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Gestrandet

Gestrandet

Titel: Gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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ich hoffe, es ist alles in Ordnung mit Ihnen. Ich hoffe es sehr.
    Kapitel 7
    »Helfen Sie mir hoch«, sagte Janeway und ignorierte den in ihr brennenden Schmerz, als Neelix und Bokk sie auf die Beine zogen. Sie atmete tief durch, faßte sich und schaffte es allein zur Luke des Shuttles.
    Zuerst sah sie nur den Dunst, der vom entweichenden Plasma stammte, doch dann bemerkte sie schemenhafte Gestalten, die sich in den geisterhaft wogenden Schwaden abzeichneten.
    Janeway schluckte und griff ganz bewußt auf ihre Starfleet-Erfahrungen zurück, um gegen die in ihr emporquellende Furcht anzukämpfen, als sie die fremden Wesen beobachtete.
    So mußten Gorillas auf einen Menschen wirken, der sie zum erstenmal sah. So mußte der mit einem weißen Fell
    ausgestattete Mugato in den Entsetzensvisionen des Volkes aufgeragt haben, das seine Heimatwelt mit ihm teilte. Doch so animalisch diese Geschöpfe auch anmuteten: Janeway spürte, daß sie mehr waren als nur Tiere. Normalerweise hätte sie ihren Phaser gezogen oder wenigstens die Hand auf den Kolben der Waffe gelegt, aber wegen des Ionenimpulses konnten sie mit den Strahlwaffen nichts mehr anfangen. Mit anderen Worten: Sie waren praktisch wehrlos. Aus den Augenwinkeln sah sie Tuvok und Paris, die wachsam in der Nähe standen, dazu bereit, die Luke beim ersten Anzeichen von Gefahr zu schließen.
    Die Wesen wanderten in der Dunkelheit umher. Janeway sah hier eine große, pelzige Silhouette und dort Augen, die zu glühen schienen. Sie wartete, und das Herz klopfte ihr bis zum Hals empor, obwohl sie ruhig zu bleiben versuchte. Die Geschöpfe waren zu ihnen gekommen, und deshalb gebührte ihnen der erste Schritt.
    Schließlich trat eins von ihnen vor, und dadurch gewann Janeway einen genaueren Eindruck.
    Das Wesen war etwa zweieinhalb Meter groß und sehr kräftig gebaut, wirkte wie eine Mischung aus Grizzlybär und Gorilla.
    Es ging aufrecht, wenn auch nicht ohne Mühe, stützte sich dabei auf einen dicken Stock, der mit Edelsteinen, Blättern und Schnitzereien geschmückt war. Fünf Finger wölbten sich um diesen Stock, und jeder endete in einer scharfen Kralle.
    Angesichts des dichten Fells war keine Kleidung erforderlich, aber am dicken Hals hingen nicht nur glitzernde
    Schmuckstücke, sondern auch dekorative Stoffstreifen. Der geradezu riesig anmutende Kopf schien eher einem Tier als einem Humanoiden zu gehören. Kleine Augen, hell und
    intelligent, blickten aus einem Gesicht, das mit einer langen Schnauze ausgestattet war. Kleine, haarige Ohren zuckten immer wieder.
    Nach einer Weile öffnete das Wesen den Mund und zeigte glänzende, spitze Zähne.
    Janeway spannte unwillkürlich die Muskeln.
    Das Geschöpf gab ein Geräusch von sich, das nach einer Verbindung aus Brummen, Klicken und leisem Singen klang.
    Kummervoll erinnerte sich Janeway daran, daß durch den Ionenimpuls auch ihre Insignienkommunikatoren ausgefallen waren. Es gab keine Möglichkeit, mit diesen Wesen zu kommunizieren!
    Die große Gestalt neigte den Kopf und wartete ganz
    offensichtlich auf eine Antwort.
    »Tut mit leid«, sagte Janeway. Sie sprach ruhig und vermied plötzliche Bewegungen. »Unsere Kommunikationsgeräte sind defekt, und leider verstehen wir Ihre Sprache nicht.«
    Das Geschöpf – offenbar war es der Anführer der Gruppe –
    schnaubte und wackelte zweimal mit dem Kopf. Dann drehte es sich halb zu seinen Artgenossen um und rief etwas. Bei den anderen wiederholte sich das Kopfwackeln, und sie murmelten vor sich hin. Es schien sie nicht zu überraschen, daß es Janeway an einer Möglichkeit mangelte, sich mit ihnen zu verständigen.
    Die Kommandantin überlegte. »Tuvok, bringen Sie mir etwas Wasser.«
    »Aye, Captain.« Mit der unverletzten Hand öffnete der Vulkanier ein Wandfach und entnahm ihm eine Feldflasche aus Metall. Janeway nahm sie entgegen, öffnete den Verschluß und trank demonstrativ.
    Die pelzigen Wesen murmelten, doch nichts an ihnen deutete auf Feindseligkeit hin.
    »Mhmmm«, sagte Janeway mit übertriebenem Genuß und
    wischte sich den Mund ab. »Haben Sie Durst?«
    Sie bot den Fremden die Feldflasche an. Der Anführer wich ein wenig zurück und betrachtete das Gefäß eine Zeitlang, richtete den Blick dann wieder auf Janeway. Schließlich traf er eine Entscheidung, streckte eine Klauenhand aus und ergriff die Flasche. Janeway versuchte, nicht daran zu denken, wie klein die Literflasche in der Pranke aussah, die ihr vermutlich mit nur einem Schlag den Schädel zertrümmern

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