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Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker

Titel: Ghostwalker - Raven, M: Ghostwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Wald ein, weil das Glück der beiden jungen Leute ihr schmerzhaft vor Augen führte, wie unglücklich sie selbst war. Im Nachhinein musste sie zugeben, dass sie bei Coyle eher in die Vorstellung verliebt gewesen war, ihn zu ihrem Gefährten zu machen. Aber so sehr sie ihn mochte, es war kein Vergleich zu dem Schmerz, der in ihr tobte, seit ihr klar geworden war, dass sie Sawyer gehen lassen musste, damit er sich um Neela und seine Gruppe kümmern konnte. Auch wenn es sie innerlich zerriss, sie kannten sich erst wenige Tage, da war es kein Wunder, dass die Verpflichtungen gegenüber ihren jeweiligen Gruppen Vorrang hatten. Jedenfalls hatte sie das als Ausrede genommen, um sich die letzten zwei Tage – und Nächte – von ihm fernzuhalten.
    Als sie ihren Zufluchtsort erreichte, an den sie sich immer zurückzog, wenn sie allein sein wollte, rollte sie sich auf dem weichen Bett aus Moos zusammen und schloss die Augen. Beinahe sofort kehrten die Erinnerungen an ihr Zusammensein mit Sawyer zurück, und sie stöhnte auf. Warum konnte sie nicht einfach alles vergessen und wenn es nur für ein paar Stunden war? Sie hatte es die vergangenen Nächte sogar vorgezogen, Wache zu schieben, damit sie sich nicht schlaflos oder, noch schlimmer, geplagt von Träumen in ihrem Bett herumwälzen musste. Irgendwie schien sie auch Sawyers Geruch nicht aus dem Kopf zu bekommen, egal wohin sie ging, sein Duft verfolgte sie. Selbst hier war er präsent, obwohl Sawyer ganz sicher noch nie hier gewesen war.
    Ihre Augen flogen auf, als eine warme Zunge über ihre Wange strich. Für einen Moment war sie wie erstarrt, als sie Sawyer in Berglöwengestalt vor sich stehen sah. Dann sprang sie mit einem Fauchen auf und versuchte, den Abstand zwischen ihnen zu vergrößern, was nicht so einfach war, weil ihr Rückzug von einem Baumstamm aufgehalten wurde. Sie presste sich dagegen und starrte ihn an.
    Es dauerte nicht lange, bis er sich verwandelte und sie mit schräg gelegtem Kopf ansah. »Ich suche dich schon seit Stunden. Wo warst du?«
    Da sie dem Gespräch nicht entkommen konnte, verwandelte Keira sich ebenfalls. Mit Mühe schluckte sie die bissige Antwort hinunter, dass ihn das gar nichts anginge, und antwortete stattdessen wahrheitsgemäß. »Ich habe Isabel von der Straße abgeholt und ins Lager gebracht.«
    Ein Lächeln überzog Sawyers Gesicht. »Ich hoffe, Bowen ist schlau genug, sie nicht wieder gehen zu lassen.«
    Und das war der Grund, warum es ihr nicht gelang, ihn zu ignorieren: Ohne Vorwarnung sagte er die nettesten Dinge. »Wenn nicht, ziehe ich ihm die Ohren lang.«
    Sawyer lachte auf. »Ich kann es mir bildlich vorstellen.« Langsam rückte er näher heran und Keira hatte Mühe, ihren Blick nicht an seinem nackten Körper hinunterwandern zu lassen. Schnell wurde er wieder ernst. »Ich habe dich die letzten Tage vermisst. Kann es sein, dass du mir aus dem Weg gegangen bist?«
    Keira ballte ihre Hände zu Fäusten, um ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten. »Ich hatte viel zu tun und du musstest dich um deine Gruppe kümmern.«
    Sawyer neigte den Kopf. »Das weiß ich, deshalb habe ich dich nicht gestört. Aber jetzt wird es Zeit, dass wir uns unterhalten.«
    So wie er es sagte, wusste sie jetzt schon, dass es ihr nicht gefallen würde. Ihr Herz klopfte schneller. »Dann rede.«
    Sawyers Blick wanderte über ihr Gesicht, als wollte er es sich einprägen. »Finn hat uns angeboten, ein Teil eurer Gruppe zu werden.«
    Ein Funken Hoffnung kam in ihr auf. »Und?«
    Seine Hand legte sich auf ihr Bein und glitt daran hinauf. »Nach längeren Beratungen mit meinen Männern habe ich abgelehnt.«
    Keiras Kehle zog sich zusammen. »Oh.«
    Sawyer sah sie forschend an. »Das ist alles, was du dazu sagst?«
    Ihre Wut loderte auf. »Was erwartest du, das ich dazu sage? Leb wohl? Ich hoffe, du hast ein schönes Leben mit Neela?« Keira presste ihre Lippen zusammen. Das Letzte hatte sie nicht laut sagen wollen.
    Kopfschüttelnd lehnte Sawyer sich vor, bis er nur noch einen Hauch von ihr entfernt war. »Nein, ich dachte, dass du zumindest fragen würdest, wo wir hingehen.«
    Keira befeuchtete ihre Lippen. »Ich nehme an, ihr geht nach Nevada zurück.«
    Sein Atem strich über ihren Mund. »Möchtest du das?«
    Mühsam unterdrückte Keira die Versuchung, sich einfach vorzubeugen und Sawyers Lippen noch einmal auf ihren zu fühlen. Seine Augen blickten warm in ihre, und sie hatte plötzlich nicht mehr die Kraft, so zu tun, als würde ihr das alles

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