Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)
und ich wäre jetzt für mein Leben gerne bei dir. Dummerweise habe ich Zach und Gregor gestanden, dass sie sich das mit Angelina von der Backe putzen können. Woraufhin sie so wütend geworden sind, dass sie mir die Rückkehr verweigern.“
Er hielt kurz inne und fuhr sich fahrig mit den Fingern durch die verwuschelten Locken, bevor er lange nicht mehr so vergnügt wieder ansetzte: „Es tut mir unsagbar leid, aber ich habe keinen blassen Schimmer, ob wir uns jemals wiedersehen.“ Er ballte eine Hand zur Faust. „Gott, Val! Ich vermisse dich so sehr! Dich und deinen wunderbaren braunen Bauch. Einfach alles an dir! Deine Augen, dein Lachen, deinen Körper. Ohne dich, hätte ich es niemals zustande gebracht, auf der Erde Fuß zu fassen. Deine Dickköpfigkeit ist einfach bezaubernd. Auf der einen Seite bist du dünnhäutig und verletzlich wie ein kleiner Schmetterling, andererseits die mutigste und geradlinigste Frau, die mir je begegnet ist. Die Zeit mit dir werde ich in meinem ganzen Leben nicht vergessen. Vor allem die letzten beiden Tage. Ja, und Blondinen gibt es hier sowieso keine!“
Er biss sich auf die Lippen und versuchte ein Lächeln aufzusetzen, doch es wirkte gequält. „Und das Weißbier, der Wein, die leckeren Schweinshaxen, ach, mir fehlt einfach alles! Ich hoffe so sehr, dass sich Zach wieder einkriegt und mich zurücklässt. Ich werde nichts unversucht lassen, um ihn umzustimmen …“ Er schluckte vernehmlich und schien nach Worten zu ringen. „Val, Schätzchen, halt die Ohren steif, und bitte, vergiss mich nicht! … Niemals!“
Rafaels Gestalt wurde schemenhaft, verschwamm vor ihren Augen, bevor sich der kleine Bildschirm verdunkelte. Ein heftiges Zittern hatte von Valeries Körper Besitz ergriffen, als sie die Scheibe mit einem leisen Knirschen zuknipste.
Donnerwetter! Wenn das mal keine Liebeserklärung gewesen war. Auch wenn diese Liebe für alle Zeiten unerfüllt bleiben sollte.
„Neeiin!“ Ihr schriller Schrei hallte bis in den letzten Winkel des Hauses, als sie sich das Ausmaß von Rafaels Worten verinnerlicht hatte.
David sprang erschrocken auf, rutschte neben sie aufs Sofa und zog sie in seine Arme. Wie eine substanzlose Hülle fiel sie in sich zusammen und sank an seine Brust. Zum allerersten Mal seit Rafaels Verschwinden ließ sie ihren Tränen freien Lauf.
Nach geschlagenen zwei Stunden hing sie immer noch in Davids Armen, während ihr haltloses Heulen allmählich in ein leises Schluchzen überging, bis die Tränen gänzlich versiegten.
David strich ihr ein paar triefende Haarsträhnen aus dem Gesicht und lächelte sie ermutigend an. „Valerie, ich bin gekommen, um Sie in dieser schweren Zeit zu unterstützen. Ich möchte Sie mitnehmen. Nach Las Vegas.“
Völlig überrumpelt fiel ihr Blick auf Davids weißes Hemd, das einem nassen Waschlappen glich. „Ach, du meine Güte! Ich hole Ihnen ein Hemd von Rafael. Sie sind ja völlig durchgeweicht.“
Doch als David ihr Minuten später in dem viel zu großen hellblauen Jeanshemd gegenübersaß, das sie in allem an Rafael erinnerte, fing sie erneut an zu heulen wie ein Schlosshund.
„Was ist?“, versuchte er sie aufzuheitern. „Kommen Sie mit? Vegas wird Ihnen die nötige Ablenkung bieten. Außerdem ist noch nicht aller Tage Abend. Rafael ist doch ein cleverer Bursche, der tüftelt bestimmt eine Möglichkeit aus, um zurückzukehren.“
Schniefend blickte sie auf. „Ich habe Ihnen schon einmal gesagt, dass Sie ein charmanter Lügner sind. Danke, dass Sie versuchen, mich aufzuheitern. Aber ich werde mich nicht an Strohhalme klammern. Hat Rafael Sie gebeten, mich nach Vegas zu holen?“
David nickte. „Ja, doch ich hätte Ihnen auch ohne sein Zutun einen Besuch abgestattet. Ich habe mir Sorgen gemacht. Und, begleiten Sie mich?“ Er legte den Kopf schief und schaute sie mit seinen magischen dunklen Augen aufmunternd an. Kurzzeitig versank sie darin. Ein unerwartetes Glücksgefühl jagte durch ihren Körper, und sie war versucht, zu kapitulieren. Hastig schloss sie die Augen und schüttelte empört den Kopf. „Halten Sie sich auf der Stelle aus meinem Gehirn heraus.“
David fiel die Kinnlade herunter. „Gibt es irgendetwas, was dieses Waschweib nicht zum Besten gegeben hat?“, grummelte er missmutig.
Ein kurzes Grinsen zuckte über Valeries Gesicht. „Ich habe andere Pläne. Sobald Angelinas neuer Film im Kasten ist, werde ich mit ihr auf Promotion-Tour gehen. Danach muss ich noch ein paar Prüfungen hinter mich
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