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Gib mir deine Seele

Gib mir deine Seele

Titel: Gib mir deine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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ihn?«
    »Constantin hat mir einige Flaschen geschickt.« Marguerite tippte aufs Etikett. »Siehst du hier, er stammt von seinem Gut in Frankreich.«
    »Er hat ein Weingut?« Sie biss sich auf die Lippen, um nicht mehr zu sagen. Dass sich Constantin auch als Winzer betätigte, hatte sie nicht gewusst.
    »Kind, du bist ganz blass geworden. Ist alles in Ordnung zwischen euch?«
    Schnell trank Pauline einen Schluck Wasser. Was weiß ich überhaupt von ihm? Wenn er morgen verschwände, hätte ich nicht einmal eine feste Adresse, unter der ich ihn suchen könnte. »Es ist wunderbar«, sagte sie mit Nachdruck. »Er redet nur nicht viel über sich. Aber ist das nicht bei allen Männern so?«
    Marguerite lachte. »Das fragst du mich?«
    Um ihre Tante zu beruhigen, erzählte Pauline von der Wohnung in Hamburg. »Wir werden wohl umziehen. Mir würde auch ein kleines Zimmer irgendwo reichen, aber Constantin liebt es luxuriös, und er ist großzügig.«
    »Das ist er wirklich. Sein erlesener Geschmack in Kleidungsfragen scheint auch auf dich abgefärbt zu haben. Du siehst sehr hübsch aus. Natürlich für meinen Geschmack ein wenig zu farbenfroh.« Sie selbst war wie immer von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet. »Ach, bevor ich es vergesse … Ich bin gleich zurück.«
    Sie sieht müde aus , dachte Pauline und beobachtete, wie Marguerite sich schwerfällig erhob. Alt. Sie wird alt.
    Doch Marguerites Verstand hatte nicht gelitten, auch wenn ihre Gedankensprünge das nahelegten. So war sie schon immer gewesen. Mit scharfem Blick beobachtete sie wenig später, wie Pauline die Briefe öffnete. Es war nichts von Belang dabei, ihre Post ging normalerweise an die Agentur. Nur ihrem Kardiologen hatte sie nichts von dieser Adressänderung gesagt. Er hatte zweimal geschrieben, um sie an die ausstehenden Untersuchungen zu erinnern.
    »Ich habe übermorgen einen Termin. Die Praxis hat mich angerufen, aber ich konnte doch nicht zwischen den Aufführungen einfach mal nach London fliegen.«
    »Du hast Constantin nichts davon erzählt?«
    Vehementer als geplant sagte Pauline: »Nein! Das ist ganz allein mein Problem.«
    »Mir wäre wohler, wenn er davon wüsste. Wie soll er dir sonst helfen können, falls du mal einen Anfall bekommst.« Marguerite musterte sie besorgt. »Hattest du in letzter Zeit Probleme? Du siehst wirklich blass aus, und abgenommen hast du auch.«
    »Ich ernähre mich gesünder. Außerdem laufe ich zwei- oder dreimal pro Woche mit ihm. Das ist gut für die Kondition und offenbar auch für die Figur.« Sie bemühte sich um ein beruhigendes Lächeln. »Constantin ist sehr darauf bedacht, dass ich auf mich achte. Neulich hat er mir sogar ein Halstuch umgebunden, bevor ich aus dem Haus gegangen bin.« Erfreut beobachtete sie, wie sich die Sorgenfalte auf Marguerites Stirn glättete. »Ich würde es ihm ja sagen, aber ich habe Angst, dass er dann versucht, mich in Watte zu packen, und ich will doch so gern singen!«
    »Nun, wenn er sich um dich kümmert, wie du sagst …« Sie wirkte unentschlossen. »Aber so wichtige Dinge sollte man nicht vor seinem Partner geheim halten. Wenn er eines Tages herausfindet, was mit deinem Herzen los ist, wird er sich zu Recht hintergangen fühlen. Er scheint mir kein Mann zu sein, der so etwas einfach wegsteckt.«
    »Was mit meinem Herzen los ist, wissen ja nicht einmal die Ärzte. Professor Ruppert würde mich doch gar nicht behandeln, wenn ich nicht so ein ›interessanter Fall‹ wäre. Ich werde es Constantin eines Tages sagen, aber jetzt warte ich erst die Untersuchungen ab.« Pauline stand auf und streckte sich. »Ich bin ziemlich müde und muss morgen leider recht früh los. Gehen wir zu Bett?«
    Der Fahrer setzte sie am nächsten Tag vor dem Soho Hotel ab. Bevor sie ausstieg, bedankte sich Pauline bei ihm.
    Doch Adonis entgegnete fröhlich: »Der Gasthof war schön. So wohne ich sonst nicht. Und diese Kellnerin …« Er hatte den Anstand, leicht zu erröten.
    »Aha!« Pauline musste grinsen, riss sich aber schnell wieder zusammen. »Hier in London werde ich Sie nicht mehr benötigen.«
    »Und wie kommen Sie zum Flughafen?«
    »Mit der U-Bahn. Wie alle anderen Menschen auch.«
    »Das geht garantiert schneller«, sagte er lachend. »Dann wünsche ich Ihnen einen guten Aufenthalt. Falls Sie mich doch noch brauchen sollten, geben Sie einfach Bescheid.«
    Pauline versprach es ihm und beeilte sich, in Constantins Penthouse zu gelangen, um ihr Hinterteil mit der von Nicholas empfohlenen Creme

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