Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Titel: Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
Vom Netzwerk:
Unbekannte ihm beschrieben hatte, schien sehr groß und größtenteils unbewohnt zu sein. Vor allem würde er irgendwann den Wagen zurücklassen und zu Fuß weitergehen müssen, da selbst die Schotterstraßen nicht ins Herz des Gebiets führten. Doch genau dort hielt sich Etana nach der Beschreibung vermutlich auf. Wenn sie mit ihren Verletzungen überhaupt so weit gekommen war. Noch unruhiger als vorher betrat er den kleinen, an die Tankstelle angeschlossenen Laden und suchte rasch Nahrung und Getränke zusammen, bevor er zur Kasse ging.
    Nachdem er bezahlt hatte, trat er wieder nach draußen und blieb von der Sonne geblendet einen Moment stehen.
    „Sie sehen nicht aus wie ein Tourist.“
    Erschrocken drehte Ryan sich um, er hatte überhaupt nicht gemerkt, dass jemand in der Nähe war. Ein alter Mann saß auf einem Holzstuhl im Schatten des überhängenden Dachs, die dunkelbraune Haut von tiefen Falten durchzogen. Als er den Mund öffnete, sah Ryan, dass er kaum noch Zähne im Mund hatte, doch seine Stimme war erstaunlich kräftig. „Ich bin auch keiner.“
    „Sie suchen jemanden, habe ich recht?“ Die dunklen Augen waren zusammengekniffen, als versuchte er, Ryan deutlich zu erkennen.
    „Woher wissen Sie das?“
    „Sie sehen aus wie ein Suchender. Voller Unruhe und Furcht.“
    Ryan verzog den Mund. Wunderbar, jetzt konnte schon ein völlig Fremder seine Gedanken und Gefühle lesen. Nichtssagend nickte er dem Mann zu. „Ich habe es eilig. Einen schönen Tag noch.“
    „Vielleicht kann ich Ihnen bei der Suche helfen. Ich kenne die Gegend in- und auswendig, habe mein ganzes Leben hier verbracht.“
    Zögernd drehte Ryan sich zu dem Alten zurück. „Wissen Sie, wo hier freie Leoparden leben?“
    Das Gesicht des Mannes versteinerte. „Sind Sie etwa Jäger?“
    „Nein! Nein, ich bin Tierarzt. Mir wurde gesagt, dass eine Gruppe Leoparden in der Nähe lebt.“
    „Dann hat derjenige keine Ahnung. Hier gibt es keine Leoparden.“ Enttäuschung und zugleich die Furcht, Etana nie wiederzusehen, überkamen Ryan. „Zumindest nicht mehr.“
    Beinahe hätte er den Zusatz überhört. „Was soll das heißen? Wo sind sie hin?“
    Das Gesicht des Alten schien noch zerklüfteter zu werden. „Sie sind alle tot, abgeschlachtet von Jägern.“
    Schwindel überkam Ryan, mit wackeligen Beinen ließ er sich auf die Stufe sinken, die zum Gebäude hochführte. Nein, es konnte nicht sein, dass er Etana endgültig verloren hatte, nicht jetzt, so kurz vor dem Ziel. „Wann … wann war das?“
    Der Mann überlegte einen Moment. „Zeit bedeutet mir nicht viel. Ich schätze, es war vor einigen Monaten, vielleicht einem halben Jahr.“ Er nickte bekräftigend. „Ja, ich denke, das kommt ungefähr hin.“
    Erleichtert schloss Ryan einen Moment die Augen. Es war nicht Etana! Dann kam ihm ein anderer Gedanke. Ihr Körper war mit Narben bedeckt gewesen, könnte es möglich sein, dass sie hier eingefangen und dann nach Amerika gebracht worden war? Zeitlich würde es passen. „Wissen Sie, wer die Jäger waren?“
    Der Mann hob die Schultern. „Manchmal ist es besser, nicht zu viel zu wissen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass es etwas damit zu tun hatte, dass in der Gegend ein Touristen-Resort gebaut werden sollte. Es schien den Planern wohl zu gefährlich, wild lebende Leoparden im Vorgarten herumlaufen zu lassen.“
    „Und deshalb tötet man einfach alle?“
    Weisheit schimmerte in den Augen des Alten. „Für manche ist es die einfachste Lösung. Besonders wenn es ein Schutzgebiet ist. Wahrscheinlich dachten sie, der Status würde aufgehoben werden, wenn dort keine Tiere mehr sind.“
    Übelkeit überschwemmte Ryan bei dem Gedanken, dass solche Leute Etana wehgetan hatten. „Wurde er aufgehoben?“
    Ein Grinsen enthüllte lückenhafte Zahnreihen. „Nein. Das Gebiet steht weiterhin unter Naturschutz.“
    „Aber warum, wenn die Leoparden weg sind?“
    „Sie werden es merken, wenn Sie dorthin kommen. Es ist ein mystischer Ort voller Geheimnisse.“
    „Danke für den Hinweis.“ Ryan erhob sich langsam, nicht sicher, ob ihn seine Beine tragen würden.
    „Sie werden trotzdem hinfahren, oder?“
    „Ja.“
    „Die Natur in Namibia ist unbarmherzig, außer ein paar Knochen werden Sie nichts mehr vorfinden.“
    Ryan biss bei der Vorstellung, was das für Etana bedeuten würde, die Zähne zusammen. „Ich werde trotzdem mein Glück versuchen.“ Er wandte sich ab und ging ein paar Schritte Richtung Jeep.
    „Das werden Sie

Weitere Kostenlose Bücher