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Getrieben: Thriller (German Edition)

Getrieben: Thriller (German Edition)

Titel: Getrieben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher REICH
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erinnerte er sich daran, wie sich das Messer in seiner Hand angefühlt hatte, mit dem er noch vor wenigen Stunden trainiert hatte. Kalt und schwer. In diesem Moment wurde ihm klar, weshalb Danni so vehement darauf bestanden hatte, ihm beizubringen, einen Gegner mit dem Messer zu töten.
    Noch bevor er etwas sagen konnte, ergriff Connor noch einmal das Wort: »Vorausgesetzt natürlich, Emma erledigt Sie nicht vorher.«

45.
    Seite an Seite beobachteten Connor und Danni, wie Flug 221 der Fluggesellschaft Emirates von der Startbahn abhob. Außer ihnen und einer älteren Frau befand sich niemand mehr auf der Aussichtsplattform am hinteren Ende der Flughafenhalle. Trotzdem unterhielten beide sich mit gedämpften Stimmen. Bei Connor war es reine Gewohnheit. Für Danni hingegen war es die einzige Möglichkeit, ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten.
    »Wie hat er sich geschlagen?«, erkundigte sich Connor.
    »Was ist denn das für eine Frage?«, erwiderte Danni patzig. »Wir hatten ja kaum richtig angefangen zu trainieren.«
    »Soll heißen?«
    »Weder gut noch schlecht. Er hat einen eisernen Willen. Das Gedächtnistraining fiel ihm nicht schwer, und seine Beobachtungsgabe ist ausgezeichnet. Sollte es ihm gelingen, in Balfours Privaträume zu gelangen, wird er garantiert auch finden, was es dort zu finden gibt. Aber er ist kein Agent mit Einsatzerfahrung. Jedenfalls nicht über einen längeren Zeitraum. Dafür hätte er noch mindestens einen weiteren Monat Training gebraucht.«
    »Dafür ist es nun zu spät.«
    »Das Ganze ist eine Schnapsidee. Er ist ein blutiger Amateur.«
    »Du solltest ihn nicht unterschätzen.«
    »Das tue ich auch nicht. Aber du unterschätzt Balfour. Die guten Manieren und die maßgeschneiderten Anzüge, das alles ist nichts weiter als Maskerade. Balfour ist ein eiskalter Killer aus einem der miesesten Slums, die du dir vorstellen kannst. Vor zwei Jahren haben wir versucht, einen Mann in Balfours Organisation einzuschleusen. Nach nur einem Monat wurde seine Leiche mit durchgeschnittener Kehle und seinen abgeschnittenen Eiern im Mund in einem Slum von Rāwalpindi entdeckt. Und das, obwohl er ein echter Profi war, Frank. Ein Sayeret Matkal. Du schickst einen absoluten Anfänger ohne die geringste Erfahrung in die Festung eines Gangsters, und das auch noch im Ausland und ohne jede Rückendeckung. Wie lange soll das denn deiner Meinung nach gut gehen?«
    »Lange genug, um herauszufinden, wo Balfour die Bombe versteckt hat und wer der Mann ist, der sie kaufen will.«
    »Hast du ihm von Revy erzählt?«
    »Das hielt ich nicht für notwendig.«
    »Kann von Daeniken den Unfall vertuschen?«
    »Er gibt sich alle Mühe. Bis jetzt ist es ihm gelungen, aber für meinen Geschmack ist er sich seiner Sache nicht sicher genug.«
    »Du hättest es Jonathan sagen müssen. Das warst du ihm schuldig.«
    »Es wäre alles andere als gut für seine Nerven gewesen.«
    »Und Emma?«
    »Er weiß, was er tun muss, falls er ihr begegnet.«
    »Glaubst du, dass sie noch dort ist?«
    »Um ehrlich zu sein, ich habe keine Ahnung.«
    »Er wird es nicht tun. Verdammt noch mal, sie ist schließlich seine Frau.«
    »Es wäre ja nicht das erste Mal, dass er einen Menschen tötet. Ich habe den Ausdruck in seinen Augen gesehen. Seine Abneigung gegen das Töten ist nicht so groß, wie du denkst.«
    »Aber das hier ist etwas ganz anderes. Du erwartest einfach zu viel von ihm.«
    »Wie dem auch sei. Einer muss es schließlich machen.«
    Danni legte Connor eine Hand auf den Arm. »Du kannst ihn noch aufhalten, Frank. Er hat in Dubai sechs Stunden Aufenthalt.«
    »Wir haben keine andere Wahl. Gerade du solltest das wissen.«
    »Er ist noch nicht so weit.«
    In ihrer Stimme lag ein Tonfall, den Connor noch nie zuvor bei ihr gehört hatte. »Du hast alles für ihn getan, was du tun konntest, Danni.«
    »Er braucht dort unten Verstärkung. Du kannst ihn nicht vollkommen allein in die Höhle des Löwen schicken. Er wird aus der Sache nie und nimmer lebend wieder rauskommen.«
    Connor schaute sie an. Noch nie zuvor war ihm dieser Job so schwergefallen. Plötzlich fühlte er sich unendlich alt und müde. Mit einem tiefen Seufzer sagte er: »Das habe ich auch nicht erwartet.«

46.
    Der Deal wurde in einer Baracke in einer Siedlung rund einen Kilometer vor der Grenze nach Tadschikistan abgewickelt. Mit dem Erlös für seine Jahresproduktion an Morphinpaste wollte Sultan Haq das letzte Stück bezahlen, das den kürzlich abgeschlossenen Waffenkauf erst

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