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Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02

Titel: Ghostwalker 02 - Raven, M: Ghostwalker 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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aus ihm heraussprudelte. „Schäm dich, Bruno ist zwar ein wenig dumm, aber trotzdem ein wertvolles Mitglied der Parkgemeinschaft.“
    Ihr Gesichtsausdruck war dermaßen offensichtlich überheblich, dass Ryan keinen Zweifel mehr daran hatte, dass Etana genau verstand, was er sagte. Auch wenn er nicht wusste, wie das möglich sein sollte, konnte er es nicht mehr ignorieren. „Du verstehst mich, oder?“
    Die Leopardin erstarrte, und er konnte deutlich sehen, wie sie überlegte, ob sie seine Frage einfach ignorieren und sich dumm stellen sollte. Schließlich schien sie zu einem Entschluss zu kommen. Langsam und sehr deutlich neigte sie den Kopf in einer Art Nicken. Ryans Herz begann zu hämmern. Wie sollte er damit umgehen? Es gab etliche Tiere, die auf Zuruf zu ihm kamen oder bestimmte, andressierte Bewegungen auf Kommando ausführen konnten, aber noch nie hatte er ein Tier gesehen oder von einem gehört, das Sprache wirklich verstand. Wissenschaftler würden dafür morden, sie in ihre Finger zu kriegen und alle möglichen Tests an ihr durchzuführen. Vielleicht war sie sogar in irgendeiner Einrichtung gewesen und daraus entkommen, bevor sie angefahren und in den Park gebracht wurde. Das würde auch erklären, warum bisher noch niemand versucht hatte, sie offiziell zurückzubekommen.
    Als er sich an den Einbruch in der Klinik erinnerte, erbleichte er. Wenn die Polizei nicht rechtzeitig gekommen wäre, hätten diese Verbrecher Etana mitgenommen. Und sie hatte das gewusst, sie hatte ihn dazu gebracht, sich in den Büschen zu verstecken. Vielleicht kannte sie die Männer sogar.
    „Du hast die Kerle, die in die Klinik eingebrochen sind, erkannt, oder?“
    Etanas Augen zogen sich zusammen, sie stieß ein drohendes Fauchen aus.
    „Das deute ich als ‚Ja‘. Hast du sie schon einmal irgendwo gesehen?“
    Eine Kopfbewegung, die er als Verneinung auslegte. Ihre Nasenflügel blähten sich.
    „Du hast sie schon einmal gerochen?“
    Ein knappes Nicken. Etana wirkte, als wollte sie am liebsten fliehen, ein Zittern lief durch ihren Körper, ihre Ohren waren nach hinten gelegt. Sein Herz zog sich zusammen, als er die Angst in ihrem Blick sah. Ryan rückte näher und strich beruhigend über ihr weiches Fell. „Ich werde nicht zulassen, dass dir jemand etwas tut, das verspreche ich dir. Du bist hier sicher.“
    Ihre Augen glitzerten feucht, als sie ihn sanft mit ihrem Kopf anstieß. Impulsiv drückte Ryan einen Kuss auf ihre Stirn. „Es wird alles gut.“ So gern Ryan noch bleiben und die aufregende Tatsache, dass Etana ihn tatsächlich verstand und mit ihm kommunizieren konnte, weiter untersuchen wollte, musste er jetzt in die Klinik und sich um Bruno kümmern. Nachdem er die Leopardin noch einmal gestreichelt hatte, richtete er sich schließlich widerwillig auf. „So leid es mir tut, ich muss jetzt los. Wir unterhalten uns später weiter, ja?“
    Auf Etanas Nicken hin stand er auf und zögerte. Was war, wenn er sich das alles nur eingebildet hatte und sie eine ganz normale Leopardin war, wenn er zurückkam? „Du bist echt, oder?“
    Etana fletschte als Antwort ihre Zähne. Lachend verließ Ryan das Schlafzimmer, um sich für die Arbeit fertig zu machen.
    Sowie sie sicher war, dass Ryan tatsächlich gefahren war, verwandelte Kainda sich. Nach so vielen Monaten fast ausschließlich in Leopardengestalt fiel es ihr schwer, ihre menschliche Gestalt anzunehmen. Nach ihrem Unfall hatte sie sich so darauf konzentriert, nur die Leopardin zu sein, dass sich diese Form in ihrem Unterbewusstsein stärker verankert hatte als normal. Schwer atmend blieb sie liegen, als sie endlich wieder eine Frau war. Es fühlte sich seltsam nackt an ohne ihr Fell, der Boden kalt an ihrer Haut. Langsam setzte sie sich auf und strich sich das halblange, lockige Haar aus den Augen. Früher hatte sie es stets sehr kurz getragen, doch in den vergangenen Monaten war sie nicht dazu gekommen, es zu schneiden. Sie hatte auch keinen Bedarf gesehen, schließlich war sie kaum jemals in Menschenform.
    Mühsam stand Kainda auf und humpelte ins Bad. Auf das Waschbecken gestützt starrte sie in den Spiegel und erschrak über das, was sie dort sah. Ihre braune Haut spannte sich über ihren Wangenknochen, ihre Augen lagen in tiefen Höhlen, mit dunklen Schatten darunter. Am schlimmsten war aber der Ausdruck in ihren Augen, sie brauchte nur an Ryan zu denken, und schon begann das Grün zu strahlen. Was sah Ryan wohl, wenn er in die Augen der Leopardin schaute? Konnte er

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