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Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Titel: Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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nicht denken. Sie bekam nicht genug Luft. Sie konnte nur voller Entsetzen das Bild anstarren, das jetzt für alle Welt zugänglich war. Sie sah aus wie ein Pornostar. Tyson würde man unmöglich identifizieren können, da er den Kopf gesenkt hatte und seine
Zunge ihre Brust leckte, aber sie hatte den Kopf zurückgeworfen und ihm die Arme um den Hals geschlungen. Schwarzes Haar fiel über ihren Rücken, und ihre Augen waren voller Ekstase geschlossen.
    »O mein Gott, das darf doch nicht wahr sein. Mom und Dad werden es sehen. Und meine Patienten.« Libby erstickte fast an der Galle, die in ihre Kehle aufstieg. »Ich glaube, mir wird übel.« Sie sprang auf und rannte zum Bad. Die Zeitung ließ sie auf den Boden fallen.
    Tyson hob sie auf und betrachtete eingehend das eine große Foto, ehe er die Seite aufschlug, auf der die Schlagzeile den Bericht versprach. Die anderen Bilder waren körniger und ziemlich verschwommen. Es war unmöglich, jemanden darauf zu identifizieren, aber sie waren ebenso freizügig. Eiskalter Zorn breitete sich in ihm aus. Er verlor nicht so leicht die Selbstbeherrschung, doch wenn es dazu kam, griff seine Wut um sich wie ein Lauffeuer. Das hier war etwas ganz anderes. Diese Eiseskälte war weitaus unversöhnlicher.
    Er hob langsam den Kopf und sah der Reihe nach in die ernsten Gesichter von Libbys Schwestern. Sein Blick heftete sich auf Joley mit ihrer üppigen Mähne aus mitternachtsschwarzem Haar, das ihr über den Rücken fiel und sich um ihr Gesicht herum lockte. Sie sah exotisch aus. Ihm war nie aufgefallen, dass sie denselben sinnlichen Mund hatte wie Libby. Sein Atem stockte. »Du hast dir die Haare färben lassen, damit du aussiehst wie Libby. Damit alle glauben, das bist du und nicht deine Schwester, stimmt’s?«
    Joley zuckte die Achseln und rang darum, sich lässig zu geben. Er sah Tränen in ihren Augen schimmern, bevor sie sich abwandte. »Ich bin es gewohnt. In meiner Branche ist alles Publicity, ob negativ oder positiv. Mir passt es zwar nicht, aber Libby wird es umbringen. Sie ist nicht zäh genug, um mit den schlechten Witzen und den Anzüglichkeiten fertig zu werden. Die Leute sind sehr grausam, und sie hat kein dickes Fell. Für
die Moderatoren der Talkshows am späten Abend wird das ein gefundenes Fressen sein.«
    »Und du hast ein dickes Fell?« Tyson kochte vor Wut. Joley Drake brachte ein riesiges Opfer für ihre Schwester. Dabei war sie nicht annähernd so zäh, wie sie vorgab. Er konnte sehen, dass ihre Hände zitterten, aber sie ließ sich anmutig vor dem Sofa auf den Boden sinken und streckte die Hand nach der Teetasse aus, die Sarah ihr reichte.
    »Das ist keine Kleinigkeit, Ty«, warnte ihn Joley. »Es wird ganz groß aufgebauscht werden. Die Zeitschriften versuchen schon seit einigen Jahren, mich zu diffamieren. In der letzten Zeit haben sie wirklich hart daran gearbeitet. Dieser Wirbel wird sich nicht so schnell legen, und du musst verhindern, dass Libby die Wahrheit sagt. Sie würden sie in Stücke reißen.«
    »Was steht in dem Artikel?«
    »Sieh dir das fett Gedruckte an. Sie berufen sich auf den Artikel über Wunderheiler und fragen sich, ob die Göttin – das wäre Libby – oder die Königin der Verderbten – das wäre ich – in einem Liebesnest ertappt worden sei. Es geht sogar so weit, dass sie andeuten, dort sei mehr als nur ein Mann gewesen. Sie haben auf einem Bild eingekreist, was sie für den Beweis für die Anwesenheit eines zweiten Mannes halten. Libbys Name wird erwähnt, aber natürlich drehen sich die eigentlichen Spekulationen darum, ob ich es bin oder nicht. Hannah scheidet aus, weil sie zu groß ist. Sie können sie nicht damit in Verbindung bringen, und mit meinem gefärbten Haar wird daher jeder glauben, ich sei es. Ich habe meinen Agenten angewiesen, keine Kommentare dazu abzugeben.«
    »Das kannst du nicht tun, Joley«, sagte Tyson. »Ich weiß wirklich zu schätzen, dass du dazu bereit bist, aber Libby wird es nicht zulassen und ich auch nicht. Wir haben nichts Böses getan. Wir waren in meinem Haus, in meiner persönlichen Privatsphäre.«
    »Ich glaube, du brauchst ein wirklich gutes Sicherheitssystem«,
sagte Sarah. »Wenn du nichts dagegen hast, baue ich es dir ein.«
    Tyson rieb sich das Kinn. »Ich bezweifle, dass Libby dieses Haus jemals wieder betreten möchte.« Rachegedanken rasten mit Lichtgeschwindigkeit durch seinen Kopf, aber dazu, wie er rückgängig machen konnte, was passiert war, fiel ihm nicht das Geringste ein. Er

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