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Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Titel: Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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mir keine Sorgen um dich machen muss.«
    Jetzt blickte Caitlin ihn an, die silbergrauen Augen groß in ihrem Gesicht. »Es war selbstsüchtig von mir, dich begleiten zu wollen. Ich konnte es einfach nicht ertragen, dich schon gehen zu lassen.« Verlegene Röte stieg in ihre Wangen, doch sie hielt seinem Blick stand. Bevor er etwas erwidern konnte, redete sie weiter. »Ich weiß, dass unsere Beziehung keine Zukunft hat, schließlich bist du nur auf der Durchreise, aber ich hatte gehofft … «
    Torik wartete darauf, dass sie den Satz beendete, doch sie presste nur ihre Lippen zusammen und schwieg. Wenn er klug gewesen wäre, hätte er jetzt das Thema gewechselt. Stattdessen kam jedoch etwas anderes aus seinem Mund. »Es wäre dir gegenüber nicht fair, denn ich muss bald wieder nach Hause zurückkehren, und wir könnten niemals … « Seine Worte verklangen, als ihm bewusst wurde, was er hatte sagen wollen: zusammenleben. Nein, das war falsch, er wollte mit niemandem zusammenleben, schon gar nicht mit einer Menschenfrau! Nach Arlyn hatte er sich geschworen, nie wieder solche Gefühle zuzulassen, und er würde sich daran halten.
    Ein trauriges Lächeln spielte um Caitlins Mund. »Das ist komplizierter geworden, als wir erwartet haben, oder? Ich wünschte, ich könnte sagen: ›Lass uns eine kurze Affäre eingehen und sie einfach genießen!‹, aber ich fürchte, ich könnte dich dann nicht mehr gehen lassen, ohne ein Stück meines Herzens zu verlieren.«
    Torik spürte einen dumpfen Schmerz in seinem Innern. »Wie soll es jetzt weitergehen?«
    Caitlin hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Ich fürchte, wir können nur abwarten und sehen, was passiert.«
    Schweigend fuhr er weiter und ließ Caitlin in dem Glauben, dass sie irgendeine Art von Zukunft haben könnten. Dabei wusste er genau, dass es nichts weiter als eine Illusion war. Sie durfte niemals erfahren, dass es Wandler gab, und damit war es ausgeschlossen, dass er jemals in ihrer Gegenwart ganz er selbst sein konnte. Bisher war es ihm nie schwergefallen, seine andere Seite in der Gesellschaft von Menschen zurückzuhalten, doch bei Caitlin bereitete es ihm Probleme. Große sogar.
    Erleichtert atmete Torik auf, als sie kurze Zeit später die Stadtgrenze von Las Vegas erreichten. Der Berglöwe in ihm zog sich ganz weit zurück, als er die gigantischen Hotels und glitzernden Reklamen in der Ferne auftauchen sah. Glücklicherweise lag das Krankenhaus von Norden aus vor dem Strip, sodass er nicht auch noch die Unmengen an Menschen ertragen musste, die sich dort auf den Bürgersteigen drängten. Es wurde eindeutig Zeit, sich abzulenken.
    »Soll ich dich gleich zum Hotel bringen?« Sie hatten bereits ein Zimmer gebucht, bevor sie losgefahren waren, um sich eine lange Suche in der Stadt zu ersparen.
    Caitlin, die aus dem Fenster gesehen hatte, drehte sich zu ihm um. »Kommst du nicht mit?«
    Torik hielt seine Augen auf den Verkehr gerichtet. »Ich fahre direkt zum Krankenhaus, wenn ich dich abgesetzt habe.«
    »Oh. Ich dachte, wir würden zusammen dorthin fahren.«
    Nun sah er sie doch an. »Was willst du denn im Krankenhaus? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es da besonders angenehm ist.«
    Für einen Moment schwieg Caitlin, bevor sie ihn ernst ansah. »Ich möchte bei dir sein und dich unterstützen, wenn du deine Freunde besuchst. Aber wenn dir das unangenehm ist, kann ich natürlich auch etwas anderes unternehmen.«
    Toriks Kehle wurde eng. Caitlin kannte weder ihn noch seine Freunde, trotzdem war sie bereit, ihn ins Krankenhaus zu begleiten, weil sie dachte, es würde ihm helfen. »Danke.« Das Wort klang abgehackt, doch er konnte sehen, dass es Caitlin glücklich machte.
    »Ich freue mich, wenn ich dir zur Abwechslung auch mal helfen kann.« Sie deutete auf ein Schild. »Gleich kommt unsere Ausfahrt.«
    Die Hände um das Lenkrad gekrampft, fuhr Torik vom Freeway ab. Er war es nicht gewohnt, in Großstädten Auto zu fahren, und deshalb froh, als er endlich auf das Gelände des University Medical Centers einbog. Es dauerte eine Weile, bis er das richtige Gebäude fand, doch schließlich stellte er den Jeep auf dem Parkplatz ab, legte seine Hand um Caitlins Arm und führte sie in die Eingangshalle. Die Frau am Empfang nannte ihnen die Zimmernummer, als Torik nach Marisa fragte, und kurz darauf gingen sie den Korridor der Station entlang, auf der sie lag.
    Einige Meter vor der Tür wurde Caitlin jedoch langsamer und sah ihn an. »Ich dachte, du hättest gesagt, es

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