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Gib dich hin (German Edition)

Gib dich hin (German Edition)

Titel: Gib dich hin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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Büro geleitete, wo sie vor einem riesigen Schreibtisch Platz nahm. Auch in diesem Büro hingen Werbeplakate. Eine Frau, die ein neues Waschmittel ausprobierte und begeistert lächelte, eine Limonadenflasche mit Gesicht und ein Rocker auf einem Motorrad, der sich gerade einen Schokoriegel in den Mund steckte.  
    »Möchten Sie etwas trinken?«, fragte der König der Werbe branche freundlich.  
    »Ein Glas Wasser vielleicht.« Himmel, sie war so nervös, hoffentlich erzählte sie keinen Mist.  
    Ansgar trat an die kleine Bar am Fenster und schenkte ihr Mineralwasser ein. Auf seinem Tisch lag ihr Konzept. Sie erkannte die Skizzen wieder, die sie angefertigt hatte. Die Frage war nur, wie er daran gekommen war? Sie hatte es ihm ganz sicher nicht geschickt, und Tom kannte ihre Zeichnungen auch nicht, er wusste nur, dass sie etwas für Graun entworfen hatte. Vielleicht hatte Nick seine Finger im Spiel? Der wusste von ihrer Arbeit.  
    »Das ist ein sehr interessantes Konzept«, sagte der alte Henning anerkennend, und sie freute sich über das unverhoffte Lob.  
    »Erzählen Sie mir etwas über sich, bitte.« Und das tat sie. Sie brachte ihren ganzen Werdegang dar, schwärmte von ihrer Leidenschaft fürs Zeichnen und für alles, was auch nur im Entferntesten mit Kreativität zu tun hatte. Außerdem berichtete sie von ihrem Studium und den Projekten, an denen sie im Laufe der Semester gearbeitet hatte. Was zwar nicht viele waren, aber es zählte die Qualität, nicht die Quantität.  
    »Beeindruckend. Aber Sie haben nicht nur bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen, auch mein Sohn Tom schwärmt von Ihnen in den höchsten Tönen. Um ehrlich zu sein, war er es, der mich überredet hat, Sie einzuladen.«  
    Diese Aussage verwirrte sie nun wirklich. Tom hatte ihren einzigen Kunden abgeworben, sich nicht für sie eingesetzt, wie es Ansgar Henning nun herüberbrachte.  
    »Ich will es kurz machen. Mein Sohn glaubt an Sie, und ich tue das auch.« Er blätterte in ihren Unterlagen, lächelte einige Male und blickte schließlich wieder zu ihr auf. »Wann können Sie anfangen?«  
    Ihr blieb der Mund für einen Moment offen stehen. Aber dann fand sie ihre Sprache wieder. »Sofort. Ich kann sofort  
    anfangen.«  
    »Ja, wunderbar. Dann zeige ich Ihnen gleich Ihr Büro.«  
    Er erhob sich und führte sie aus seinem Arbeitszimmer den Gang hinunter, wo er eine Tür aufschloss und sie hineinbat.  
    Es war ein Traum! Groß. Hell. Nur die Fensterwand entsprach nicht so ganz ihrem Geschmack. Sie fühlte sich von den Passanten, die unter ihrem Fenster vorbeigingen, beobachtet. Das war auch das einzig Negative. Da sie Jalousien hatte, konnte sie leicht etwas gegen zu neugierige Blicke unternehmen.  
    »Gefällt es Ihnen?«  
    »Unglaublich!« Das war es wirklich. Einfach phantastisch! Ein eigenes Büro. Und dann auch noch so eins! Dies war nicht dieselbe Welt, in der sie sonst lebte! Sie musste über Nacht in eine andere Dimension geraten sein. Hier war alles besser. Sie hatte plötzlich eine Glückssträhne, was ganz und gar untypisch war, denn Cynthia war eigentlich der geborene Pechvogel. Diese Dimension gefiel ihr viel besser, und sie hoffte inständig, dass sie nicht wieder aus diesem phantastischen Traum gerissen wurde!  
    Ansgar Henning lächelte zufrieden. Er schien ihr ihre Freude anzusehen. In dem Moment ging die Tür auf, und Tom Henning kam herein. Er wirkte adrett wie immer, trug natürlich einen Designeranzug und eine edle Krawatte.  
    »Tut mir leid, ich hatte noch einen Termin. Aber wie ich sehe, habt ihr euch schon angefreundet.«  
    »In der Tat, das haben wir.« Ansgar Henning lächelte freundlich, beinahe väterlich. Zwischen ihnen war sofort Sympathie. Und auch das war ungewöhnlich. Normalerweise musste Cynthia für jede noch so kleine Anerkennung hart kämpfen. Nun schien ihr alles zuzufliegen. Eine tolle Dimension war das!  
    »Das Vertragliche regeln wir am besten morgen früh. Seien Sie bitte um halb neun in meinem Büro.«  
    »Gern.«  
    Er verabschiedete sich und verließ ihr neues Büro, das ihr noch immer wie in einem Traum erschien. Probeweise setzte sie sich hinter den Tisch und stellte den Bürostuhl auf die richtige Höhe ein. Tom nahm ihr gegenüber Platz und lächelte sie charmant an.  
    »Wie kommt es eigentlich, dass du mich deinem Vater empfohlen hast?« Das erstaunte sie immer noch.  
    »Du hast mir doch von Herrn Graun und Bodyline erzählt. Ich habe ihn daraufhin

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