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Gier, Kerstin

Gier, Kerstin

Titel: Gier, Kerstin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Smaragdgruen (Liebe geht durch alle Zeiten Bd 3)
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dann
stöhnte er leise auf, legte seine Arme um meine Taille und zog mich noch enger
an sich. Er erwiderte den Kuss mit einer solchen Heftigkeit, dass ich alles
andere vergaß und die Augen schloss. Wie vorhin beim Tanzen spielte es
plötzlich keine Rolle mehr, was um uns herum geschah oder geschehen würde, es
spielte auch keine Rolle, dass er eigentlich ein Mistkerl war - ich wusste nur,
dass ich ihn liebte und für immer lieben würde und mich bis in alle Ewigkeit
von ihm küssen lassen wollte.
    Eine
kleine innere Stimme raunte mir zu, gefälligst zur Besinnung zu kommen, aber
Gideons Lippen und seine Hände bewirkten eher das Gegenteil. Deshalb kann ich
auch unmöglich sagen, wie lange es dauerte, bis wir uns voneinander lösten und
einander fassungslos anstarrten.
    »Warum ...
hast du das getan?«, fragte Gideon schwer atmend. Er wirkte vollkommen
verwirrt. Beinahe taumelnd machte er ein paar Schritte rückwärts, als wolle er
möglichst schnell möglichst viel Abstand zwischen uns bringen.
    »Wie
meinst du das - warum?« Mein Herz klopfte so schnell und
laut, dass er es bestimmt hören konnte. Ich warf einen Blick zur Tür.
Wahrscheinlich hatte ich mir das Grüne, das ich aus dem Augenwinkel zu sehen
geglaubt hatte, nur eingebildet und es lag noch ohnmächtig ein Stockwerk
tiefer auf dem Teppich herum und wartete darauf, wach geküsst zu werden.
    Gideon
hatte misstrauisch seine Augen zusammengekniffen. »Du hast doch ...« Mit ein
paar Schritten war er am Fenster und zog die Vorhänge beiseite. Ah, das war ja
wieder mal typisch - kaum erlebte man etwas... ähm ... irres mit ihm, musste er
alles daransetzen, es so schnell wie möglich kaputt zu machen.
    »Suchst du
was Bestimmtes?«, fragte ich spöttisch. Hinter den Vorhängen stand natürlich
niemand mehr - mein jüngeres Ich war längst zurückgesprungen und fragte sich
gerade, wo zur Hölle es so unwahrscheinlich gut küssen gelernt hatte.
    Gideon
drehte sich wieder um. Die Verwirrung war aus seinem Gesicht verschwunden und
hatte seiner üblichen arroganten Miene Platz gemacht. Mit verschränkten Armen
lehnte er sich gegen den Fenstersims. »Was sollte das gerade, Gwendolyn? Ein
paar Sekunden vorher hast du mich noch voller Abscheu angesehen.«
    »Ich
wollte ...«, begann ich, aber dann überlegte ich es mir anders. »Was fragst du
eigentlich so blöd? Du hast mir bisher auch nie erklärt, warum du mich geküsst
hast, oder?« Ein bisschen trotzig fügte ich hinzu: »Mir war eben einfach danach.
Und du hättest ja nicht mitmachen müssen.« Dann allerdings wäre ich wohl vor
lauter Scham im Boden versunken.
    Gideons
Augen blitzten auf. »Dir war eben einfach danach?«, wiederholte er und kam
wieder auf mich zu. »Verdammt, Gwendolyn! Es hat durchaus seinen Grund, dass .
.. Seit Tagen versuche ich ... ich habe die ganze Zeit...« Er runzelte die
Stirn, offensichtlich verärgert über sein eigenes Gestammel. »Glaubst du
vielleicht, ich sei aus Stein?« Den
letzten Satz sagte er ziemlich laut.
    Ich wusste
nicht, was ich darauf antworten sollte. Es war vermutlich auch eher eine
rhetorische Frage, nein, ich glaubte natürlich nicht, dass er aus Stein war,
aber was zur Hölle wollte er mir damit sagen? Die Halbsätze davor hatten auch
nicht gerade zur Klärung der Lage beigetragen. Eine kleine Weile schauten wir
einander in die Augen, dann wandte er sich ab und sagte mit ganz normaler
Stimme: »Wir müssen gehen - wenn wir nicht pünktlich im Keller erscheinen, ist
der ganze Plan umsonst gewesen.«
    Ach ja,
stimmte ja. Der Plan. Der Plan, der uns als potenzielle, selbstauflösende
Mordopfer vorsah.
    »Also,
mich bekommen da keine zehn Pferde runter, solange Rakoczy bekifft auf dem Schreibtisch
rumliegt«, sagte ich bestimmt.
    »Erstens
ist er inzwischen sicher wieder auf den Beinen und zweitens warten dort unten
mindestens fünf seiner Männer.« Er streckte seine Hand nach mir aus. »Komm
schon. Wir müssen uns beeilen. Und du brauchst keine Angst zu haben: Gegen
diese Kuruzzen-Kämpfer hätte Alastair auch dann keine Chance, wenn er nicht
allein käme. Sie können im Dunkeln sehen wie Katzen und ich habe sie mit
Messern und Degen Dinge anstellen sehen, die an Zauberei grenzen.« Er wartete,
bis ich meine Hand in seine gelegt hatte, dann lächelte er leicht und fügte
hinzu: »Und ich bin ja auch noch da.«
    Aber noch
ehe wir einen Schritt gemacht hatten, erschien Lavinia in der Tür und neben
ihr, genauso außer Atem wie sie selber, der papageienbunte Erste

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