Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)

Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)

Titel: Gib mir meinen Stern zurück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Frost
Vom Netzwerk:
ausgelassen, was ihn blitzschnell in die Realität zurückkatapultierte.
    „Äh, ich habe kein Kondom da“, stammelte er.
    Angelina riss die Augen auf und gaffte ihn ungläubig an. „Wie, kein Kondom? Wie hättest du es denn dann mit Valerie gemacht?“ Theatralisch klatschte sie sich die Hand gegen die Stirn. „Natürlich, bei ihr besteht ja keine Gefahr.“ Sie kicherte erneut. „Aber bei mir ist das ein bisschen anders. Also, los! Im Schrank neben der Sauna findest du alle Variationen. Und nun beeil dich! Oder soll ich warten, bis ich alt und grau bin?“
    Rafael torkelte hoch. Als er davonhastete, ratterten die Gedanken durch seinen Kopf wie ein Güterzug und ließen ihn vergessen, dass er splitterfasernackt war. Erst Margots schriller Schrei riss ihn aus seiner Trance.
    „Ja, mei“, murmelte das bayerische Urgestein, während sie ihm ungeniert aufs Gemächt starrte. Na herrlich, eine alte Jungfer, die voller Neugier sein bestes Stück in Augenschein nahm, hatte ihm zu seinem Glück noch gefehlt. Flugs bedeckte er seine Blöße mit den Händen. Margot runzelte die Stirn, dann erst riss sie ihren Blick von seinem Schritt los. Sie stieß einen unverständlichen Fluch aus, wirbelte kopfschüttelnd herum und machte sich vom Acker.
    Hastig zerrte er die Tür eines großen Spiegelschranks auf und erstarrte. Was zur Hölle …? Kondompackungen stapelten sich in allen Formen und Größen. Angefangen bei Bananen-, Schokoladen-, Waldbeere- und Tutti Frutti-Aroma, über glatt, befeuchtet oder genoppt. Daneben entdeckte er Dildos, Vibratoren und Liebeskugeln. Gute Güte, da bekam sogar ein abgeklärter Außerirdischer wie er rote Ohren. Fassungslos zerrte er eine Handvoll Gummis aus einem geöffneten Päckchen. Irgendwie lief das hier alles nicht nach Plan. Er musste dringend Tacheles mit Angelina reden. Davor oder danach? Das war die kriegsentscheidende Frage.
    Gedankenverloren ließ er sich wieder neben ihr ins Gras sinken und spielte mit einem Kondompäckchen.
    „Wie lange dauert das denn noch?“, quengelte sie voller Ungeduld.
    „Warte, ich hab’s gleich.“ Entschieden riss er die Folie auf, denn er bezweifelte, dass sie momentan auch nur annähernd in der Stimmung für ein vernünftiges Gespräch war.
    Sie verzog das Gesicht. „Ja, so ist das eben, wenn man sich mit einem blutigen Anfänger einlässt. Wie lange hattest du keine Frau mehr? Drei Jahre. Und dann wolltest du ausgerechnet mit diesem Mauerblümchen Valerie etwas anfangen? Nein, das darf ich mir gar nicht vorstellen“, lästerte sie und brachte ihn so langsam auf hundertachtzig.
    „Lass Valerie aus dem Spiel.“ Ungehalten rollte er sich das Kondom über.
    „Oh, der tapfere Krieger nimmt die keuche Jungfrau in Schutz!“
    Rafael blickte zu ihr auf. Schadenfreude hatte sich auf ihrem Gesicht ausgebreitet wie eine giftige Wolke.
    „Was glotzt du mich denn an wie ein Mondkalb? Jetzt nimm mich endlich.“ Wild entschlossen zog sie ihn zu sich herunter.
    Der bösartige Zug um ihre Mundwinkel ernüchterte ihn. War das wirklich die Frau, mit der man Kinder haben sollte?
    Nein! Definitiv nicht!
    Er mochte verflucht sein, aber er würde jetzt alles auf eine Karte setzen. So griff er nach ihren Händen und bremste sie ein, was Angelina mit einem genervten Aufstöhnen quittierte. „Was ist denn nun? Versinkst du wieder ins Reich der Träume?“
    „Beantworte mir eine Frage. Hasst du Kinder wirklich so sehr?“
    Ruckartig richtete sie sich auf. „Treib es nicht auf die Spitze.“
    „Hatte ich nicht vor. Strebst du nicht auch langfristig nach einer Familie?“
    Kochend vor Wut riss Angelina die Augen auf. Ihre Gesichtszüge verhärteten sich, und all die Schönheit löste sich in Luft auf. Ruckartig stieß sie ihn von sich, sprang auf und plärrte los: „Ich habe jetzt endgültig den Kanal voll von deinen Mätzchen. Das Letzte, was ich will, ist eine Familie, und ich hasse Kinder! Ich werde jetzt nach einem Bodyguard Ausschau halten, der mich nimmt, bis mir Hören und Sehen vergeht, und nicht nur saudumme Fragen stellt oder davor einschläft.“
    Sie griff nach ihrem Morgenmantel, riss ihn an sich und stapfte mit großen Schritten und wogenden Hüften in Richtung Haus. „Und jetzt scher dich zum Teufel und vögle deine Nachbarin.“ Kurz bevor sie die Tür erreicht hatte, wirbelte sie noch einmal herum. „Aber komm lieber rasch zur Sache. Denn wenn ich morgen aufstehe, bist du auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Du bist nämlich so was von

Weitere Kostenlose Bücher