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Getrieben: Thriller (German Edition)

Getrieben: Thriller (German Edition)

Titel: Getrieben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher REICH
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legte ihn vor sich auf den Boden. Mit einem biometrischen Scanner, den sie an ihr Handy anschloss, rief sie Revys persönliche Daten auf dem Sicherheitsstreifen ab und kopierte sie. Ein raffinierter kleiner Trick, den man »Klonen« nannte. Danach fotografierte sie alle Einreisestempel. Als sie damit fertig war, machte sie sich daran, die restlichen Papiere systematisch zu durchsuchen. In ihrem Kopf tickte die Uhr im Sekundentakt.
    Das Dokument, das sie suchte, war in einer Mappe mit der Bezeichnung: »Reisedokumente – Pakistan« abgelegt. Ein Touristenvisum mit beigefügtem Passfoto. Danni steckte es in ihre Tasche.
    Zum Schluss verstaute sie die Aktentasche wieder unter dem Bett und vergewisserte sich, dass sie nirgends Spuren hinterlassen hatte. Nachdem sie sich davon überzeugt hatte, dass das Zimmer noch genauso aussah wie bei ihrem Eintreten, ging sie zur Tür und spähte durch den Spion. Auf dem Gang war niemand zu sehen.
    Drei Minuten später saß Danni wieder neben Markus von Daeniken, der den Van die Anhöhe hinunterlenkte.
    »Wir haben ein Problem«, sagte sie.
    »Was für eins?«
    »Er fliegt früher als erwartet.«
    »Wann genau?«
    Danni informierte ihn über alle Einzelheiten, und von Daeniken runzelte die Stirn. Sie musste ihm nicht erst erläutern, wo das Problem lag. »Ist Ransom schon so weit?«, erkundigte er sich mit Skepsis in der Stimme.
    Danni zuckte mit den Schultern und warf ihm einen Blick zu, den jeder Profi verstand. Für ein ausreichendes Training ist nie genug Zeit. »Jetzt braucht Ransom aber erst mal einen Schweizer Pass«, sagte Danni und überreichte von Daeniken Revys Pakistan-Visum. »Und zwar schnell.«
    »Wird erledigt«, erwiderte von Daeniken.

40.
    Die beiden CH-47-Chinooks kämpften sich wie zwei verirrte Brüder im heftigen Schneetreiben und durch dichte Wolken durch das enge Hochtal. Die Sichtweite betrug gerade mal dreißig Meter und war teilweise durch den blendend weißen Schnee sogar gleich null. Bei einer Geschwindigkeit von hundertachtzig Knoten flogen die Piloten deshalb mehr oder weniger blind. Auch ihre Nachtsichtbrillen verbesserten die Lage nicht wirklich. Den Piloten blieb nichts anderes übrig, als sich auf ihre Erfahrung und die Instrumente zu verlassen und zu hoffen, dass der liebe Gott an einen Schutzengel für sie gedacht hatte.
    Captain Kyle Crockett saß neben dem Crewchef, den Blick fest auf einen der Bildschirme geheftet, der die Bodenaufnahmen der Infrarotkamera an der Unterseite der Helinase zeigte. Auf einem zweiten Monitor direkt daneben war eine detaillierte Karte der Gegend mit einem roten Punkt zu sehen, der ihre augenblickliche Position markierte.
    Über Crocketts Kopfhörer meldete sich der Pilot. »Wir überfliegen gerade die Stelle, an der die bösen Jungs heute Morgen zuletzt gesichtet worden sind. Irgendeinen Sichtkontakt?«
    »Negativ«, antwortete Crockett und starrte auf den schwarzen Bildschirm.
    Der Hubschrauber geriet in ein Luftloch und sackte innerhalb von einer Millisekunde zehn Meter in die Tiefe. Die auf ihren Rucksäcken hockenden Marines wurden kräftig durchgerüttelt, und Crockett spürte, wie sich ihm der Magen umdrehte.
    »Das Wetter verschlechtert sich dramatisch«, sagte der Pilot. »Ich kann Ihnen zwanzig Minuten geben, dann müssen wir von hier verschwinden. Eine Landung ist vollkommen unmöglich. Sie informieren uns, wenn Sie den Feind sichten, und dann erledigen wir die Sache aus der Luft.«
    Crockett warf einen Blick auf die Karte. Das Tal unter ihnen erstreckte sich über weitere zehn Kartenfelder in nördliche Richtung und gabelte sich dann nach Osten und Westen. In östlicher Richtung reichte das Tal zur afghanischen Grenze und im Westen bis nach Pakistan. »Halten Sie den Kurs, und folgen Sie dann dem Tal in östliche Richtung«, instruierte er den Piloten. »Wenn sie nach Afghanistan wollen, ist das die sicherste Route.«
    Als der Hubschrauber nach links abdrehte, klammerte sich Crockett am Frachtnetz fest und starrte weitere zehn Minuten unbeirrt auf den schwarzen Bildschirm. Beim geringsten Anzeichen einer Farbveränderung auf dem Schirm setzte sein Herz eine Sekunde lang aus. Doch nichts deutete dort unten im Tal auch nur im Entferntesten auf Menschen oder überhaupt ein lebendes Wesen hin. Eine absolute Einöde auf dem Dach der Welt.
    »Weiter geht’s nicht«, meldete sich der Pilot auf dem Kopfhörer. »Direkt vor uns türmen sich Monstergipfel auf und versperren uns den Weg. Sollen wir ins Camp

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