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Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03

Titel: Ghostwalker 03 - Raven, M: Ghostwalker 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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bewegt.
    Ein Knoten entstand in Griffins Brust, als er erkannte, dass sie in wenigen Meilen in die Nähe des Adlergebietes kommen würden. Wenn sie dort nicht schon waren, schließlich wusste er nicht, wie frisch die Spuren waren. Talon schien die gleiche Befürchtung zu haben, denn er sah Griffin nur kurz an und flog dann der Fährte nach, die sich breit zwischen den Bäumen hindurchzog. Griffin hielt sich auf der anderen Seite der Spuren etwas entfernt, denn er wollte nicht, dass wer immer sie auch hinterließ, darauf aufmerksam wurde, dass sie von zwei Adlern verfolgt wurden.
    Es dauerte nicht lange, bis sie die Gruppe einholten. Anscheinend bewegten sie sich nur langsam vorwärts, es wirkte, als würden sie auf etwas warten. Griffin zählte mindestens zwanzig Männer, und jeder Einzelne von ihnen trug ein Gewehr bei sich. Einige hatten auch Schlagstöcke und Messer an ihren Gürteln, und Griffin konnte nur ahnen, was in den Kisten war, die mitgeschleppt wurden. Die Männer waren für ihre Anzahl überraschend leise, es fanden keine Gespräche statt, niemand machte ein unnötiges Geräusch. An der Spitze ging ein Mann, der ein kleines Gerät mit sich trug, auf das er ständig blickte. Sosehr er sich auch bemühte, Griffin konnte nicht erkennen, was darauf abgebildet war. Dafür hätte er tiefer und direkt über den Männern kreisen müssen, und das wollte er vermeiden. Während er die Männer noch beobachtete, hob der Anführer plötzlich seine Hand und ballte eine Faust. Sofort blieb der ganze Zug stehen. Griffin landete auf einem Ast, von dem aus er eine gute Sicht auf das Geschehen hatte, und blickte durch die Zweige nach unten.
    Der Mann sah auf das Gerät in seiner Hand. „Wir müssen warten, bis er weiterläuft, ich will nicht, dass er uns bemerkt, bevor er die anderen Berglöwen erreicht hat.“
    Griffin konnte ihn deutlich hören, obwohl der Mann leise sprach. Allerdings verstand er nicht, was er meinte. Welche Berglöwen? Soweit er wusste, waren keine in der Nähe, und wer sollte nicht bemerken, dass er verfolgt wurde? Was auch immer hier vorging, er musste verhindern, dass die Männer mit ihren Waffen in die Nähe des Adlerlagers kamen. So leise wie möglich schwebte Griffin durch die Zweige der von den Männern abgewandten Seite. Er entfernte sich, bis er sicher war, dass ihn niemand mehr sehen konnte, und flog dann wieder in die Richtung, in die sich die Truppe bewegt hatte. Es dauerte eine Weile, bis er die einzelne Spur sah, die sich durch den Schnee zog. An manchen Stellen verschwand sie und tauchte dann wieder auf. Griffin flog etwas tiefer und erkannte, dass es sich um Tatzenabdrücke eines Berglöwen handelte. Verdammt! Die Frage war, ob sie von einem Tier oder einem Wandler stammten.
    Aus den Augenwinkeln sah er eine Bewegung und erkannte Talon, der etwa hundert Meter entfernt parallel zu ihm flog. Sie brauchten sich nicht abzusprechen, um zu wissen, dass sie denjenigen finden mussten, der die Männer in Richtung ihres Lagers führte. Irgendwie mussten sie ihn davon abbringen. Griffin flog tiefer, als er sah, dass die Spur an einem Baum endete. Wahrscheinlich waren die Männer deshalb stehen geblieben. Er konnte fühlen, wie jemand ihn beobachtete, und landete schließlich auf einem Ast in der Nähe des Berglöwen, allerdings so weit entfernt, dass die Raubkatze ihn nicht mit einem Sprung erreichen konnte. Der Berglöwe lag auf einem dicken Ast und sah ihn eine Weile an, bevor er sich in einen jungen Mann mit hellbraunen Haaren und ungewöhnlich blauen Augen verwandelte. Sein Gesicht war von Prellungen und Blutergüssen entstellt, die auch seinen Körper bedeckten. Die Erschöpfung war deutlich sichtbar.
    „Warum folgst du mir, Adler?“ Resignation klang in der Frage mit.
    Griffin verwandelte sich ebenfalls und hockte sich in eine Astgabel. „Ich folge dir nicht, ich wollte nur wissen, wem die vielen Männer folgen, die etwa einen Kilometer hinter dir sind.“
    Die Augen des Jungen weiteten sich. „Menschen?“
    „Ja, mit Gewehren und anderen Waffen.“
    „Oh Gott, das ist meine Schuld, ich wollte nicht …“ Er brach ab und schlang seine Arme um sich.
    Griffin fühlte einen Funken Mitleid für den Berglöwen. „Wie haben sie dich gefunden?“ Er beobachtete, wie Talon auf einem weiteren Ast landete. „Und wie heißt du?“
    „Melvin.“ Der Junge stieß ein ersticktes Lachen aus, seine Augen wurden feucht. „Ich weiß nicht, wie sie uns gefunden haben. Sie haben uns im Schlaf

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