Gib der Liebe eine Chance (German Edition)
aussuchen.“ Sie setzte sich auf seine Sessellehne und strich ihm sanft über den Rücken. Albert wusste, dass sein Lieschen Recht hatte. Es war nur so schwer zuzugeben. Und eigentlich wollte er manchmal nur die Zeit anhalten und den Augenblick genießen. Er schloss die Augen und dachte an sein Gespräch mit Leon Kernberger vorhin. Schneid hatte er ja gezeigt heute Abend. „Versteh doch, Lieschen. Julian ist wie ein Sohn für mich. Ich hätt ihn einfach gern als meinen Schwiegersohn an der Seite meiner Tochter gesehen.“ Berti seufzte schwer. „Aber das wird er doch auch!“, versicherte Lisbeth. „Also was ist denn jetzt los, Herrgott Sackra. Zuerst der Kernberger, dann doch der Meyer-Julian. Wer soll denn nun mein Schwiegersohn werden?“
„Beide“, lächelte Lisbeth ihren Mann an „der Julian wird später einmal irgendwann unsere Franzi heiraten. Die beiden sind schon länger ein Paar.“ „Die Franzi? Mein kleines Madel? Ja, aber………….“ „Dein kleines Madel ist erwachsen, Berti. Sie ist neunzehn. Freilich werden sie noch ein bisserl warten, aber wenn die Franzi ihre Lehre fertig hat…..“, sprach Lisbeth sanft. Albert strich sich über die Stirn. „So ist das also. Und ich krieg wieder einmal nix davon mit. Ich bin schon ein alter Depp, oder?“ Er schaute Lisbeth an wie um Verzeihung bittend. Sie wuschelte ihm durch seine weißen Haare. Nun musste sie ihm nur noch beibringen, dass das Hotel auf dem Nachbarhof gebaut wurde. Aber nicht mehr heute Abend. Stattdessen rief sie bei Leon an und sagte ihm knapp ins Telefon, dass er Paula morgen Vormittag alleine zu Hause antreffen könnte. Er solle dann nochmals versuchen, mit ihr sprechen. Sie müsse mit ihrem Mann in die Stadt zu einem Termin. Dann legte sie auf und ging zufrieden ins Bett.
***
Leon schlief diese Nacht kaum. Was sich der Herr Bischopps überhaupt einbildete. Er würde um Paula kämpfen. Frisch rasiert kam er am nächsten Morgen in die Küche, wo sein Vater bereits über den Hotelplänen saß.
„Guten Morgen, Vater. Gut geschlafen?“, fragte er. „Ja, und du? Wie ist es gegangen mit deiner Paula?“, fragte er zurück. Leon erzählte ihm kurz von dem Rauswurf. „Ich werde es heut noch einmal versuchen. Und wenn ich mit Paula weglaufen muss. Ich kann einfach nicht mehr auf mein Mädchen verzichten. Soll er sie doch enterben, wenn er will!“, trotze Leon. „So weit wird es schon nicht kommen, mein Junge. Du wirst schon sehen. Anna … ach egal.“ „Ihr versteht euch gut, die Anna und du, oder?“, fragte Leon.
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