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Gift und Geld

Gift und Geld

Titel: Gift und Geld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Motiv für einen Mord erlebt.«
    »Ich
werde das nicht dulden«, fuhr sie mich an. »Ich werde mich beim Sheriff
beschweren.«
    »Warum
nicht bei Johnnie Quirk ? Er ist ein Mann der
unmittelbaren Tat«, schlug ich vor.
    »Machen
Sie sich nicht lächerlich!«
    »Sie
kennen also Johnnie Quirk ?«
    Sie
starrte mich wild an, ganz so, als wünschte sie, ich wäre an Händen und Füßen
gebunden und sie hätte ein Austernmesser zur Hand. »Ich habe Quirk einmal irgendwo getroffen«, sagte sie. »Ich kann
nicht behaupten, daß ich ihn kenne.«
    »Er
war Mandant von Wallace J.«, sagte ich. »Ihr Mann sollte einen Burschen namens Shafer — Quirks Verkaufsdirektor —
vor einem Untersuchungsausschuß vertreten.«
    »Ich
habe davon gehört.« Sie zuckte die glatten Schultern. »Was hat Quirk mit Rita Keighley zu tun?«
    »Das
weiß ich bis jetzt auch noch nicht«, gestand ich.
    Sie
ging auf das Haus zu. »Wenn Sie nichts dagegen haben, Lieutenant, werde ich
mich anziehen.«
    »Ich
habe etwas dagegen«, sagte ich ehrlich. »Aber ich fürchte, ich kann es nicht
verhindern.«
    »Bei
Ihrem nächsten Besuch wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie sich durch Chivers anmelden ließen«, sagte sie mit der Miene einer
regierenden Fürstin.
    »Ich
gebe Ihnen fünf Minuten, um sich etwas anzuziehen«, knurrte ich, »und dann
kommen Sie hierher zurück, um mir all die Fragen zu beantworten, die ich bis
jetzt noch nicht gestellt habe. Und wenn Ihnen das so nicht paßt, schön — dann
werde ich Sie mit in die Stadt ins Büro des Sheriffs nehmen, und wir können vor
vorne anfangen.«
    »Das
würden Sie nie wagen!« keuchte sie.
    »Lassen
wir’s drauf ankommen?« Ich grinste ungemütlich.
    »Gut!«
Sie holte tief und zitternd Luft, und der Seidenbikini zitterte mit, »Ich bin
in fünf Minuten zurück.«
    Sie
schritt würdevoll aufs Haus zu und vergaß, daß sie mir dabei ihre Rückenansicht
zukommen ließ, an der alles daran war — außer Würde. Ihre Hüften bewegten sich
auf träge, sinnliche Weise hin und her. Was die Schönheit der Szenerie
anbetraf, so waren die sanftgeschwungenen Hügel von
Vermont nichts dagegen. Oder waren es die von Kentucky? Das ist etwas, das ich
nie genau weiß, da ich persönlich ein ausgesprochener Westküstenmensch bin und
in einer hübschen abgeschlossenen Welt lebe, die in Pine City beginnt, durch Los Angeles hindurch geradewegs nördlich nach Santa Barbara
führt — abgesehen von San Francisco als Urlaubsort, natürlich.
    Der
Butler erschien, kurz nachdem Mrs. Miller
verschwunden war, auf der Terrasse. Er stellte einen kleinen Tisch auf und zog
zwei behaglich aussehende Rohrstühle heran.
    »Was
möchten Sie gern trinken, Lieutenant?« fragte er verdrossen.
    »Aber, Chivers «, sagte ich erregt, »glauben Sie, der Tag der
Polypen ist bereits gekommen?«
    » Mrs. Miller hat mich angewiesen, Ihnen etwas zu trinken zu
bringen, während Sie warten«, sagte er ausdruckslos.
    »Bringen
Sie einfach eine Flasche Whisky und Eis und Soda«, sagte ich. »Das wird Ihnen
das Hinein- und Herausrennen mit frischgefüllten Gläsern ersparen.«
    Der
Ausdruck auf Chivers ’ Gesicht hätte eine Uhr zum
Stillstand gebracht, aber er kehrte mit einem Tablett, auf dem alles
Wesentliche stand, zurück, stellte es vorsichtig auf den Tisch, wobei er
vermied, mich während dieser Operation anzublicken, und ging dann wieder ins
Haus zurück.
    Ich
goß mir ein Glas ein — der Whisky war von der blaublütigen Sorte, von der nie
ein Tropfen in die Flasche kommt, der noch unter dreißig Jahre alt ist — und nippte
ehrfürchtig daran, wobei ich mich fragte, ob die Schotten wohl deshalb eine so
sture Rasse sind, weil sie ihren Whisky exportierten.
    Mrs. Miller kehrte auf die Terrasse zurück. Ich warf
einen Blick auf die Uhr und stellte fest, daß sie genau viereinhalb Minuten
gebraucht hatte. Als ich sah, was sie trug, wunderte ich mich, wozu sie so
lange gebraucht hatte. Das Strandkleid, das sie trug, war aus demselben
Seidenjersey — Teil drei einer Kombination, wie ich messerscharf schloß —, aber
etwa in Höhe der Oberschenkelmitte mußte der Stoff ausgegangen sein, und so
nahm das Ganze hier mit einem zentimeterbreiten plissierten Saum ein Ende.
    Sie
ließ sich auf einem der Rohrstühle nieder und schlug die Beine übereinander, so
daß der Saum völlig über ihre Schenkel hinaufrutschte. ich komme nie dahinter,
weshalb es soviel aufregender ist, wenn das Kleid
einer Frau über die Knie hinaufrutscht, als wenn sie im Bikini

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