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Gestrandet

Gestrandet

Titel: Gestrandet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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stumm.
    Pelzball schien über erstaunliche Selbstheilungskräfte zu verfügen, denn als Neelix das Nachtlager aufschlug, war die Wunde des Tiers geschlossen. Am nächsten Morgen deutete kaum noch etwas auf die Verletzung hin, und das kleine Geschöpf war wieder so lebhaft wie zuvor.
    Neelix stellte überrascht fest, wie sehr ihn dieser Umstand erleichterte. Liebevoll kraulte er das kleine Wesen hinter den Ohren. »Ich habe mir Sorgen um dich gemacht, kleiner Freund«, sagte er.
    In der Armbeuge des Talaxianers richtete sich Pelzball auf und klopfte mit einer Pfote sanft an Neelix’ Wange.
    Neelix war gerührt. »Damit ist alles klar«, sagte er, als ihm Pelzball auf die Schulter kletterte. »Wenn wir Captain Janeway begegnen, werde ich darauf bestehen, dich mitzunehmen.« Er stand auf und sah in Richtung Neu-Hann. »Ich schätze, bis heute abend erreichen wir unser Ziel. Ich fühle mich ziemlich gut, und du kannst jetzt wieder fliegen. Also los!« Neelix zuckte mit der Schulter, und Pelzball stieg auf.
    »Wie war’s, wenn ich ein wenig laufe?« fragte sich Neelix.
    Schon seit Jahren hatte er sich nicht mehr so fit gefühlt.
    »Vielleicht sollte ich mir diese Sache eher als eine Art Landurlaub vorstellen«, sagte er und lachte leise.
    Schließlich entschied er sich gegen einen Dauerlauf, denn er wollte seine Kraft nicht vergeuden. Allerdings setzte er diesmal besonders energisch einen Fuß vor den anderen, froh darüber, daß der lange Marsch zu Ende ging.
    Nach einigen Kilometern keimte Unsicherheit in ihm. Wenn er die geborstene Kuppel erreichte, die den Raumpiraten als Stützpunkt diente – wie sollte er Kes befreien? Er hatte überhaupt keinen Plan, wollte nur irgendwie zu Kes gelangen.
    Als Neelix jetzt darüber nachdachte…
    »Vielleicht habe ich unbewußt angenommen, ich würde es überhaupt nicht bis zur Kuppel schaffen«, murmelte er. »Nicht ganz zu unrecht. Ohne die Hilfe meines kleinen Pelzballs wäre ich vermutlich tot.«
    Das Geschöpf reagierte auf die Stimme des Talaxianers, flog mehrmals um seinen Kopf und zirpte dabei.
    Weiter vorn und auf der linken Seite glitzerte etwas. Neelix erschrak – hier draußen gab es nicht die geringste Deckung.
    Gestalten bewegten sich. Neelix sah genauer hin und
    versuchte, Einzelheiten zu erkennen. Es schienen Sshoush-shin zu sein. Einer von ihnen bewegte sich so, als wollte er sich von seinem Fell befreien…
    Der Pelz rutschte von erstaunlich schmalen Schultern, und darunter zeigte sich ein Mensch, eine Frau. Sie wischte sich Schweiß von der Stirn, schob dann einige Strähnen ihres rotbraunen Haars zurück…
    »Captain!« rief Neelix vor lauter Freude. »Wir haben die anderen gefunden, Pelzball. Komm!« Er lief los, und seine kurzen Beine schienen sich von ganz allein zu bewegen. Er winkte und war überglücklich, als Captain Janeway ihn bemerkte und den Gruß erwiderte.
    Tom Paris war schwerer, als B’Elanna Torres erwartet hatte.
    Aber sie sagte kein Wort und befahl den überlasteten Muskeln, die Last auch weiterhin zu tragen.
    Während der nächsten Stunden blieb er bewußtlos. Als auf Mischkara ein neuer Tag begann, indem es ein wenig heller wurde, ließ Hrrrl die Gruppe bei einer natürlichen
    Felsformation anhalten.
    »Das genügt«, sagte er. »Wir erreichen Neu-Hann vor
    Anbruch des nächsten Tages.«
    »Ausgezeichnet«, erwiderte Janeway. »Dies hier erinnert mich viel zu sehr an das Fitneßtraining von Starfleet.«
    Torres sah sich nach einer möglichst bequemen Stelle für Paris um. Er bewegte sich in ihren Armen, und als sie den Kopf senkte, begegnete sie seinem Blick.
    »Wissen Sie…«, brachte er mühsam mit einer Stimme
    hervor, die kaum mehr war als ein Krächzen. »In meinen Vorstellungen von dieser Szene habe ich Sie getragen.«
    »Seien Sie still, Tom«, entgegnete Torres bemerkenswert sanft.
    »Zu Befehl, Ma’am«, sagte er. Der Kopf kippte wieder zur Seite – der kleine Scherz schien Paris erschöpft zu haben.
    Sorge zitterte in Torres, und sie versuchte, zuversichtlich zu bleiben. Tom Paris würde sich wieder erholen.
    Ja, ganz bestimmt.
    Sie ließ ihn dort zu Boden sinken, wo möglichst viel Sand lag, und anschließend deckte sie ihn mit dem Sshoush-shin-Fell zu, obwohl er noch immer hohes Fieber hatte. Es war hellichter Tag – soweit diese Bezeichnung auf Mischkara einen Sinn ergab –, und sie durften nicht riskieren, von einem Scoutschiff entdeckt zu werden.
    »Wie geht es ihm?« fragte Janeway, als sich Torres ihr

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