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Getrieben: Thriller (German Edition)

Getrieben: Thriller (German Edition)

Titel: Getrieben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher REICH
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gedankenloser Mörder, die über Leichen gehen, nur um unsere amoralischen Ziele zu erreichen? Gerade Sie sollten wissen, dass wir das Leben anderer niemals leichtfertig aufs Spiel setzen.«
    Der Wink mit dem Zaunpfahl blieb Jonathan nicht verborgen. Als Zivilist war er Zeuge verschiedener Operationen von Division geworden und wusste mehr, als ihm lieb war. Wenn eine Organisation wie diese den Grundsatz vertrat, alle Personen auszuschalten, die ihr gefährlich werden konnten, wäre er wohl kaum noch hier. »Vielleicht sollte ich das«, gab er zu. »Es fällt mir nur schwer zu unterscheiden, wer Ihrer Meinung nach überleben darf und wer nicht.«
    »Die Entscheidung können Sie getrost mir überlassen. Für Sie heißt es im Moment nur, sich genau an meine Anweisungen zu halten. Ist das ein Problem?«
    Jonathan verneinte, aber schon jetzt wurde er das ungute Gefühl nicht los, dass Connor ihm irgendetwas verschwieg. »Also, was geschieht jetzt? Wie viel Zeit bleibt uns noch?«
    Connor warf einen prüfenden Blick auf seine Armbanduhr. »Du lieber Himmel, ist es wirklich schon so spät? Sie sollten sich schleunigst nach oben zum Flugdeck begeben. Ihre Maschine ist bereits startklar.«
    »Jetzt sofort?«
    »Schnellstens.« Frank Connor geleitete Jonathan aus der Kajüte über ein paar Treppen hinunter bis zum Bereitschaftsraum für Piloten. An der Tür brüllte Connor ein paar Anweisungen, und kurz darauf erschien ein Offizier mit einem Fliegeroverall und einem Schutzhelm.
    »Ziehen Sie das über«, sagte Connor zu Jonathan. »Jetzt gleich.«
    »Wohin bringen Sie mich?«, erkundigte sich Jonathan.
    »Zu ein paar Freunden von mir. Sie müssen noch eine Menge lernen, bevor ich Sie in die Höhle des Löwen schicken kann.«
    Nachdenklich musterte Jonathan den Overall und den Helm. »Sekunde mal«, sagte er und legte die Hände demonstrativ an die Hüften. »Was wird nun aus Emma? Sie sagten, dass sie in großer Gefahr schwebt. Geht es bei diesem Einsatz eigentlich noch um sie?«
    »Auf jeden Fall. Sie können Ihrer Frau am besten helfen, wenn Sie Emmas Mission zu Ende bringen«, erwiderte Connor. »Lord Balfour war einer der Letzten, die Emma gesehen und mit ihr gesprochen haben, bevor Prinz Raschid sie entführt und gefoltert hat. Wenn jemand weiß, was mit ihr geschehen ist, dann ist es Lord Balfour.«

15.
    Von der Sicherheitslinie auf dem Flugdeck aus sah Frank Connor zu, wie Jonathan auf den Rücksitz einer F/A-18 Hornet kletterte. Ein Mann vom Bodenpersonal beugte sich zu Jonathan ins Cockpit, um ihm beim Befestigen der Gurte zu helfen und ihn mit den Sicherheitsvorkehrungen des Flugzeugs vertraut zu machen. Zum Schluss deutete der Soldat auf etwas auf dem Boden genau vor Jonathans Füßen. In einer theatralischen Geste verschränkte er die Hände ineinander und schüttelte energisch den Kopf. Connor wusste, auch ohne den Mann zu verstehen, dass dieser Jonathan angewiesen hatte, nur im absoluten Notfall den Hebel für den Schleudersitz zu ziehen.
    Der Soldat schloss das Kabinendach und kletterte über die Leiter nach unten. In einiger Entfernung hob ein Signaloffizier mit einer grünen Flagge den Arm. Der Pilot salutierte und brachte die Hornet mit ohrenbetäubendem Dröhnen auf Startgeschwindigkeit. Connor sah, dass Jonathan zu ihm herüberblickte. Unschlüssig, wie er sich in einer solchen Situation verhalten sollte, streckte Connor Jonathan den Arm mit hoch erhobenem Daumen entgegen. Die Geste wirkte hoffnungslos verlogen auf ihn. In solchen Dingen war er noch nie sonderlich gut gewesen. Dazu fehlte ihm einfach die Übung. Außerdem waren Gesten wie diese seiner Ansicht nach scheinheilig, denn in ihrem Geschäft bewegten sie sich stets in der Grauzone und versuchten, mit kleineren Verbrechen weitaus größere und schlimmere zu verhindern, wobei der Tod ihr ständiger Begleiter war. Dennoch gehörte es zu seinen Pflichten als Chef von Division, den Agenten Mut zu machen. Er rang sich ein Lächeln ab und sah, dass Jonathan ihm zum Abschied zunickte.
    Der Signaloffizier ließ die Flagge sinken. Die Lichter des optischen Landesystems, in Militärkreisen auch »Meatball« – Fleischklops genannt, wechselten von Rot auf Grün. Die F/A-18 vibrierte, löste sich von den Bremsklötzen und schoss dann wie ein Pfeil mit lautem Getöse über das Flugdeck in den Himmel. Die Turbinen am Rumpf leuchteten erst orange und dann rot. Connor blickte dem Kampfjet hinterher, der eine scharfe Rechtskurve flog und sich dann in Richtung

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