Gib mir meinen Stern zurück (German Edition)
fingen ihre Hormone regelmäßig Feuer, wenn ein gut gebauter Mann auch nur in ihre Nähe kam.
Gut, ihr letzter intensiver Kontakt zum männlichen Geschlecht lag über ein halbes Jahr zurück, als ihr bei einem Sommerfest ein stattlicher blonder Kameramann eine aufregende Nacht beschert hatte. Und auch wenn ihr Gehirn das Thema Männer ganz gut verdrängte, war sie immer noch im Körper einer leidenschaftlichen jungen Frau in den besten Jahren gefangen. Dennoch würde sie sich jetzt am Riemen reißen und aufs pure Anschauen beschränken.
Das war ja wohl erlaubt.
Ihr Magen verknotete sich kurzzeitig, als sie sich Angelinas Gesichtsausdruck in Erinnerung rief, während diese Rafael taxiert hatte. Denn auch wenn ihre Chefin ihre Mimik perfekt im Griff hatte, konnte sie Valerie nicht aufs Glatteis führen. Sie hätte ihren Hintern dafür verwettet, dass die Diva an dem Mann Interesse hegte. Rafaels Tätigkeit würde sich aller Voraussicht nach nicht auf die des Chauffeurs und Bodyguards beschränken.
Betrübt dachte Valerie an Erdogan, den stolzen türkischen Gärtner vom letzten Jahr. Genauso ein Traummann. Schon nach wenigen Tagen hatte er seine Berufung in Angelinas Bett gefunden. Doch als er ihr nach einigen Wochen zu dominant wurde, hatte sie ihn gnadenlos vor die Tür gesetzt. Nun konnte Valerie nur beten, dass Rafael nicht ein ähnliches Schicksal bevorstand. Denn die Vorstellung, dass dieser groß gewachsene Mann mit den überirdisch strahlenden Augen von nun an nur ein paar Meter von ihr entfernt beheimatet sein würde, floss ihr wie süßer griechischer Wein durch die Adern. Ein Gefühl, das ihr lange nicht mehr untergekommen war.
Kapitel 5
Rafael war von seinem neuen Zuhause auf Anhieb begeistert. Voller Neugier folgte er Valerie durch die gemütlichen Räume, bevor sie dezent nach oben in ihre eigene Bleibe entschwand. Schade eigentlich! Denn ihre Nähe ließ ihn ein wenig zur Ruhe kommen. Gerne hätte er noch ein paar Takte mit ihr geplaudert und ein wenig mehr über seine geheimnisvolle Ehefrau in spe in Erfahrung gebracht. Brennend interessierte ihn, ob diese immer so ungehalten und übellaunig war, oder ob ihr heute eine ganz spezielle Laus über die Leber gekrochen war. Nun, vielleicht bot sich ja im Laufe des Nachmittags noch die Gelegenheit, sein Wissen auszubauen.
Fürs Erste inspizierte er ausgiebig sein Appartement und verstaute die Wagenladung neuer Klamotten, die David ihm verpasst hatte. Gut gelaunt wanderte er immer wieder durch die gemütlich eingerichtete Zweizimmerwohnung mit der kleinen weißen Küche und dem geräumigen Kühlschrank. Wie ein Schneekönig freute er sich über den gigantischen Flachbildschirm. Im Schlafzimmer warf er sich bäuchlings auf das bequeme Bett. Grinsend lauschte er dem gequälten Quieken der Federn, die erschüttert unter seinem Gewicht in die Knie gingen.
Ein paar Minuten lang schwebte er tagträumend auf der weichen Matratze und sog den frühlingshaften Duft der Bettwäsche ein. Dann hievte er sich hoch und betrat die geflieste Terrasse, die sich vor dem Wohnzimmer erstreckte und von gepflegten kleinen Bäumchen und bunten Blumen umgeben wurde, die in so wunderschönen Farben erstrahlten, dass es ihm beinahe die Tränen in die Augen trieb.
Ein breites Schmunzeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als sein Blick an dem zweistöckigen Häuschen hinaufwanderte und er sich Angelinas Worte bezüglich herunterstürzender Blumentöpfe ins Gedächtnis rief. Niemals dürfte seine Zukünftige Wind davon bekommen, dass Chaos auch sein zweiter Vorname war.
Nachdem er sich alles bis ins letzte Detail verinnerlicht hatte, hielt er Ausschau nach einem geeigneten Versteck für seine Siria-Mitbringsel, das er dann auch in einem der Wandschränke fand. Vorsichtshalber platzierte er Heerscharen von T-Shirts darüber. Auf keinen Fall durfte irgendjemand des Computers oder des Sammelsuriums an Pillen ansichtig werden.
Als er gerade im Begriff war, es sich vor dem Fernseher gemütlich zu machen, stand seine entzückende Nachbarin auf der Matte und erbot sich, ihn mit der Alarmanlage und der Villa vertraut zu machen.
Kurz darauf bestaunte er mit aufgerissen Augen das Funksystem, das samt und sonders mit ausgeklügelten Bewegungs- und Öffnungsmeldern ausgestattet war. Zähneknirschend musste er sich eingestehen, dass er einem rückständigen Planeten wie der Erde eine solch raffinierte Technik niemals zugetraut hätte.
Als er danach den ersten Schritt in die Villa
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