Gesund abnehmen ohne Jojo-Effekt: Wie man sein Wunschgewicht dauerhaft hält (German Edition)
wenige Kilogramm abnehmen wollen oder ohnehin ein ganz anderes Diätanliegen besitzen, werden Sie die letztlich alles entsche i dende Ketolysefähigkeit des Gehirns auch auf eine andere, sanftere, weniger rigide und gesündere Weise reaktivieren können.
5.9 17-Tage-Diät
Die 17-Tage-Diät ist eine vom amerikanischen Arzt Mike Moreno entw i ckelte Diät zur Gewichtsreduzierung. Sie besteht wie viele andere eher kohlenhydratarme Ernährungsprogramme aus vier Phasen, die – mit Ausnahme der letzten (lebenslänglichen) – jeweils 17 Tage andauern.
Es werden die folgenden Diätphasen unterschieden:
Phase 1: Anheizen (17 Tage)
In dieser Phase steht die möglichst rasche Gewichtsabnahme im Vordergrund. Erlaubt sind magere Proteine aus Fleisch, Geflügel, Eiern, Milch und Fisch, Gemüse in beliebigen Mengen und begrenzte Mengen an kohlenhydratarmen Früchten. Die Kohlenhydratzufuhr soll drastisch eingeschränkt werden. Nach 14 Uhr sollten nach Möglichkeit keine Kohlenhydrate mehr verzehrt werden. Auf Getreide, Kartoffeln, Nudeln, Reis, Schokolade, Kekse, süße Desserts und süße Früchte muss verzichtet werden. Ferner soll sich mehr und regelmäßig bewegt werden. Auch wird – wie in allen Phasen – empfohlen, täglich minde s tens zwei Liter Wasser zu trinken.
Ziel der Phase ist es, sowohl die Fettverbrennung anzukurbeln als auch die weitere Einla gerung von Fett zu unterbinden. Dies geschieht eine r seits durch mehr Bewegung, andererseits durch eine unterkalorische, kohlenhydrat- und fettarme Ernährung. Wird die Phase 1 sehr gewi s senhaft durchgeführt, kann im Grunde von einem Erreichen des Z u stands der Ketose und einer Reaktivierung der Ketolysefähigkeit des Gehirns ausgegangen werden.
Phase 2: Aktivieren (17 Tage)
Während dieser Zeit soll der Stoffwechsel durch wechselnde Ernä h rung (angeblich) umprogrammiert werden. Es sind zwar jetzt insb e sondere mehr Portionen an natürlichen Stärkelieferanten erlaubt (jeden Tag maximal zwei Handvoll), allerdings nur jeden zweiten Tag, denn an den ungeraden Tagen soll man sich weiterhin wie in Phase 1, an den geraden Tagen gemäß den Regeln der Phase 2 (mit den zusätzlich e r laubten Lebensmitteln) ernähren.
Angeblich soll es hierdurch zu einer erhöhten Fettverbrennung ko m men. Auch sollen damit Plateauphasen beim Abnehmen vermieden werden. Sollte in Phase 1 die Ketolysefähigkeit des Gehirns aktiviert worden sein, so dürfte sie auch in dieser Phase aufgrund des täglichen Wechsels zwischen Phase-1- und Phase-2-Ernährung erhalten bleiben.
Phase 3: Austarieren (17 Tage)
In dieser Phase steht das Antrainieren von dauerhaft gesunden Essg e wohnheiten im Vordergrund. In der Diät sind ab diesem Zeitpunkt alle Nahrungsgruppen vertreten, allerdings sollte man weiterhin stärkea r mes Gemüse und fettarme Proteine bevorzugen. Wer möglichst schnell an Gewicht verlieren möchte, dem wird weiterhin empfohlen, ab 14 Uhr keine Kohlenhydrate zu sich zu nehmen.
Phase 4: Ankommen (für immer)
In der Phase 4, die gegebenenfalls lebenslänglich eingehalten wird, geht es darum, das Zielgewicht durch dauerhafte gesunde Ernährung (gemäß den Prinzipien der Phase 3) unter der Woche beizubehalten. An den Wochenenden besteht hingegen die Möglichkeit, davon abz u weichen und (gegebenenfalls süße) Lieblingsspeisen zu essen.
Die 17-Tage-Diät ist über weite Strecken sowohl kohlenhydrat- als auch fettarm. Damit ist sie gleichzeitig zwangsläufig unterkalorisch, ansonsten müssten Unmengen an mageren Proteinen verzehrt werden, was sehr ungesund ist. Auch könnte eine zu hohe Proteinzufuhr die Reaktivierung der Ketolysefähigkeit des Gehirns unterbinden, da ein Großteil der Prote i ne dann bereits im Darm (gewissermaßen als Ersatz-Kohlenhydrate) zu Glukose verzuckert würde. Es ist deshalb anzuraten, die Proteinzufuhr in allen Diätphasen nicht über das übliche Maß hinaus zu steigern.
Auch ist die Diät in einigen Aspekten recht künstlich. So geht sie stelle n weise von kaum haltbaren „Modeansichten“ in der Ernährungslehre aus. Beispielsweise heißt es an einer Stelle:
Ich glaube, höchstens der Mann im Mond weiß noch nicht, dass magere Proteine, Obst, Gemüse und kleine Mengen Getreide von Natur
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