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Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Titel: Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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mir glaubt, dass jemand es darauf abgesehen hat, Tyson zu töten, aber ein anderer Teil von mir, der keine Ruhe geben will, sagt mir mit lauter Stimme, dass jemand mich tot sehen will.«
    »Wenn du dieses Gefühl hast, Libby, dann darfst du es nicht ignorieren. Selbst dann nicht, wenn alle um dich herum dir das Gegenteil erzählen. Du musst an deine Gaben glauben – an alle deine Gaben.«
    »Welche Gaben? Ich kann heilen. Ihr anderen könnt all diese
interessanten Dinge tun. Hast du jemals erlebt, dass ich einen Gegenstand frei schweben lasse?«
    »Nein, aber du kannst den Wind rufen und ihn aussenden. Du kannst so weit aus dir herausgehen, dass ich dich finde. Und offensichtlich ist dein Warnsystem stark ausgeprägt. Unterschätze das nicht, bloß weil du nicht begreifst, was passiert.«
    »Ich weiß, dass ich dich das nicht fragen dürfte, Elle, aber empfindet Tyson auch nur halb so viel für mich wie ich für ihn?«
    Elle stieß die Haustür auf. Sie hatte sehr strenge Grundsätze, was die Wahrung der Intimsphäre anderer betraf. Die Gedanken anderer Menschen zu lesen und ihre Gefühle zu kennen, ohne es zu wollen, war eine anstrengende Fähigkeit, und Elle hätte liebend gern darauf verzichtet. Sämtliche Schwestern kannten ihre Regeln. »Ich würde niemals zulassen, dass du den falschen Mann heiratest. Tyson Derrick liebt dich so sehr, dass ich weine, wenn ich zu intensiv daran denke.«
    Libby umarmte sie wieder. »Entschuldige. Ich hätte dich nicht fragen dürfen. Ich bin nur im Moment so schrecklich verwirrt.«
    »Und peinlich berührt von dem Revolverblatt«, fügte Elle hinzu. »Lass dein Verhältnis zu ihm bloß nicht davon beeinträchtigen. «
    Libby schlug sich die Hände vors Gesicht. »Es war so grauenhaft. Ich kann mich nicht von der Vorstellung lösen, dass uns die ganze Zeit über jemand zugesehen hat. Tyson war so gut zu mir. Er hat so große Rücksicht auf meine Gefühle genommen und mich verwöhnt und alles schien perfekt und genau richtig zu sein, und dann hat uns das ein Fremder weggenommen. «
    Joley blickte von ihrer Gitarre auf. »Tu das nicht, Libby. Lass nicht zu, dass jemand aus etwas Schönem etwas Hässliches macht. Du hast nichts Böses getan. Du liebst Tyson. Ihr beide seid füreinander bestimmt. Das weiß jeder.«

    »Ich habe Mom angerufen und ihr hat es schrecklich Leid für uns getan, aber sie hat dasselbe gesagt«, gestand Libby. »Ganz ehrlich, Joley, dass alle glauben, das seist du und nicht ich, macht es noch schlimmer für mich. Zu der Scham kommt noch das Schuldgefühl hinzu.«
    »Was hat Mom gesagt?«
    »Sie hat gesagt, du seist eine wunderbare Schwester, und ich sollte es dir hoch anrechnen. Sie war stolz auf uns beide, und ihr war klar, wie schwierig es für uns beide werden wird.«
    Joley blinzelte und senkte ihren Kopf über die Gitarre, damit ihre wüste schwarze Mähne ihr Gesicht verbarg. »Natürlich bin ich wunderbar. Das wissen wir doch alle.« Ihre Stimme klang ein wenig erstickt.
    Elle sah ihr über die Schulter, während sie spielte. »Ich bewundere diese Begabung«, sagte sie. »Ich habe es selbst mal probiert. Einen ganzen Sommer lang. Dieses Instrument hasst mich. Das Einzige, was ich ihm entlocken konnte, waren Moskitogeräusche. Warum spielst du uns nicht auf der Aussichtsplattform im Mondschein etwas vor? Das wirkt immer so beruhigend auf mich.«
    »Wir haben Vollmond, nicht wahr?«, fragte Joley, als sie sich auf den Weg machte, um ihre Schwestern zu holen, während Elle und Libby Stühle besorgten.
    »Beinah«, sagte Libby. »Und so gut wie keinen Dunst. Ein bisschen kühl und windig ist es schon, aber es ist eine wunderschöne Nacht.«
    Während sie der Brandung, den Vögeln und Joley lauschten, zog Frieden in Libby ein, und sie fühlte sich erfrischt.
    »Ich kann Hannah fühlen«, sagte Elle plötzlich. Sie schloss die Augen und legte eine Hand auf Joleys Schulter, um die Verbindung zu verstärken. »Sie steht an einem offenen Fenster und sieht in unsere Richtung hinüber, und sie weint.«
    »Geht es Jonas schlecht?«, fragte Sarah.
    Elle schüttelte den Kopf. »Nein, aber sie fühlt sich einsam
ohne uns, und Jonas ist ein besonders schwieriger Patient und lässt alles an ihr aus.«
    Libby trat ans Geländer, und ihre Schwestern stellten sich im Halbkreis um sie auf. Sofort spürte sie, wie die Kräfte der Drake-Frauen zwischen ihnen flossen. Energie sprang von einer zur anderen über und ließ die Luft knistern. Joley begleitete die stürmische

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