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Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit

Titel: Ghostwalker 04. Fluch der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Mit der Hand rieb sie über ihren Hals. »Ich habe immer noch das Gefühl, dass meine Kehle zugedrückt wird. Sieht man etwas?« Sie hob ihr Kinn, damit Torik einen besseren Blick auf ihren Hals hatte.
    Obwohl er die Prellungen genauso gut von hier aus sehen konnte, gab er seinem inneren Drang nach und setzte sich zu Caitlin aufs Sofa. Sie wandte sich ihm vertrauensvoll zu, und er fragte sich, was sie tun würde, wenn er sie an sich zog und küsste, bis sie beide keine Luft mehr bekamen. Nach dem sanften Glanz in ihren Augen zu urteilen, hätte sie nichts dagegen. Torik zwang sich, sie nur mit seinen Fingerspitzen zu berühren, als er ihren Rücken gegen die Sofalehne drückte und ihr Kinn hob, damit er sich die Flecken genauer ansehen konnte. Sein Magen krampfte sich zusammen, als er deutlich sehen konnte, wo der Unterarm sich gegen ihre Kehle gedrückt hatte. Über den Schnitt hatte sie ein Pflaster geklebt. Es wirkte auf ihrer Haut wie ein Fremdkörper. Dem Verbrecher war es eindeutig egal gewesen, ob sie lebte oder starb.
    »Und?« Caitlins Stimme klang atemlos.
    Torik strich mit den Fingern sanft über die rot-blauen Stellen. Ein Schauder durchlief Caitlins Körper. »Sie werden noch ein paar Tage etwas davon haben.« Mit aller Mühe unterdrückte er den Drang, mit seiner Zunge über die Male zu streichen. »Ich habe eine Salbe, die gut gegen Prellungen hilft.« Die Messerwunde an seinem Bauch war kaum noch zu spüren, seit er sie damit behandelt hatte.
    Caitlin hatte den Kopf auf die Sofalehne zurückgelegt und die Augen geschlossen. »Das wäre nett, ich glaube nicht, dass ich so was im Haus habe.«
    Torik bemühte sich, freundlich zu gucken und nicht so, als würde er ihr am liebsten die Kleider vom Körper reißen. »Ich gehe kurz rüber und hole die Salbe. Bleiben Sie einfach hier sitzen, bis ich wieder da bin.« Oder ziehen Sie sich ruhig schon aus.
    Caitlin nickte und schloss die Augen wieder. Vermutlich hatten die Ereignisse sie eingeholt, und sie war zu erschöpft, um sich noch zu bewegen. Er würde ihr die Salbe geben und sich dann gleich verabschieden, damit sie endlich Schlaf bekam und er nicht mehr in Versuchung geriet, sie weiter zu berühren.
    Als er zwei Minuten später zurückkam, hatte sie sich keinen Zentimeter bewegt. Ihre Atemzüge waren gleichmäßig, sie schien tief zu schlafen. Torik setzte sich wieder neben sie und begann, die Wundmale und den Schnitt mit der Salbe zu bestreichen. Schließlich gab er sich einen Ruck. Caitlin musste dringend ins Bett. Anstatt sie zu wecken, hob er sie kurzerhand hoch und trug sie zu ihrem Schlafzimmer. Bei seiner Suche nach dem Raum fand er auch ihr Büro. Unzählige Ordner und lose Zettel lagen auf ihrem Schreibtisch, und er war sich fast sicher, dass er darin wichtige Informationen dazu finden würde, woher sie von den Wandlern wusste. Doch er schloss die Tür wieder und öffnete dafür die zum Schlafzimmer. Es war überraschend weiblich eingerichtet und roch nach Caitlin. Das Bett war groß genug für zwei Personen, doch sie benutzte es offensichtlich nur alleine. Vorsichtig ließ Torik sie darauf sinken und zog ihre Schuhe aus. Nach kurzer Überlegung entfernte er nicht ihre Kleidung, denn er vermutete, dass ihr das morgen früh peinlich sein würde, sondern zog nur die Decke über sie.
    Lautlos zog er sich zurück und verließ das Haus. Er nutzte die Gelegenheit nicht, nach Informationen zu suchen, denn falls Caitlin aufwachte, hätte er keine Ausrede gehabt, was er in ihrem Arbeitszimmer tat. Das würde er auf einen Zeitpunkt verschieben, wenn sie nicht zu Hause war. Zumindest sagte er sich, dass es daran lag und nicht etwa an seinem Unvermögen, der Versuchung zu widerstehen, sie zu berühren, wenn er weiterhin im Haus blieb. Entschlossen zog er die Tür hinter sich zu. Damit würde er nicht so einfach wieder hineinkommen. Nachdem er sich in seinem Apartment ausgezogen hatte, verwandelte er sich und tauchte in die Nacht ein. Er würde dafür sorgen, dass niemand Caitlins Schlaf störte.

6
    Caitlin wachte mit einem Ruck auf und starrte mit weit aufgerissenen Augen in die Dunkelheit. Wo war sie? Ihre Finger trafen auf Bettzeug und glitten über die Matratze. Erleichtert sackte sie zusammen, als sie erkannte, dass sie in ihrem Bett lag. Doch wie war sie dorthin gekommen? Torik hatte neben ihr auf dem Sofa gesessen und ihren Hals berührt und dann … Nichts. Dabei hatte sie nur ein halbes Glas Wein getrunken. Caitlin schnitt eine Grimasse und

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