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Gezähmt von sanfter Hand

Gezähmt von sanfter Hand

Titel: Gezähmt von sanfter Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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stämmigen Gentleman, der Henderson gerade seinen Hut reichte – und bemerkte den Widerwillen, mit dem Henderson ihn entgegennahm.
    »Ich werde nachschauen, ob die Herrin abkömmlich ist, Sir.«
    Die kleinen Schweinsaugen in dem runden, geröteten Gesicht des Fremden verengten sich. »Wenn Ihr ihr sagt, dass ich es bin, wird sie bestimmt Zeit haben. Also dann, bewegt Euch, Hochverehrtester – und lasst mich hier nicht so lange warten …«
    »Sir Olwyn.« Catrionas klare, würdevolle Stimme schallte durch die Halle. Richard beobachtete, wie sie aus ihrem Büro heraustrat, sich direkt vor der Haupttreppe aufbaute und Sir Olwyn mit ruhiger Miene musterte.
    »Miss Hennessy!« Sir Olwyns mürrischer Gesichtsausdruck wich einem strahlenden Lächeln. Mit nahezu überschwänglichem Elan durchschritt er die Eingangshalle und eilte auf Catriona zu. »Was für eine Freude , Euch wieder zu sehen, meine Liebe.« Catriona neigte kühl lächelnd den Kopf, bot ihm jedoch nicht die Hand zur Begrüßung an; Sir Olwyns Lächeln wurde breiter. »Ich hoffe doch, dass Euer kleiner Ausflug in die Highlands ohne Zwischenfälle verlaufen ist?« Als ob ihm der Anlass für ihre Reise erst jetzt einfiele, verflüchtigte sich sein Lächeln abrupt wieder, und an seiner Stelle erschien ein Ausdruck geheuchelten Mitgefühls auf seinem Gesicht. »Ein großer Verlust, der Tod Eures Vormunds, wahrlich.«
    »In der Tat.« Ihre Stimme klang eiskalt. »Aber …«
    »Wie ich gehört habe, hat alles sein Sohn geerbt?«
    Ruhig atmete Catriona einmal tief durch. »Ja. Der Erbe meines verstorbenen Vormunds ist in der Tat sein Sohn Jamie.«
    »Nun ja, dann – ich gehe zweifellos davon aus, dass er sich dann auch der Angelegenheiten hier unten annehmen möchte – und sogar sehr bald.« Ernst blickte Sir Olwyn Catriona an und schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, meine Liebe, dass ich wieder eine kleine Beschwerde vorbringen muss – Rinder aus dem Tal sind meilenweit in meine Felder eingedrungen.«
    »Ach wirklich?« Mit hochgezogenen Brauen wandte Catriona sich um und sah McArdle an, der ihr in die Halle gefolgt war. Ruhig erwiderte er ihren Blick und zuckte dann auf die für ihn typische, leicht übertriebene und jegliche Verantwortung von sich weisende Art die Achseln, wobei seine Miene deutlich erkennen ließ, wie lächerlich und unsinnig er die Beschwerde fand. Catriona wandte sich wieder Sir Olwyn zu. »Ich fürchte, Sir, dass Ihr Euch da irrt. Von unserem Vieh fehlt kein einziges.«
    »Nein, nein, meine Liebe - natürlich fehlt keines Eurer Tiere.« Um die zunehmend frostiger werdende Atmosphäre zwischen ihnen zu entspannen, ergriff Sir Olwyn Catrionas Hand und tätschelte sie leicht. »Meine Leute habe strengste Anweisungen, alle Tiere zurückzubringen. Andere Landbesitzer wären da nicht so nachsichtig, meine Liebe – ich hoffe also, Ihr wisst meine Besorgnis um Euch zu schätzen.« Mit einem unangenehm väterlichen Lächeln blickte er tief in ihre Augen. »Nein, nein – es geht hier nicht darum, ob Ihr vielleicht Rinder verloren haben könntet, meine liebe junge Dame. Der Punkt ist, dass die Tiere gar nicht erst auf mein Land hätten wandern dürfen, geschweige denn dabei auch noch meine Felder zertrampeln .«
    Vollkommen ungerührt entzog Catriona Sir Olwyn ihre Hand. »Was …«
    »Nein, nein! Kein Grund zur Sorge.« Mit einem kräftigen Lachen hob Sir Olwyn abwehrend die Hand. »Diesmal wollen wir nicht mehr davon sprechen. Aber Ihr solltet Euch einmal ernsthaft um die Verwaltung Eurer Viehbestände kümmern, meine Liebe. Obwohl Ihr als Frau Euch eigentlich um solche Dinge den hübschen Kopf nicht zerbrechen solltet. Ihr braucht eben einen Mann, meine Liebe …«
    »Das bezweifle ich.« Mit fast träger Gelassenheit schlenderte Richard in die Eingangshalle. »Zumindest nicht noch einen.«
    Sir Olwyn starrte Richard einen Augenblick verdutzt an; dann reagierte er empört. »Wer seid Ihr?«
    Richard hob eine Braue und blickte Catriona an.
    Mit beinahe stoischem Gleichmut wandte sie ihren Blick wieder Sir Olwyn zu. »Erlaubt mir, Euch Richard Cynster vorzustellen – meinen Ehemann.«
    Sir Olwyn blinzelte, dann starrte er sie mit weit aufgerissenen Augen an. » Ehemann ?«
    »Wie ich bereits versucht hatte, Euch zu erklären, Sir Olwyn, habe ich während meines Aufenthaltes in den Highlands geheiratet.«
    »Mich.« Richard lächelte – sein charakteristisches Cynster-Lächeln.
    Sir Olwyn musterte ihn argwöhnisch. Seine Lippen formten ein

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