Gestrandet
zweites Shuttle schicken. Hrrrl hat mich auf die künstliche Natur des Ionensturms und des Impulses hingewiesen, dem wir unseren Absturz verdanken.
Aren Yashar überwacht das Ionenfeld vom Kontrollzentrum aus. Wenn ein zweites Shuttle zu landen versucht, wird er einen neuerlichen starken Ionenimpuls auslösen.«
Paris riß die Augen auf und verstand. Torres schnitt eine Grimasse und wußte ebenfalls, worauf Janeway hinauswollte.
»Nun, wenigstens wissen wir jetzt, daß es nicht rein zufällig zu den Ionenimpulsen kommt«, sagte Neelix, der wie immer versuchte, den positiven Aspekt zu sehen.
»Wir können eine Katastrophe nur dann verhindern, wenn wir rechtzeitig das Kontrollzentrum erreichen«, betonte Tuvok und ersparte es Janeway, die schlechten Nachrichten selbst zu nennen.
Die Kommandantin der Voyager nickte. »So ist es. Wir müssen Aren davor warnen, einen weiteren Ionenimpuls auszulösen. Es geht dabei nicht nur um unser Überleben, sondern auch um seins. Und wenn er keine Vernunft
annimmt… Dann bleibt uns nichts anderes übrig, als das Kontrollzentrum zu stürmen und den Ionensturm zu
deaktivieren. So oder so – wir müssen zurück.«
»Um Kes zu befreien!« rief Neelix. Seine Miene hellte sich auf. »Ich wußte ja, daß Sie einen Plan haben, Captain!«
»Um Kes’ Befreiung kümmern wir uns später, Neelix. Diese Angelegenheit ist wichtiger. Tausende von Leben stehen auf dem Spiel, auch das von Kes.«
»Aber…«
»Kein Aber. Sie sollten wissen, wieviel uns Kes bedeutet.
Doch zuerst einmal müssen wir lange genug überleben, um ihr überhaupt helfen zu können. Damit ist diese Angelegenheit erledigt«, fügte Janeway hinzu, als Neelix den Mund öffnete, um einen neuerlichen Einwand zu erheben.
»Glauben Sie, Aren Yashar wird auf uns hören, Captain?«
fragte Bokk.
»Ich weiß es nicht. Aber wir müssen es versuchen. Die einzige Alternative besteht darin, hier darauf zu warten, wer uns zuerst umbringt – Yashar oder unsere eigenen Leute.«
Die Besatzungsmitglieder des abgestürzten Shuttles
schwiegen. Niemandem gefiel die aktuelle Situation, und alle begriffen, daß tatsächlich nur eine Rückkehr zur Kuppel in Frage kam.
»Sie… Sie wollen nach Neu-Hann zurück?« fragte Hrrrl ungläubig. »Vielleicht funktioniert das Übersetzungsgerät nicht mehr richtig…«
»Mit dem Kommunikator ist alles in Ordnung«, erwiderte Janeway. »Sie haben richtig verstanden und auch die Gründe gehört. Die Gefahr betrifft nicht nur uns, sondern auch die Sshoush-shin. Sie müßten viel weiter als bisher von unserem Shuttle entfernt sein, um einen eventuellen Warpkern-Kollaps zu überleben.«
»Aber…« Hrrrl klickte zweimal mit den Zähnen, was
bedeutete, daß er dem Plan sehr skeptisch gegenüberstand.
»Dieser Aren Yashar, der Neu-Hann übernommen hat… Ihm muß doch klar sein, welche Gefahren der Ionenimpuls
heraufbeschwören kann. Viele andere Raumschiffe hat er damit zum Absturz gebracht, und die meisten von ihnen verfügten über Warpkerne.«
»Mag sein«, sagte Janeway. »Aber er weiß nicht, wie stark unser Shuttle beschädigt ist. Er hat keine Ahnung von der Struktur unseres Schiffes und kann daher nicht die
Wahrscheinlichkeit eines solchen Zwischenfalls beurteilen.
Und ganz abgesehen von Arens Wissen und den
Informationen, die ihm fehlen: Die Crew an Bord der Voyager kann keine Kenntnis von der Gefährlichkeit eines weiteren Ionenimpulses haben. Und eins versichere ich Ihnen: Unsere Leute lassen ihre Freunde nicht im Stich.«
»Dieses Prinzip gilt auch für die Sshoush-shin«, lautete Hrrrls überraschende Antwort. »Neu-Hann ist ziemlich weit entfernt, und die Reise wird nicht leicht sein. Sie können unmöglich überleben, wenn Sie nicht wissen, was Sie essen dürfen, was Sie fürchten sollten und worauf es beim Kampf ankommt. Wir begleiten Sie, um Sie zu schützen, Janeway. Dazu fühlen wir uns verpflichtet. Immerhin sind Sie bereit, Ihr Leben zu riskieren, um eine Katastrophe zu verhindern, die auch für uns das Ende bedeuten würde.«
Mit angenehmer Überraschung sah Janeway zu dem großen Wesen auf. Es hatte sich wieder einmal bestätigt, daß der Schein tatsächlich trügen konnte. So furchterregend die Sshoush-shin auch aussahen: Sie waren intelligent und sanft.
Aus reiner Freundschaft hatte sich ihr Anführer bereit erklärt, an einer gefährlichen Mission teilzunehmen.
Janeway lächelte erfreut.
»Danke, Hrrrl. Ich weiß nicht, wie wir Ihnen das jemals vergelten
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