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Getrieben: Thriller (German Edition)

Getrieben: Thriller (German Edition)

Titel: Getrieben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher REICH
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ihre Schatten in das enge Tal.
    »Wo zum Teufel fahren wir eigentlich hin?«, fragte Jonathan.
    Danni schlug die Augen auf. Doch anstatt ihn erneut zurechtzuweisen und ihm zu erzählen, dass ihn das nichts anginge, gähnte sie nur und sagte: »Markus, Dr. Ransom würde gerne wissen, wohin unsere Reise geht. Wärst du so nett, es ihm zu erzählen?«
    »Wir fahren an einen Ort, den reiche und verliebte Paare im Winter besonders gerne aufsuchen«, erwiderte von Daeniken. »Nach Gstaad.«
    Das Hotel Gstaad Palace thronte wie ein Märchenschloss malerisch über einem schneebestäubten Königreich auf einem Hügel im Norden des Ortes. Über der Straße, die quer durch den Ort führte, funkelten die leuchtend weißen Lichter der Straßenlaternen. Von Daeniken bog scharf nach rechts ab und schaltete einen Gang zurück, als der Van die gewundene, steile Straße zum Hotel hinauffuhr. Für einen kurzen Moment verschwand das Hotel außer Sichtweite, und sie konnten nur noch den verschneiten Hang mit den kahlen Birken sehen. Doch als sie um die nächste Kurve gebogen waren, lag das imposante Hotelgebäude größer und stattlicher als zuvor wieder vor ihnen, eine Sinfonie aus unzähligen Lichtern und roten Teppichen. Hotelpagen in Fracks warteten geduldig am überdachten Eingangsportal, um den eintreffenden Gästen die Türen zu öffnen.
    »Als reiches, verliebtes Ehepaar sollten wir vielleicht besser zum Du übergehen«, sagte Danni zu Jonathan und streckte ihm ihren Arm mit einem diamantenbesetzten Tennisarmband entgegen. »Könntest du mir bitte mit dem Verschluss helfen?« An der rechten Hand trug sie einen Smaragdring und an der linken einen gelben Diamanten von der Größe einer Paranuss.
    »Sind die echt?«, erkundigte sich Jonathan.
    Erst eine Stunde vor ihrer Ankunft in Gstaad hatte Danni ihn in die Einzelheiten seiner Mission eingeweiht. Laut Pass waren sie Mrs. und Mr. John Robertson aus Austin, Texas. Jonathans Vermögen stammte aus dem Immobiliengeschäft. (»Wenn Sie gefragt werden, was Sie beruflich machen, sagen Sie einfach ›Land‹«, hatte Danni ihm geraten. »In Texas ist damit alles gesagt.«) Sie waren zur Erholung nach Gstaad gekommen: Sonne, Ski fahren und ein paar kleine Schönheitskorrekturen mit der freundlichen Unterstützung von Dr. Michel Revy. Revy war die Zielperson, der schweizerische Schönheitschirurg, der auf Bitten von Lord Balfour nach Pakistan reisen sollte, um diesem ein neues Gesicht zu verpassen.
    »Natürlich sind die echt«, erwiderte Danni mit dem koketten Augenaufschlag einer Debütantin. »Baby liebt ihre Klunker schließlich über alles.«
    Einen Moment lang verschlug es Jonathan die Sprache. Das lag aber weder an den täuschend echt aussehenden Pässen noch an dem Grund ihrer Reise nach Gstaad oder gar an der Mission, die er zu erfüllen hatte. Schließlich hatte er Stunden, wenn nicht sogar Tage darauf gewartet herauszufinden, was eigentlich seine Aufgabe war, und seine Rolle in dem Spiel war bei Weitem nicht so anspruchsvoll, wie er zunächst befürchtet hatte. Nein, was ihn völlig verblüffte, war Dannis veränderte Stimme. Ihr Akzent war wie weggeblasen, und ihr Englisch klang, als ob sie in der Nähe von Papas Ölquelle im Permian Basin aufgewachsen wäre.
    »Baby?«, wiederholte Jonathan verwirrt und wandte sich fragend an von Daeniken, aber der Schweizer kletterte bereits aus dem Van, um den herbeieilenden Portiers zu erklären, dass er sofort wieder fahren würde.
    Das Einchecken an der Rezeption verlief, abgesehen von Jonathans hilfesuchendem Blick in den Pass, weil er sich vergewissern musste, ob er den für einen ungeübten Agenten fremd anmutenden Namen »Robertson« auch richtig geschrieben hatte, reibungslos. Zusammen mit den Pässen war ihnen auch eine Kreditkarte ausgehändigt worden, und als er an der Rezeption gefragt wurde, wie er die Rechnung zu begleichen gedächte, bat Jonathan darum, sie mit der Karte zu verrechnen. Danach wurden Danni und Jonathan vom Hoteldirektor zu ihrer Suite geleitet, wo der Mann geschlagene zehn Minuten damit verbrachte, ihnen die zahlreichen elektrischen Finessen aufzuzählen, die mithilfe des Bedienfeldes am Bett ganz einfach eingeschaltet und reguliert werden konnten.
    Zimmer 420 war eine Junior Suite mit einem kleinen Salon, von dem aus man in ein geräumiges Schlafzimmer kam. Die Zimmer waren mit einem honigfarbenen Teppichboden im Fleur-de-Lis-Muster ausgelegt, und das Mobiliar war luxuriös und modern. In zwei silbernen

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