für mein Auto. Rudi Engdahl hat es mir gestern gebracht. Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass mein alter Wagen wieder auftaucht.«
    »Ich auch nicht.«
    Valerie beugte sich vor. »War da eigentlich ein professioneller Autoknacker am Werk?«
    Erik winkte ab. »Ein kleiner Ganove! Ein Profi hätte sich nicht so dumm angestellt.«
    »Hast du ihn verhaftet?«
    Erik lächelte. »Nein, er bleibt erst mal auf freiem Fuß. Er hat einen festen Wohnsitz, und es besteht keine Fluchtgefahr.«
    Valerie schlang die Arme um ihren Oberkörper, als fröre sie. »Dann könnte ich dem Kerl ja jederzeit begegnen.«
    »Kurt Fehring ist nicht gefährlich«, meinte Erik tröstend. »Ein Typ, dem nie etwas gelungen ist. Seine Druckerei lief eine Weile ganz gut, aber dann hat er sich auf schmutzige Geschäfte eingelassen – und das war der Anfang vom Ende.« Er sah Valerie erwartungsvoll an, aber sie reagierte weder positiv noch negativ auf seine Informationen. Erik merkte, wie gerne er in ihrem Gesicht etwas Anerkennung gesehen hätte. Aber ihr Gesicht blieb ausdruckslos.
    »Was gibt es Wichtiges?«, fragte sie übergangslos.
    Erik holte tief Luft, änderte seine Körperhaltung, hatte das Bedürfnis, noch einmal von vorne anzufangen mit diesem Gespräch. Aber was sich

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