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Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Titel: Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Narbe an seinem Arm, während er auf seinen Teller blickte, als wäre dort die Antwort zu finden. »Torik?«
    »Nicht mehr.« Die Art, wie er es sagte, ließ keine weiteren Fragen zu. Was auch immer passiert war, es war ihm anzusehen, wie schwer es ihn getroffen hatte.
    Caitlin blickte auf ihren Teller, der Appetit war ihr vergangen. Was hatte sie sich hier vorgemacht? Dieser Mann war ihr Retter, aber mehr auch nicht, und die sexuellen Schwingungen gab es nur in ihrer blühenden Fantasie. Am liebsten hätte sie ihre Bluse bis zum Kinn zugeknöpft, aber das würde warten müssen, bis sie wieder alleine war.
    »Sie sind also Autorin?« Auch Torik schien dringend nach einem anderen Thema zu suchen.
    »Ja. Ich schreibe Liebesromane.« Am Anfang ihrer Karriere hatte sie erst lernen müssen, das offen zu sagen und die Reaktionen der meisten Leute nicht an sich herankommen zu lassen. Sie erwartete von Torik ein mitleidiges Lächeln oder versteckte Häme, doch er nickte nur.
    »Haben Sie viele Leser?« Anscheinend hielt er nichts davon, drum herumzureden.
    »Pro Buch mehrere Hunderttausend.« Das schien ihn noch mehr zu versteinern. Seltsam, sie hatte nicht gedacht, dass er sich davon beeindrucken ließ. Enttäuscht blickte sie auf ihren Teller hinunter.
    »Dann müssen Sie gut sein.« Bildete sie es sich ein, oder lag ein merkwürdiger Unterton in seiner Stimme?
    »Ja, das bin ich.« Zumindest hoffte sie es. Auch wenn sie nach dem inzwischen zwölften Buch sicher hätte sein müssen, fragte sie sich immer noch vor jeder Veröffentlichung, ob die Geschichte gut genug war oder sie damit ihre Leser vergraulen würde. Bisher war das glücklicherweise noch nicht passiert.
    »Woher haben Sie die Ideen?«
    Normalerweise redete sie ausgesprochen gern über das ­Schreiben und ihre Bücher, aber irgendetwas an Toriks Art störte sie. Sie konnte nicht genau den Finger darauflegen, deshalb beschloss sie, direkt zu sein. »Hören Sie, wir müssen nicht darüber reden, ich sehe doch, dass es Ihnen unangenehm ist.«
    Torik richtete sich auf, seine dunklen Augen bohrten sich in ihre. »Wie kommen Sie darauf?«
    Caitlin zuckte mit den Schultern, und Toriks Blick senkte sich kurz zu ihrem Ausschnitt, bevor er wieder hochschnellte. »Sie kommen mir nicht gerade wie ein Liebesromanleser vor, und die meisten Männer, die ich kenne, wollen sich auch nicht darüber unterhalten. Wenn sie es doch müssen, ist es ihnen peinlich, oder sie langweilen sich fürchterlich.«
    Torik sah sie lange an. »Ich bin nicht wie andere Männer.«
    Caitlin lächelte schwach. »Das ist mir aufgefallen. Aber ich habe das Gefühl, dass Sie sich im Bereich der Liebesromane auch nicht wirklich wohlfühlen.«
    »Ich habe noch nie einen gelesen, falls Sie das meinen. Aber das bedeutet ja nicht, dass ich mich nicht dafür interessieren kann, wenn ich schon mal die Gelegenheit habe, mit einer Autorin zu reden.« Er machte eine kleine Pause und hob die Augenbrauen. »Oder möchten Sie vielleicht nicht darüber sprechen?«
    Caitlin stützte die Ellbogen auf die Tischplatte und rieb über ihre Schläfen. »Ich glaube, ich kann nicht mehr klar denken.«
    »Ich kann gehen, wenn Sie müde sind.« Torik erhob sich.
    »Nein!« Verlegen senkte Caitlin ihre Stimme. »Nein, bitte nicht. Ich freue mich über die Gesellschaft. Außerdem haben Sie bisher kaum etwas gegessen.«
    Zögernd setzte Torik sich wieder. »Okay, machen wir es so: Ich bleibe noch, aber Sie sagen mir sofort, wenn Sie ins Bett gehen möchten.«
    Mit ihm? Glücklicherweise sprach Caitlin den Gedanken nicht laut aus. »In Ordnung.« Sie holte tief Luft. »Wenn Sie mir versprechen, zu gehen, wenn Sie keine Lust mehr haben.«
    Ein Lächeln breitete sich auf Toriks Gesicht aus. »Abgemacht.«
    Nach dem Essen schlug Caitlin vor, sich noch eine Weile ins Wohnzimmer zu setzen. Torik sah sich um, während Caitlin noch in der Küche beschäftigt war. Auch dieser Raum war voller Bücher, Caitlin schien ihren Job wirklich ernst zu nehmen. Der größte Teil waren Liebesromane, aber es gab auch etliche Thriller, Krimis und Fantasy. In einem Regal standen Sachbücher zu allen möglichen Themen, von Astronomie bis Zoologie war alles dabei. Torik strich mit dem Finger über ein Buch, das sich mit Raubkatzen beschäftigte. Das erinnerte ihn wieder daran, wie sie seiner Frage, woher sie die Ideen hatte, ausgewichen war. Seine Lippen pressten sich zusammen. Es war nicht gerade hilfreich, dass er Caitlin mochte. Jedes Mal, wenn sie ihn

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