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Gib mir deine Seele

Gib mir deine Seele

Titel: Gib mir deine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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auch«, sagte er augenzwinkernd, dann schob er sie sanft zum Flügel. »Und jetzt an die Arbeit.«
    Obwohl er reichlich zu tun hatte, konnte er sich nicht konzentrieren, als ihre Stimme ins Arbeitszimmer herüberwehte. Sie war noch besser geworden.
    Die Götter werden weinen, wenn sie Pauline singen hören. Entschlossen schob er diesen Gedanken beiseite und griff zum Hörer. »Elena?« Er ließ sie nicht zu Wort kommen. »Hör mir zu! Die Tickets sind hinterlegt, du wirst in Barcelona im Mandarin Oriental wohnen. Für alles andere ist gesorgt.«
    Sie dankte ihm nicht einmal für diese Großzügigkeit, sondern fragte nur, ob es Pauline sei, die da im Hintergrund sang.
    »Wer sonst?« Ergeben ließ er einen Wortschwall über sich ergehen. »Nein, ich werde ihr nicht sagen, dass sie an der Phrasierung arbeiten soll. Das kannst du übermorgen selbst tun. Au revoir , Elena.«
    Das Telefon schrillte, kaum dass er aufgelegt hatte. Der Empfangsmitarbeiter erkundigte sich, ob er den Boten hinaufschicken dürfe. »Diese Person weigert sich, uns das Paket zu übergeben«, fügte er leicht verschnupft hinzu.
    »Schon in Ordnung«, beruhigte ihn Constantin. »Er handelt auf Anweisung.«
    Anstelle des erwarteten Sicherheitsmannes stand wenig später eine junge Frau vor der Tür und hielt ihm einen unauffälligen Baumwollbeutel entgegen. Sie hatte ihr hübsches Gesicht stark geschminkt und trug, wenig dezent, einen großen Ring der O an ihrer rechten Hand. Als Zeichen ihrer sexuellen Präferenzen, oder vielleicht auch nur, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. In jedem Fall eine Provokation.
    »Lila DuLac«, stellte sie sich vor. Der Blick, mit dem sie ihn musterte, grenzte schon an Unverschämtheit. »Mein Vater sendet Grüße. Sie können den Schmuck so lange behalten, wie Sie möchten.« Es war ihr anzusehen, dass sie ihren Vater für verrückt hielt.
    »Sagen Sie ihm, er kann die Rechnung an mein Büro schicken.«
    Erleichtert atmete sie auf. »Wird gemacht.« Lila DuLac zögerte kurz, dann fragte sie: »Darf ich Sie etwas fragen, Monsieur Dumont?«
    Deutlich zu spät, um sich noch als bescheiden zu geben, nachdem sie sich ihm recht freimütig angeboten hatte, fand Constantin. »Ja?« Was will die Kleine?
    »Ist es für den Engel, den Sie da gefangen halten?«
    »Wie bitte?«
    Erschrocken zuckte sie zusammen. »Das sollte keine Unverschämtheit sein, aber ich habe noch nie zuvor in meinem Leben so eine Stimme gehört.«
    »Wäre es ein Engel, könnte man ihn nicht gefangen halten. Meinen Sie nicht auch?«
    Sie senkte ihren Kopf, bis das Gesicht vom platinblonden Pagenkopf vollständig bedeckt war. Doch plötzlich sah sie ihn wieder an. »Bestimmt fühlen Sie sich einsam, wenn Ihre Freundin täglich so viel üben muss …« Sie schenkte ihm ein Lächeln, das sie vermutlich für verführerisch hielt.
    Jetzt gab es für Constantin keinen Zweifel mehr, was sie wollte. »Sieh mich an!«, herrschte er sie an und schloss leise die Tür zur Suite hinter sich. Ehe sie begriff, was er plante, hatte er sie schon umgedreht. Seine rechte Hand lag über ihrem Mund, mit Daumen und Zeigefinger drückte er ihr die Nasenflügel zusammen. Mit der anderen griff er in ihren Nacken und dirigierte sie über den Gang in das Wirtschaftszimmer, in dem die Reinigungskräfte ihr Putzzeug aufbewahrten. Erst nachdem er die Tür geschlossen und sie an die Wand gedrückt hatte, erlaubte er ihr zu atmen.
    Lila schnappte nach Luft. »Was soll das?« Ihre Augen weiteten sich vor Angst. Für einen kurzen Augenblick und unter anderen Umständen wäre Constantin versucht gewesen, die naive Einladung zum Spiel anzunehmen und ihr zu zeigen, was geschah, wenn man sich leichtfertig in seine Hände begab.
    »Dass ich dir deine Unverschämtheiten nicht aus dem Leib prügle, hast du deinem Vater zu verdanken. Ich schätze ihn sehr. Was würde er wohl dazu sagen, dass du dich mir wie ein billiges Flittchen angeboten hast?«
    »Bitte nicht, das dürfen Sie nicht tun.«
    »Was ich darf oder nicht, entscheidest nicht du, verstanden?« Blitzschnell fasste er ihr zwischen die Beine. Wie erwartet, war das Höschen vom Saft ihrer Erregung durchtränkt. »Soll ich dich hier gleich nehmen und nachher an ein paar Freunde weiterreichen? Was meinst du?«
    »Nein!« Sie versuchte, seine Hand wegzustoßen und sich loszureißen. »Ich habe noch nie …« Tränen liefen über ihr Gesicht.
    Plötzlich erinnerte sich Constantin, dass DuLac ihm im letzten Jahr erzählt hatte, er mache sich

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