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Gezinkt

Gezinkt

Titel: Gezinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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viel bedeutete. Cooper zog Informationen, die von Mikroskopen, Dichtegradeinheiten und Computern geliefert wurden, denen vor, die Menschen beitrugen.
    Ein Vorurteil, das Rhyme im Wesentlichen teilte.
    Einige Minuten später hörte der Kriminalist die Haustür aufgehen und Amelia Sachs’ selbstbewusste Schritte auf dem Marmorboden. Dann Stille, als sie den Teppich erreichte, und schließlich die anders klingenden Schritte auf dem Holzboden.
    Sie kam mit zwei Kartons Beweismaterial in den Armen ins Zimmer.
    Ein Lächeln zur Begrüßung für Mel, dann küsste sie Rhyme und stellte die Kartons auf einen Untersuchungstisch.
    Cooper und Sachs zogen staubfreie Latexhandschuhe an.
    Und machten sich an die Arbeit.
    »Die Waffe zuerst«, sagte Rhyme.
    Sie setzten die Kugeln zusammen und erfuhren, dass sie Kaliber.32 waren, wahrscheinlich aus einer Automatik abgefeuert – Sachs hatte winzige Partikel einer feuerfesten Faser gefunden, die wohl von einem Schalldämpfer stammten, und Schalldämpfer sind bei Revolvern nicht effektiv, nur bei Autoladern oder einschüssigen Waffen. Rhyme fiel wieder die Professionalität des Killers auf, auf die Dellray angespielt hatte, da er sich die Zeit genommen hatte, die verbrauchten Patronenhülsen vom Balkon aufzusammeln; Automatikwaffen werfen diese aus.
    Unglücklicherweise waren die Kugeln zu stark zertrümmert, um etwas über die Felder und Rillen – das Ziehen im Waffenlauf – zu verraten, was wiederum hilfreich gewesen wäre, um den vom Täter benutzten Pistolentyp zu identifizieren. Der Gerichtsmediziner könnte eventuell intakte Kugeln bei der Autopsie finden, aber Rhyme bezweifelte es; zerbrechliche Kugeln wie diese wurden von Knochen mühelos zersplittert.
    »Fingerabdrücke?«
    »Nichts. Spuren von Latexhandschuhen am Fenster. Sieht aus, als hätte er etwas Schmutz abgewischt, um besser zielen zu können.«
    Rhyme knurrte frustriert. »Schuhprofile?«
    »Keine auf dem Balkon. Und im Garten, am Ende des Seils? Er hat seine Abdrücke verwischt, ehe er verschwunden ist.«
    Der Enterhaken stammte von der Firma CMI, die Krallen waren mit Epoxidharz verkleidet. Sie waren mit Streifen aus blauem und grauem Flanell umwickelt, wie Sachs spekuliert hatte, aus einem alten Hemd geschnitten – selbstverständlich gab es kein Etikett, das den Hersteller identifiziert hätte.
    Professionell …
    Das verknotete Seil war ein Mil-Spec 550 Para Cord, schwarz, mit geflochtener Nylonhülle über sieben inneren Leinen.
    Cooper, der sich im Internet über das Seil informiert hatte, blickte vom Computer auf und berichtete: »Wird überall im Land verkauft. Und es ist billig. Er wird bar dafür bezahlt haben.«
    Es war natürlich wesentlich besser, teure Beweisstücke zu haben, die mit nachverfolgbaren Kreditkarten bezahlt worden waren.
    Sachs gab Cooper einen kleinen Plastikumschlag. »Das habe ich in der Nähe des Enterhakens gefunden.«
    »Was ist das?«, fragte er und schaute auf den kleinen Fussel darin.
    »Baumwollfaser, glaube ich. Vielleicht aus einer seiner Taschen. Ich denke, er wird seine Waffe gezogen haben, sobald er über die Balkonbrüstung gestiegen ist.«
    »Ich verbrenne eine Probe davon«, sagte Cooper, wandte sich einer großen Maschine zu, die in der Ecke des Labors stand, und schaltete sie an.
    »Wie sieht es mit Spuren aus?«, fragte Rhyme.
    »Nichts im Garten oder an der Mauer, über die er gestiegen ist, um in den Garten zu kommen. Auf dem Balkon haben wir ein paar Dinge gefunden. Erde aus dem Garten. Dann Sand und weitere Erde, die weder aus dem Garten noch aus den Blumentöpfen stammt. Ein wenig Gummi – vielleicht von der Sohle eines Stiefels oder Schuhs. Zwei Haare – schwarz und gelockt. Keine Wurzel dran.«
    Das bedeutete, man konnte keine DNA-Analyse durchführen; dazu ist die Haarwurzel nötig. Dennoch stammte es höchstwahrscheinlich vom Täter. Ron Larkin hatte pures graues Haar, und seine Frau war rothaarig.
    Mel Cooper blickte vom Computerschirm des Massenspektrometers auf, mit dem er eine Analyse der Baumwollfaser durchgeführt hatte. »Er ist vermutlich Bodybuilder. Dianabol. Ein Anabolikum, das von Sportlern benutzt wird.«
    »Welche Art Sport?«, wollte Rhyme wissen.
    »Da fragen Sie den Falschen, Lincoln. Ich verwende keine leistungssteigernden Mittel für meine Walzer und Foxtrotts. Aber wenn sich Spuren davon in seinem Taschenfutter finden, kann man wohl getrost davon ausgehen, dass es ihm ernst damit ist.«
    »Und dann das hier...« Sachs hielt einen

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