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Gestrandet

Gestrandet

Titel: Gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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vielleicht einem Phaserstrahl zum Opfer gefallen, den Tuvok auf eins der großen Wracks gerichtet hatte?
    Der Kopfschmerz ließ ein wenig nach, und aus der
    Stirnwunde quoll kein Blut mehr. Janeway holte tief Luft. »Mr.
    Tuvok…«
    »Da sind sie!« entfuhr es Paris – er war so aufgeregt, daß er sich nicht zurückhalten konnte. Drei kleine Schiffe glitten hinter einem Wrack hervor und beschleunigten; sie hatten überhaupt keine Ähnlichkeit mit den Angreifern.
    »Folgen Sie ihnen!« wies Janeway den Piloten an.
    Tom Paris reagierte bereits. Er preßte die Lippen zusammen, drehte nach Backbord ab und nahm die Verfolgung auf. Die drei fliehenden Raumer machten keine Anstalten, sich zu verteidigen, aber die acht anderen Schiffe griffen mit noch größerer Entschlossenheit an.
    Die drei Schiffe waren schnell, das mußte Janeway ihnen lassen. Man könnte meinen, wir verfolgen Schwalben, dachte Janeway, als die kleinen Raumer hin und her huschten. Für ein Schiff ihrer Größe zeichnete sich die Voyager durch große Manövrierfähigkeit aus – sie zu fliegen, sei wie ein Ritt auf einem Tiger, hatte Paris einmal gesagt. Doch diese kleinen Flitzer kamen Akrobaten gleich. Dennoch ließ sich Paris nicht von ihnen abschütteln, und Janeway wußte: Lieber wäre er mit einem auf Überladung justierten Phaser allein in einem Zimmer gewesen, als die Ja’in jetzt entkommen zu lassen.
    Sie teilte seine Empfindungen.
    »Die acht Schiffe stellen ihre Angriffe ein und fliegen in acht verschiedene Richtungen fort«, meldete Chakotay.
    »Sie versuchen, uns wegzulocken«, sagte Kim. »Und sie aktivieren ihre Reflektoren, um uns zu verwirren.«
    »Verlieren Sie die drei Raumer vor uns nicht aus den Augen, Mr. Paris«, wandte sich Janeway an den Piloten.
    »Das habe ich nicht vor, Ma’am«, erwiderte Paris.
    »Beginnen Sie zu feuern, Tuvok. Richten Sie die
    Zielerfassung auf die Triebwerke. Wenn die Schiffe
    manövrierunfähig sind, können wir uns an Bord beamen. Und vergessen Sie nicht: Kes befindet sich in einem von ihnen.«
    »Aye, Captain.«
    Die nächsten fünfzehn Minuten erschienen Janeway so lang wie fünfzehn Jahre. Die Voyager blieb den drei Raumern auf der Fährte, obwohl diese immer wieder versuchten, den Verfolger abzuschütteln. Zwei von ihnen erwiderten das Feuer und versuchten, das dritte Schiff zu schützen.
    »Wie sieht’s aus, Mr. Kim?«
    »Nicht gut, Captain. Wir können das nicht mehr lange durchhalten.«
    »Vielleicht ist das auch gar nicht nötig«, sagte Chakotay.
    »Die Abstände zwischen den Wracks werden größer. Wir sind dem Rand des Trümmerfelds nahe und müßten gleich wieder offenen Raum erreichen.«
    »Setzen Sie den Beschuß fort, Tuvok. Wir müssen die Ja’in irgendwie lahmlegen, bevor sie Gelegenheit erhalten, den Warptransfer einzuleiten. Konzentrieren Sie das Feuer auf den mittleren Raumer.«
    Doch die beiden eskortierenden Einheiten verhinderten einen Treffer, indem sie das Phaserfeuer auf sich zogen. Eine von ihnen geriet plötzlich ins Trudeln, prallte an den Rumpf eines Wracks und explodierte mit einem grellen Lichtblitz.
    Die Zeit wurde knapp. Paris und Tuvok arbeiteten gut zusammen. Der junge Pilot brachte die Voyager immer wieder in eine gute Schußposition, die der vulkanische
    Sicherheitsoffizier sofort ausnutzte.
    »Wir erreichen den Rand des Trümmerfelds in zehn
    Sekunden«, sagte Kim. »Fünf… drei…«
    Und dann öffnete sich vor ihnen das All, was nach dem begrenzten Manövrierspielraum im Raumschifffriedhof einer großen Erleichterung gleichkam. Tuvok setzte noch einmal die Phaser ein, doch das zweite Eskortenschiff verhielt sich wie ein Kamikaze aus dem zwanzigsten Jahrhundert, indem es genau in die Bahn der Entladung raste und so das dritte Schiff schützte.
    Es platzte auseinander.
    Der letzte Raumer leitete den Warptransfer ein und
    verschwand.
    »Verfolgung aufnehmen!« befahl Janeway.
    »Das ist unmöglich, Captain«, erklang Harry Kims
    kummervolle Stimme.
    »Warum?« fragte Janeway und versuchte, sich ihre
    Enttäuschung nicht anmerken zu lassen.
    »Bei jedem Warptransit aktivieren die Ja’in ihren Reflektor, und zwar jedesmal mit einer anderen Konfiguration.« Kim berührte die Schaltflächen seiner Konsole, während er sprach.
    »Grundlage der Programmierung ist eine algorithmische Gleichung, die jedesmal ein wenig verändert wird. Wir können den Code zwar knacken, aber es dauert einige Minuten. Tut mir leid. Bei jedem Warptransfer müssen wir

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