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Gestrandet

Gestrandet

Titel: Gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Er wandte sich an Janeway. »Captain, ich glaube, er versucht, einen mentalen Kontakt mit mir
    herzustellen.«
    »Mein Volk mißtraut diesen Wesen seit langer Zeit,
    Janeway«, gab Hrrrl zu bedenken.
    Die Kommandantin der Voyager beobachtete das Geschöpf nachdenklich. »Mag sein, Hrrrl. Aber bei allem Respekt: Vielleicht haben Sie eine freundliche Geste für den Versuch einer Bewußtseinskontrolle gehalten. Ich überlasse die Entscheidung Ihnen, Lieutenant. Möglicherweise hat Pelzball Informationen, die uns helfen könnten.«
    Neelix wirkte noch immer vollkommen verdutzt, als er den Kakkik Tuvok reichte. Der Vulkanier nahm auf dem Boden Platz, und das Geschöpf setzte sich auf seinen Schoß. Mit einer Pfote berührte es Tuvok am Kinn.
    Die anderen warteten stumm. Neelix bemerkte Paris und sah Janeway an, eine Frage auf den Lippen. Sie bedeutete ihm, still zu bleiben und Tuvoks Konzentration nicht zu stören. Der Talaxianer nickte, ging zu Paris, kniete neben ihm und nahm seine Hand. Zwar litt Tom sehr, aber sein Gesicht brachte auch eine Freude zum Ausdruck, die Torres mit Verlegenheit erfüllte. Sie wandte den Blick ab und sah zu Tuvok.
    Emotionen huschten durch das dunkle Gesicht des
    Vulkaniers: Heiterkeit, Furcht, Vergnügen, Entschlossenheit.
    Alles folgte schnell hintereinander und wirkte verblüffend, vor allem deshalb, weil Tuvoks Miene meistens völlig
    ausdruckslos blieb. Seine Lippen bewegten sich, aber er sprach keine Worte. Statt dessen erklangen Geräusche, die nach Murmeln, Kläffen und leisem Singen klangen.
    Schließlich unterbrach der Vulkanier die geistige
    Verbindung. Torres beobachtete, wie Tuvok den Kakkik streichelte, bevor er ihn in die Luft warf. Das Geschöpf breitete sofort die Schwingen aus und kreiste über ihnen.
    »Meine Vermutungen wurden bestätigt«, sagte Tuvok und erweckte wieder den für ihn typischen ruhigen Eindruck. »Der Name des Geschöpfs ist kein Wort, sondern ein Bild: Es zeigte mir die vom Wind gekräuselte Oberfläche eines Tümpels. Die Kakkiks haben sich auf Mischkara entwickelt, sind
    außerordentlich intelligent und verspielt. Die Furcht der Sshoush-shin – die sie für intelligent halten und denen sie helfen könnten – hat ihnen viel Leid beschert.«
    »Erstaunlich«, hauchte Hrrrl. Mit neuem Respekt sah er zu dem fliegenden Telepathen auf. »Sie versuchten, Kontakt mit uns aufzunehmen, und wir befürchteten eine Manipulation unserer Gedanken.«
    »Sie sind nicht imstande, auf eine andere Art und Weise zu kommunizieren«, fuhr Tuvok fort. »Selbst mir fiel es nicht leicht, die empfangenen Bilder zu deuten.« Er sah Neelix an, der näher gekommen war und aufmerksam zugehört hatte.
    »Mr. Neelix, der Kakkik – den ich von jetzt an Wind-über-Wasser nennen werde – hängt sehr an Ihnen. Er hält Sie für eine Art Schoßhündchen.«
    Torres hätte fast schallend gelacht, als sie den verblüfften Gesichtsausdruck des Talaxianers bemerkte. Selbst Janeway mußte sich abwenden, um ein Lächeln zu verbergen. »Aber…
    aber… Meine Güte«, brachte Neelix hervor.
    »Er – es handelt sich um ein männliches Exemplar seiner Spezies – hat sich um Sie gekümmert. Um Sie zu veranlassen, geeignete Nahrung aufzunehmen, zeigte er Ihnen Dinge, die Sie für attraktiv hielten. Er half ihnen, die Xianer zu vertreiben, indem er Sie weniger Feinde sehen ließ und Ihnen zusätzlichen Mut verlieh. Außerdem flog er zu den Angreifern und zeigte ihnen einen sehr gefährlichen Gegner. Er gab Ihnen auch einen Teil seiner Kraft. Ich glaube, er rettete Ihnen mehrmals das Leben.«
    Neelix streckte wortlos die Arme aus – sofort kehrte Wind
    über-Wasser zu ihm zurück. »Guter kleiner Pelzball«, flüsterte der Talaxianer. »Ich danke dir sehr!«
    Hrrrl hob seine Pranke und streichelte den Kakkik
    versuchsweise. Das Wesen sah zu ihm auf und blinzelte kurz.
    Neelix räusperte sich. »Was ist mit Tom, Captain?«
    »Er wurde von einem mischkaranischen Insekt gebissen«, erwiderte Janeway ernst. »Das Gift scheint sich in seinem ganzen Körper ausgebreitet zu haben, und deshalb sollten wir hier keine Zeit mehr verlieren.« Sie sah zu dem am Boden liegenden Piloten. »Er hat hohes Fieber und leidet an Halluzinationen. Wir müssen ihn so schnell wie möglich nach Neu-Hann bringen.«
    »Wenn ich einen Vorschlag machen darf…«, ließ sich Tuvok vernehmen. »Bevor Mr. Neelix und sein Begleiter eintrafen, habe ich mit dem Tricorder die Umgebung sondiert. Wir befinden uns direkt über dem

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