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Geteiltes Geheimnis

Geteiltes Geheimnis

Titel: Geteiltes Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Marie Adeline
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ihren knallroten Kussmund.
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    Um punkt zehn holte mich die Limousine zu Hause ab. Die Nachtluft kühlte mein Gesicht, ein Zeichen, dass es bald Herbst wurde. Im Tipitina’s war ich zum letzten Mal mit einem wenig begeisterten Luke beim Jazz-Fest gewesen. Es war einer unserer letzten gemeinsamen Ausflüge als Paar gewesen. Musik war noch nie sein »Ding« gewesen. Was das anging, hatten die Ladys von S.E.C.R.E.T. schon mal genau das Richtige für mich ausgesucht. Selbst wenn diese Fantasie nur darin bestand, dass ich mir tolle Musik mit einem tollen Kerl anhörte, der ebenfalls etwas dafür übrig hatte, würde der Abend schon ein voller Erfolg werden.
    »Wir sind da, Miss Mason«, sagte der Fahrer und hielt vor der Schlange, die sich um das Gebäude bis auf die Straße hinunter wand.
    Mein Herz setzte eine Sekunde aus, als ich neben ein paar anderen Bandnamen die Leuchtreklame las: The Careless Ones . Ja! Einen perfekteren Soundtrack für diese Fantasie, wie immer sie aussehen mochte, konnte es kaum geben. So weit, so gut! Durchatmen , sagte ich mir.
    Der freundliche Fahrer spürte meine Nervosität. Er führte mich durch die Menge der Fans und tat, als ob uns das Gebäude gehörte, als ob ich eine VIP sei.
    Als ich mich der Bühne näherte, wo die Vorgruppe spielte, entdeckte ich zwei vertraute Gesichter, die einen Stuhl für mich freihielten.
    »Dauphine! Du bist da! Kannst du dich noch an uns erinnern? Ich bin Kit, und das ist Pauline«, schrie Kit über die Musik hinweg. »Du bist mit uns verabredet, bis dein tatsächliches Date kommt. Habe ich schon erwähnt, wie sehr ich diese Arbeit liebe ?«
    »Du siehst fantastisch aus!«, rief Pauline begeistert. Auch sie wirkte sehr sexy mit ihrer glatten Haut und dem kurzen Haarschnitt. Sie trug ein schwarzes Minikleid, dessen Schick durch eine Jeansjacke gemildert wurde, dazu schwarze, knöchelhohe Stiefel. Kit hatte eine Lederweste und ein weites weißes Frackhemd an. Eine dramatische graue Strähne betonte ihr jetzt ebenholzschwarzes Haar.
    »Danke, dass ihr hier seid«, sagte ich. »Das bedeutet mir sehr viel.«
    Das tat es tatsächlich. Ich war es nicht gewohnt, so ganz allein auszugehen oder eigentlich überhaupt auszugehen. »Also … ist er hier?«, fragte ich und sah mich verstohlen in dem überfüllten Raum um.
    »Er ist auf dem Weg«, antwortete Pauline und wechselte einen Blick mit Kit.
    »Sagt ihr mir Bescheid, wenn er ankommt?«, fragte ich und klopfte mir nervös auf das glatte Haar. Es fühlte sich an wie Seide.
    »Du wirst wissen, wenn er da ist«, sagte Kit. »Keine Sorge.«
    Ein Glas eisgekühlter Chablis erschien vor mir, mein Lieblingswein. Nachdem die Vorgruppe die Bühne verlassen hatte, wurde der Raum komplett dunkel. Minuten später eröffneten die Careless Ones das Feuer ihrer Instrumente mit den vertrauten Gitarren-Riffs, und ich bekam eine Gänsehaut. Er war es, Mark Drury, von hinten angeleuchtet, mitten auf der Bühne. Mark nahm das Mikrofon und zog es zum Mund, die Scheinwerfer trafen auf sein gut aussehendes Gesicht. Ein paar Sekunden war das einzige Geräusch in diesem höhlenartigen Raum sein Atem auf den Maschen des Mikros. Er besaß den Körper eines Musikers, schlank und sehnig, die Knochen scheinbar ausgehöhlt, damit die Musik hindurchströmen konnte. Die Kleidung saß perfekt, aber gegen seine Stimme war sie reinste Nebensache. Alles war nebensächlich. Warum er Cassie nicht gefiel, werde ich nie verstehen. Aber als ich mich im Raum umsah, bestätigte ein Blick auf all die Frauen, die sich mit glasigen Augen auf den Stühlen hin und her wiegten, dass es ihm nicht allzu lange an weiblicher Aufmerksamkeit fehlen würde.
    Ein paar Sekunden lang sagte er nichts, stand nur mit geschlossenen Augen da. Dann ein Blitz – die Lichter explodierten, als er das beste Lied der Band anstimmte. »Days From Here« ließ die Menge toben.
    Während der folgenden fünfundvierzig Minuten ihres Auftrittes vergaß ich die Fantasie, hörte auf, nach dem Mann zu suchen, mit dem ich bald zusammen sein würde, und staunte einfach nur über Marks Talent, Gefühle zu erschaffen und sie den Leuten zu vermitteln. Das schafft nur die allerbeste Live-Musik: dass ein ganzer Raum mit Menschen genau das Gleiche empfindet. Dort stand ich, ganz vorn, auf meinen Füßen, klatschend und lächelnd, mit zwei anderen Frauen von S.E.C.R.E.T. , mein Körper zum Bersten gefüllt mit Freude. Wer mein Fantasie-Mann heute Abend auch sein würde, er würde mich von

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