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Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby)

Titel: Gezeiten der Sehnsucht - Feehan, C: Gezeiten der Sehnsucht - Dangerous Tides (4 - Libby) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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nicht erinnern, jemals mit einem Mann Hand in Hand gegangen zu sein, aber es gefiel ihr, neben ihm herzulaufen und zu spüren, wie sich seine Finger eng um ihre schlangen. Er blieb stehen, um einen Krebs zu betrachten, und dabei zog er ihre Hand an seine Brust.

    »Einsiedlerkrebse sind faszinierend. Die rechte Schere ist größer und anders geformt als die linke. Sie benutzen sie zu ihrem Schutz und zum Festhalten von Nahrung, wogegen die linke zur Nahrungsaufnahme verwendet wird.« Ein schelmisches Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit und ließ seine strahlend blauen Augen leuchten. »Das Männchen zerrt das Weibchen mit der kleineren Schere hinter sich her, fast wie ein Höhlenmensch.« Er schlang seine Finger in Libbys seidiges Haar. »Und währenddessen wehrt er mit seiner großen Schere unablässig andere Männchen ab und hält seine Gefährtin fest, bis sie bereitwillig aus dem Schalenhohlraum kommt und empfänglich und fruchtbar wird.« Er zog versuchsweise an Libbys Haar.
    »Zum Glück bin ich kein Krebsweibchen«, sagte sie.
    »Aber so schwer zu knacken, dass man dich dafür halten könnte«, hob er hervor. Er ließ die seidige Haarsträhne durch seine Finger gleiten.
    Ihr Herz machte einen Satz. »Ich hatte tatsächlich mal zwei Einsiedlerkrebse als Haustiere, und das müssen wohl beides Männchen gewesen sein, denn sie haben einander nicht durch die Gegend gezerrt. Sie hießen Zahnbürste und Zahncreme. Sie sind aus der Gefangenschaft ausgebrochen und haben sich auf ein Himmelfahrtskommando eingelassen. Sie sind von der Veranda in den Tod gesprungen, und ich habe eine Woche lang geweint.«
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Du hast einem Krebs nachgeweint? «
    »Ja, natürlich. Sie waren schließlich meine Haustiere.«
    »Du bist nicht normal, Libby«, sagte er mit einem schwachen Lächeln. Sein Tonfall klang jedoch liebevoll.
    »Vermutlich nicht. Alle haben mich damit aufgezogen.« Sie deutete auf den Gezeitentümpel. »Inzwischen habe ich mich auf Seesterne verlegt, aber ich lasse sie in ihrer natürlichen Umgebung. «

    »Seesterne?« Er seufzte leise. »Das spricht nicht gerade für deinen Geschmack. Seesterne sind Fleischfresser. Sie stülpen ihren Magen aus ihrem Mund und verdauen ihre Beute von innen heraus nach außen. Erst wenn das Tier vollständig verdaut ist, ziehen sie ihren Magen wieder in sich hinein.«
    »Igitt. Du redest wie Abigail. Ein paar Illusionen könntest du mir wenigstens lassen.«
    Tyson lachte laut und war selbst verblüfft darüber. Normalerweise lachte er nämlich nicht, sondern tat nur so, um zum Beispiel seinem Cousin einen Gefallen zu tun. Das war eines seiner wenigen Zugeständnisse an die gesellschaftlichen Umgangsformen, aber echt war sein Lachen nie. Libby brachte ihn tatsächlich zum Lachen, und dieses Lachen war echt. Sie faszinierte ihn. Auch wenn sie eine Frau war, die zu einer Familie von Hochstaplern gehörte. Allein schon dieses Wissen sollte Grund genug sein, sich von ihr fern zu halten, doch das konnte er nicht. Sie war so … so nett. So echt. Im Lauf der Jahre war er zu der Überzeugung gelangt, dass sie an den Betrügereien ihrer Familie nicht beteiligt war, sondern stattdessen ein Opfer eben jener Menschen war, die sie hätten lieben sollen.
    »Du bekommst einen Sonnenbrand. Ich glaube, wir sollten sehen, dass du schleunigst in den Schatten kommst.«
    »Ich habe mich mit Sonnenschutzmittel eingerieben.«
    »Deine Nase wird trotzdem rot.«
    »Na toll.« Natürlich musste sie sich die Nase verbrennen. Sie hatte so helle Haut, dass sie jedes Mal, wenn sie ihre Sonnenbrille absetzte, aussah wie ein Waschbär. Sie würde die Brille also unter gar keinen Umständen absetzen. »Ich bin nicht sicher, ob wir an diesem Ende des Strandes Schatten finden.« Aus irgendwelchen albernen Gründen wollte sie noch ein klein wenig länger in seiner Gesellschaft sein, obwohl sie wusste, dass sie nicht länger in der Sonne bleiben sollte.
    Er nahm sie an der Hand und zog behutsam daran, bis sie ihm folgte und sie sich gemeinsam auf den Rückweg zu den
Stühlen machten. »Wo ist dein Sonnenschutzmittel?« Er hob beide Stühle hoch, als wögen sie gar nichts, und trug sie in den Schatten unter der Steilwand. »Setz dich hierher. Vielleicht reicht es ja, wenn wir in den Schatten rücken.«
    Sie dachte gar nicht daran, sich die weiße Creme auf die Nase zu schmieren, während sie sich mit ihm unterhielt. »Ich habe es oben im Haus liegen lassen.«
    Er verschränkte die Arme

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