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Gestrandet

Gestrandet

Titel: Gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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entgegnete
    Janeway. Es fiel ihr nicht schwer, sich zahlreiche Gefahren auf diesem Planeten vorzustellen.
    Sie atmete tief durch und kämpfte gegen die Benommenheit an, die sie dem geringen Sauerstoffgehalt der Luft verdankte.
    »Dürfen wir Ihnen einige Fragen stellen, Hrrrl?«
    Er breitete die Arme aus. »Wir sind bereit, unser ganzes Wissen mit Ihnen zu teilen.«
    »Sie meinten vorhin, es befänden sich noch immer Wächter –
    Sshoush-shin-Wächter – in den Ruinen von Neu-Hann. Woher wissen Sie das?«
    »Im Lauf der Jahre haben unsere Späher mehrmals
    beobachtet, wie sie die geborstene Kuppel verließen.
    Wahrscheinlich müssen sie nach Nahrung suchen, so wie alle anderen. Aber da Sie es jetzt erwähnen… Schon seit einer ganzen Weile wurden keine Wächter mehr beobachtet.« Hrrrl hob und senkte die breiten Schultern. »Bitte verzeihen Sie. Es kann recht schwer sein, hier den Überblick über die
    verstrichene Zeit zu behalten. Wir kennen keine Jahreszeiten, und der wogende graugrüne Himmel verändert sich nie.«
    »Ich verstehe.« Einst mochten diese Sshoush-shin ebenso hochentwickelt gewesen sein wie die Menschen. Aber ihre Situation war noch trostloser als die von Janeway und der Voyager-Crew – ihnen ging es allein ums Überleben. »Wie kommt es, daß Ihre Generation noch immer über Raumschiffe und moderne Technik Bescheid weiß?«
    »Ihr Schiff war nicht das einzige, das seit der Beschädigung der Kuppel abstürzte«, erwiderte Hrrrl. »Nach unserer Flucht in die Wildnis ergaben sich immer wieder Kontakte mit Personen, die über neue Technik verfügten. Viele von ihnen kamen, weil sie hofften, etwas von Mischkaras Reichtum erbeuten zu können. Doch der Ionenimpuls läßt alle Geräte ausfallen, wenn sie sich nicht tief im Boden befinden.«
    »Mischkaras Felsgestein schirmt elektronische Apparate vor den Auswirkungen des Ionenimpulses ab?« fragte Tuvok.
    »Ja.«
    »Das ist gut zu wissen«, sagte Janeway. »Sobald Paris und Torres alles repariert haben… Vielleicht helfen uns die Sshoush-shin dann dabei, die wieder funktionstüchtigen Geräte vorübergehend zu vergraben.«
    Hrrrl nickte. »Sie können auf unsere Hilfe zählen, ja. Nun, Janeway, wir haben Ihnen unsere Geschichte erzählt. Jetzt würden wir gern Ihre erfahren.«
    Janeway zögerte und suchte nach den richtigen Worten.
    Schließlich seufzte sie. »Hrrrl, der größte Teil unserer jüngeren Geschichte ist mit Ihrer verbunden.«
    Bevor sie von Aren Yashars Verrat und dem Flug der
    Voyager nach Mischkara berichtete, erzählte Janeway vom Alpha-Quadranten und dem Bestreben der Crew, dorthin zurückzukehren. Der pelzige Hrrrl wurde immer
    nachdenklicher, während er zuhörte.
    »Heimat«, sagte er langsam. »Für viele Personen spielt dieser Begriff eine große Rolle, nicht wahr?«
    Janeway nickte. Sie setzte ihren Bericht fort, und die anderen Sshoush-shin drängten nach vorn, um den Worten der
    menschlichen Frau zu lauschen, als sie Kes’ Entführung schilderte. Janeway erwähnte auch den gespenstischen Raumschifffriedhof.
    »An Bord der Raumstation sprach Aren von einem
    Insektenvolk namens Tlatli. Ich habe jeden Grund zu der Annahme, daß jedes Wort von Yashar gelogen ist, aber in diesem besonderen Fall… Seine Ausführungen deuteten auf eine starke Präsenz der Tlatli in jenem Raumsektor hin. Ich schätze, in dieser Hinsicht war es für ihn gar nicht nötig zu lügen.«
    Murmelnde Stimmen erklangen.
    »Bei der Verfolgung von Yashar und der entführten Kes erreichten wir einen Raumschifffriedhof«, fuhr Janeway fort.
    »Dort schien vor langer Zeit eine schreckliche Schlacht stattgefunden zu haben. Vielleicht sahen wir die Reste der von den Sshoush-shin geschaffenen Verteidigungslinie.«
    »Dann stimmt es also«, sagte Hrrrl und ließ traurig den großen Kopf hängen. »Die Tlatli errangen den Sieg, und Hann existiert nicht mehr. Nur wir hier auf Mischkara, die Nachkommen von Verbrechern, sind von unserem Volk
    übrig.«
    »Es gibt keine Gewißheit«, meinte Tuvok. »Wir wissen nicht, wo sich Ihre Heimatwelt befindet, und außerdem…«
    »Der Untergang von Hann ist zumindest wahrscheinlich«, brummte Hrrrl.
    »Er ist möglich«, verbesserte Tuvok.
    Hrrrl schwieg einige Sekunden lang, neigte dann den Kopf nach hinten, öffnete den Mund und heulte – es klang
    schrecklich. Die anderen Sshoush-shin stimmten sofort mit ein, und fast eine Minute lang ertönte klagendes Geheul durch die mischkaranische Ödnis. Neelix hielt sich die Ohren zu,

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