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Getrieben: Thriller (German Edition)

Getrieben: Thriller (German Edition)

Titel: Getrieben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher REICH
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vielleicht sogar in einer Art verzögertem Schockzustand. Ein Teil von mir wünscht sich nichts sehnlicher, als diesen Gefühlen nachzugeben. Aber die Welt dreht sich weiter, und die Ereignisse überstürzen sich immer noch. Ich habe alle Hände voll zu tun, mit dem Hier und Jetzt klarzukommen. Dazu noch über das Erlebte nachzudenken würde mir wahrscheinlich den Verstand rauben. Verstehen Sie, was ich damit sagen will?«
    Connor dachte einen Moment über Jonathans Worte nach. »Ja, Dr. Ransom. Ich denke, ich verstehe Sie.«
    »Tun Sie mir bitte einen Gefallen und nennen Sie mich nicht immer Dr. Ransom. Mein Name ist Jonathan.«
    »In Ordnung, Jonathan.« Connor streckte ihm eine seiner gewaltigen Hände entgegen. »Frank Connor.«
    »Sind Sie sicher, dass das Ihr richtiger Name ist?«, fragte Jonathan und versuchte, Connors Händedruck genauso fest zu erwidern.
    »Wenn meine Mutter mich nicht belogen hat«, erwiderte Connor lachend und lockerte den Krawattenknoten. »Also schön, Jonathan , ab hier beginnt der offizielle Teil. Alles, was ich Ihnen von jetzt an erzähle, ist streng vertraulich oder sogar noch mehr als das. Ich habe im Moment keine Papiere zur Hand, die Sie unterzeichnen müssen. Das kann warten. Aber um eines klarzustellen: Von diesem Augenblick an arbeiten Sie für mich, also für die Regierung der Vereinigten Staaten. Verstanden?«
    »Absolut, aber den militärischen Mist können Sie sich sparen. Verstanden? «
    Connors Augen verengten sich zu Schlitzen, und das Blut schoss ihm in die Wangen. »Und noch etwas sollten Sie wissen. Der Job, den Sie in meinem Auftrag ausführen sollen, ist extrem gefährlich. Sie werden sich in die Höhle des Löwen wagen müssen, und niemand wird da sein, der Sie im Ernstfall an die Hand nehmen kann. Der Feind wird Ihnen von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen, und zwar im wahrsten Sinn des Wortes. Sie müssen jederzeit damit rechnen, dass Sie enttarnt werden, und wenn dieser Fall eintritt, gibt es nichts und niemanden mehr, der Ihnen helfen könnte. Wenn es Sie tröstet, Sie werden wohl kaum die nächsten fünfzig Jahre in einem dunklen Verlies in Pakistan hocken müssen. Stattdessen dürfte man Sie standrechtlich erschießen.«
    »Nur keine falsche Rücksichtnahme, Frank. Weihen Sie mich in die grausamen Details ein.«
    Doch der Galgenhumor schien Connor nicht zu gefallen. »Ich werde Ihnen alle notwendigen Anweisungen geben und sagen, was genau Sie tun sollen. Wenn Sie sich an meine Vorgaben halten, werden Sie die Sache heil überstehen. Zu keinem Zeitpunkt dürfen Sie Ihren Verstand ausschalten und nachlässig werden, so lautet die oberste Regel. Ist das kl …, äh, noch Fragen so weit?«, korrigierte sich Connor im letzten Moment.
    »Nein«, antwortete Jonathan. »Keine Fragen. Die Sache ist gefährlich. Schießen Sie los. Wenn es darum geht, Emma zu helfen, bin ich dabei.«
    »In Ordnung, ich werde Ihnen einen kurzen Überblick über Emmas Verbleib und ihre letzten Aufgaben geben. Vor zwei Monaten, also im September, wurde Emma in die Außenstelle des FSB nach Damaskus strafversetzt, wo sie wegen des Mordanschlags auf Igor Iwanow zur Buße niedere Aufgaben erledigen musste, also zum Beispiel sich um arabische Diplomaten kümmern, kleinere Spionage-Jobs durchführen oder hin und wieder Firmengeheimnisse beschaffen. Industriespionage ist heutzutage bei vielen Staaten gang und gäbe, vor allem, wenn die Wirtschaft eines Landes so rückständig wie die der Russen ist. Einer von Emmas Schützlingen ist Ashok Armitraj Balfour, ein Waffenhändler ganz großen Stils, der vor allem in Südasien aktiv ist. Armitraj ist je zur Hälfte Inder und Brite und nennt sich auch Lord Balfour. Schon mal von ihm gehört?«
    Jonathan verneinte.
    »In Kürze werden Sie selbst seine intimsten Geheimnisse kennen. Er wird Ihnen so nahe stehen wie Ihr bester und engster Freund. Aber weiter im Text. Vor etwa einem Monat kam Balfour mit einer Einkaufsliste für einen seiner Kunden zu Emma. Normalerweise ist der Endabnehmer bei so einem Geschäft vollkommen uninteressant. Balfour sagt, in welches Land die Lieferung gehen soll, und wir stellen die Exportpapiere aus.«
    »Wir? Heißt das, Amerika liefert auch an diesen Typen?«
    Connor nickte. »Schließlich müssen wir dafür sorgen, dass auch unsere renommierten Firmen im Geschäft bleiben. Die Russen jedenfalls interessieren sich einen Dreck dafür, für wen die Waffen bestimmt sind. Sie besorgen sich die Waffen für die Lieferungen

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