Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)
Dann ist Harry mit seinem Baseballschläger aufgetaucht und wenige Minuten später kamen Martinellis Männer.«
»Wer hat all dieses Glas zerbrochen?« Während er die Frage stellte, sah Tyson Harry fest in die Augen.
»Ich nicht«, stritt Harry ab.
»Martinellis Männer haben einiges zerschlagen«, bestätigte Sam.
»Warum hast du ihnen das Geld nicht gegeben?«, fragte Tyson. »Diese Geräte hier unten sind ein Vermögen wert, ganz zu schweigen davon, dass eventuell Teile meiner Forschungsergebnisse zerstört sein könnten.«
»Ich habe ihnen das Geld angeboten, aber sie wollten nichts davon hören. Sie beharren darauf, es sei abgemacht, dass Martinelli mir die Schulden erlässt, wenn Libby mit ihm redet. Ich habe zu erklären versucht, dass ich nicht über Libby verfügen kann, aber ihnen schien vollkommen klar zu sein, dass du sie beeinflussen kannst.« Sam stützte seinen Kopf in die Hand. »Ich muss zur Arbeit, Ty. So, wie ich aussehe.«
»Harry, verschwinde und lass dich nie mehr in meinem Haus blicken. Falls du es doch tust, lasse ich dich verhaften. Du könntest dir auch überlegen, ob du nicht am besten gleich anfängst, Bewerbungen rauszuschicken, denn wenn ich mich das nächste Mal mit Edward unterhalte, wird dein Name fallen.«
Harrys Gesicht wurde dunkelrot. Er schnaufte und erstickte fast, als er hervorstieß: »Das kannst du nicht tun. Das würdest du nicht wagen.«
»Natürlich kann ich das tun, Harry, und es wird mir ein Vergnügen sein. Verschwinde aus meinem Haus, verdammt noch mal. Und lass den Baseballschläger hier.«
Harry spuckte auf den Fußboden. »Du bist ein Ekelpaket, Derrick. Du tätest alles, um der Größte zu sein. Aber ich bin bestens über dein kleines Liebesnest informiert, und ich habe die Zeitungen mit den Fotos von dir als Star in deinem eigenen Pornofilm gesehen, bei einem flotten Dreier mit einem scharfen Rockstar. Ich wette, die Frau Doktor weiß nicht, dass du sie hintergehst.«
Sam wartete, bis Harry die Treppe hinaufgestürmt war und zog erst dann eine Augenbraue hoch. »Pornofilm? Flotter Dreier? Warum war ich nicht eingeladen? Früher hatte ich immer den ganzen Spaß für mich allein, und jetzt verwandelst du dich in einen regelrechten Playboy und lässt die Puppen tanzen. « Er grinste matt und zuckte gleich darauf zusammen, weil er seine geschwollenen, aufgesprungenen Lippen verzogen hatte.
»Ja, damit muss wohl ich gemeint sein, der Playboy des Jahrhunderts«, erwiderte Tyson und schlang seinem Cousin einen Arm um die Schultern. »Dann sehen wir mal, wie wir dich die Treppe hochkriegen. Haben sie dir was gebrochen?«
»Ich glaube nicht, aber mir tut so ziemlich alles weh.«
»Ich wette, Libby hat bereits die Polizei gerufen. Ich habe sie draußen gelassen und ihr gesagt, sie soll sie verständigen, wenn ich nicht gleich zurückkomme«, sagte Tyson. »Verdammt noch mal, das fehlt uns gerade noch, dass die Bullen hier auftauchen und uns über deine Spielschulden ausfragen.«
»Es tut mir so Leid, Ty. Ich habe mich schon nach Selbsthilfegruppen erkundigt, aber so was gibt’s hier in der Gegend nicht.«
»Mach dir deshalb keine Sorgen, Sam. Wir kriegen das schon hin. Ich werde selbst mit Ed reden.«
»Ich glaube, du verwandelst dich langsam in einen gewalttätigen Kerl, Ty«, sagte Sam und grinste schon wieder gegen seinen Willen.
»Allmählich ist mir tatsächlich danach zumute. Ed hätte das Geld annehmen sollen. Ich habe es satt, dass andere Libby und dir drohen. Wenn sich jemand mit mir anlegen will, schön und gut, aber meine Familie sollten sie aus dem Spiel lassen.«
Sowie Sam auf einem Küchenstuhl saß, eilte Tyson aus dem Haus, um Libby zu holen. Sie war ausgestiegen, hatte aber den Motor laufen lassen. Jetzt kam sie auf ihn zugerannt und schlang ihm die Arme um den Hals. »Ich habe solche Angst um dich gehabt, vor allem, als Harry aus dem Haus kam. Er war so wütend. Er hasst dich wirklich. Was ist dort unten passiert ?«
Ty legte einen Arm um sie und führte sie die Stufen zur Haustür hinauf.
»Sam ist verletzt. Anscheinend haben ihm Ed Martinellis Männer einen Besuch abgestattet. Sie haben ihn fürchterlich verprügelt und Harry, dieser Feigling, hat es geschehen lassen. Hast du den Sheriff verständigt?«
»Ja, soll ich Bescheid geben, sie bräuchten nicht zu kommen ?« Sie eilte durchs Wohnzimmer. »Wie schwer ist er verletzt? Sollen wir einen Krankenwagen rufen?«
Er schüttelte den Kopf. »Ich möchte nur, dass du nachsiehst,
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