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Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Titel: Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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richtete sich auf. Ihr Kopf schmerzte leicht, und die Stelle an ihrem Hinterkopf fühlte sich empfindlich an, aber sonst ging es ihr überraschend gut. Sie knipste die Nachttischlampe an und sah sich im Schlafzimmer um. Ein enttäuschter Seufzer entfuhr ihr, als sie sah, dass sie allein war. Aber was hatte sie erwartet? Wohl kaum, dass sie auf dem Sofa einschlief und Torik über sie herfiel. Caitlin sah an sich herunter und stellte fest, dass sie bis auf ihre Schuhe noch vollständig angezogen war. Anscheinend hatte ihr Gast sie ins Schlafzimmer getragen und ins Bett gesteckt, bevor er gegangen war.
    Sie schnitt eine Grimasse, als sie ihre zerknitterte Bluse sah, deren Ausschnitt verrutscht war und eine Brust enthüllte. Das hatte Torik hoffentlich nicht mehr gesehen. Und wenn doch? Vielleicht mochte er den schwarzen Spitzen- BH und es war ihm schwergefallen, sie zu verlassen. Hm … Caitlin setzte sich ruckartig auf, als ihr eine Idee für ihr aktuelles Buch kam. Hastig krabbelte sie aus dem Bett und stürzte in ihr Arbeitszimmer. Dabei bemerkte sie weder ihre nackten Füße noch die Schmerzen, die durch ihren ganzen Körper zogen.
    Das kam ihr erst zu Bewusstsein, als sie Stunden später vom Bildschirm ihres Laptops aufblickte und in die ersten Sonnenstrahlen des Tages blinzelte. Caitlin blätterte im Dokument zurück und stellte fest, dass sie in der kurzen Zeit sieben Seiten geschrieben hatte, so viel wie selten. Anscheinend beflügelte Toriks Anwesenheit ihre Fantasie. Mit einem breiten Grinsen streckte Caitlin sich ausgiebig und zuckte zusammen, als sich ihre verspannten Schultermuskeln meldeten.
    Angewidert sah sie auf ihre zerknitterte Kleidung hinunter. Sie sollte unbedingt duschen und sich umziehen, bevor Torik auftauchte, um sie zu ihrem Auto zu bringen. Erschrocken sprang sie auf. Hoffentlich wartete er nicht schon seit Stunden darauf, dass sie endlich aufwachte. Er hatte zwar gesagt, dass er Urlaub machte, aber dann wollte sie ihm erst recht nicht seine Zeit stehlen.
    Mit einem tiefen Seufzer machte Caitlin sich auf den Weg ins Bad. Sie gönnte sich einige Minuten unter dem heißen Strahl ihrer Dusche und spürte, wie sich die Verspannung langsam löste. Nachdem sie sich abgetrocknet hatte, kämmte sie ihre nassen Haare vor dem Spiegel. Caitlin hob ihr Kinn und betrachtete prüfend die Blutergüsse. Anscheinend wirkte Toriks Salbe, sie waren schon deutlich blasser, und auch die Schmerzen waren verschwunden. Vorsichtig entfernte Caitlin das Pflaster und betrachtete erstaunt den Schnitt, der auch überraschend gut verheilt war. Vielleicht sollte sie Torik nach dem Namen der Salbe fragen, sie schien wirklich Wunder zu wirken. Da sie zur Polizei gehen musste, wenn sie in der Stadt war, flocht sie sich einen Bauernzopf, mit dem sie hoffentlich etwas seriöser aussah als mit offenen Haaren.
    In ein Handtuch gehüllt ging sie in ihr Schlafzimmer, wo sie einige Zeit ratlos in ihren Schrank blickte. Das meiste darin war Freizeitkleidung, nur dafür gedacht, dass sie sich beim Schreiben wohlfühlte, und nicht danach ausgesucht, ob es besonders schick an ihr aussah. Ansonsten gab es nur noch einige wenige Kombinationen, die sie auf Lesungen oder Konferenzen trug. Aber so etwas konnte sie unmöglich bei einem zwanglosen Frühstück in ihrem Haus anziehen. Allerdings wollte sie auch nicht wie ein übergewichtiger Jogger aussehen. Beinahe verzweifelt riss sie schließlich ein luftiges Sommerkleid aus dem Schrank. Im Laufe des Tages würde es wieder heiß werden, also waren warme Sachen nicht nötig. Nach einem Blick auf ihr recht freizügiges Dekolleté zog sie noch eine Strickjacke über. Wunderbar, jetzt sah sie aus wie ihre eigene Großmutter. Genervt verdrehte sie die Augen und beschloss, nicht mehr darüber nachzudenken. Sie konnte ihr Aussehen nicht ändern, und es wäre Zeitverschwendung gewesen, es zu versuchen.
    Nach einem Blick auf die Uhr setzte Caitlin den Kaffee auf, bevor sie in ihre Schuhe schlüpfte, um Torik Bescheid zu sagen. Die Vorstellung, ihn vielleicht wieder nackt zu erwischen, ließ ihr Herz höher schlagen. Kopfschüttelnd öffnete sie die Haustür und stieß einen Schrei aus. Eine Hand auf ihr wild hämmerndes Herz gepresst, starrte sie Torik an, der an einen Balken gelehnt auf der Veranda stand.
    »Ich wollte Sie nicht erschrecken.« Seine Stimme klang genauso samtig wie in ihrer Erinnerung.
    Verlegene Röte schoss in Caitlins Wangen, als sie sich daran erinnerte, dass sie einfach

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