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Gestrandet

Gestrandet

Titel: Gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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als ihr einfiel, von wem es stammte.
    Janeway ruhte auf den Resten von Hrrrls Vater.
    In einer so lebensfeindlichen Umwelt durfte nichts vergeudet werden. Wenn ein Sshoush-shin starb, wurde zunächst ein angemessenes Ritual namens Ttk ttk durchgeführt.
    Anschließend zog man dem Toten die Haut ab, damit sein Fell die Lebenden wärmen konnte. Das Fleisch verwendete man für ein Festmahl, wenn der Verstorbene noch nicht zu lange tot war – auch dadurch erwies der Tote den Lebenden einen letzten Dienst. Ritueller Kannibalismus beunruhigte Janeway noch immer, aber in diesem Fall begriff sie seine
    Notwendigkeit.
    Sie nahm den nicht unangenehmen moschusartigen Geruch des Sshoush-shin-Anführers wahr, als er sich näherte, sie berührte und ihr einmal mehr kreisförmig den Rücken rieb.
    »Eins Ihrer Besatzungsmitglieder ist fort. Es tut mir leid.«
    »Fort? Wie meinen Sie das?«
    »Er verließ uns. Bis spät in der Nacht sprach er mit Grrua und stellte ihr viele Fragen über die von ihr zubereiteten Mahlzeiten.«
    Janeway schloß die Augen. Wer von ihnen mochte auf den Gedanken kommen, allein aufzubrechen, nachdem er sich über Nahrungsmittel und dergleichen informiert hatte? »Ich schätze, Sie meinen Neelix.«
    »Der kleine Mann, ja. Ich bedauere das sehr. Wenn Sie möchten, führen wir ein Ttk-ttk- Ritual zu seinen Ehren durch.«
    Janeway wußte, daß Hrrrl es gut meinte, aber dennoch regte sich Ärger in ihr. »Vielen Danke, Hrrrl, aber ich bin noch nicht bereit, Neelix für tot zu halten. Bevor er zu uns kam, überlebte er viele Jahre ohne Hilfe, obwohl es in seiner Welt nicht an Gefahren mangelte. Gerade er kommt auch gut allein zurecht.«
    »Aber… wir haben ihn respektvoll behandelt.« Hrrrl klang nicht nur verwirrt, sondern auch verletzt. »Ich verstehe nicht, warum er die Wildnis von Misch-kara unserer Freundschaft vorzieht.«
    »So ist das nicht, Hrrrl«, erwiderte Janeway rasch. Sie tastete mit der Hand in der Dunkelheit und berührte eine pelzige Schulter. »Ich habe Ihnen von unserer Freundin Kes erzählt, von der jungen Frau, die Aren Yashar entführte. Kes hat eine ganz besondere Bedeutung für Neelix, und als er erfuhr, daß ihre Rettung für uns jetzt erst an zweiter Stelle kommt… Da hat er offenbar beschlossen, auf eigene Faust zu handeln.«
    »Das ist dumm, wenn Sie mir diese Bemerkung gestatten.«
    Janeway lächelte in der kühlen Dunkelheit der Höhle. »Ich bin ganz Ihrer Meinung.« Sie stand auf und hob die eine Hand über den Kopf, um zu vermeiden, an einen Felsvorsprung zu stoßen. »Wir müssen ihm sofort folgen.«
    »Das ist nicht möglich.«
    Janeway verfluchte den Umstand, daß Hrrrl für ihre Augen in der Dunkelheit verborgen blieb. Sie wußte, daß er sie sehen konnte, und deshalb wandte sie ihr Gesicht in die Richtung, aus der seine Stimme kam. »Er gehört zu meiner Crew. Ich kann nicht zulassen, daß ihm irgend etwas zustößt.«
    »Ich habe Scoutschiffe beobachtet, Janeway. Ihr
    Sternenräuber sucht nach Ihnen. Sie bewegen sich nicht wie ein Sshoush-shin, und deshalb würde man Sie sofort
    entdecken.« Ein tiefes, grollendes Seufzen folgte diesen Worten. »Wir suchen selbst nach ihm, wenn Sie das für erforderlich halten. Aber versprechen kann ich Ihnen nichts.«
    »Danke, Hrrrl. Vielleicht ist er noch nicht so weit gekommen, wie Sie glauben. Wir sollten zumindest versuchen, ihn zu finden.«
    Die anderen erwachten ebenfalls. Janeway hörte, wie jemand gähnte und sich streckte. Leise Stimmen erklangen. Die Kommandantin der Voyager wußte, daß ihre Begleiter mindestens so verwirrt waren wie sie.
    »Könnte uns vielleicht jemand Licht bringen?« fragte sie Hrrrl. Die Talgkerzen vom vergangenen Abend – aus dem Fett verstorbener Sshoush-shin hergestellt – hatten stark geflackert und waren während der Nacht erloschen. Janeway wußte: Jeder Versuch, im Dunkeln an die Oberfläche des Planeten zurückzukehren, mußte zu weiteren Verletzungen bei der schon arg in Mitleidenschaft gezogenen Landegruppe führen.
    »Ich bringe Licht, Nahrung und Wasser für Ihre Crew«, sagte Hrrrl und stand auf. »Es wäre besser, wenn Sie bis zum Einbruch der Nacht warten, bevor Sie nach Neu-Hann
    aufbrechen.«
    Hrrrl schritt fort, und Janeway spitzte die Ohren, um festzustellen, wo sich Tuvok und die anderen befanden.
    »Guten Morgen«, sagte sie und wölbte erstaunt die Brauen, als sie einen fast schrillen Unterton in ihrer Stimme hörte.
    Sie bekam aus verschiedenen Richtungen Antwort. »Zwar kann

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