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Gift und Geld

Gift und Geld

Titel: Gift und Geld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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versiehst.«
    Die Silberblonde neigte anmutig
den Kopf und ging aus dem Zimmer, die Tür leise hinter sich schließend.
    »Sollen wir die ganze Nacht
hier stehen bleiben?« wollte Elmer wissen.
    Ich hörte unten die Reifen
eines Wagens quietschen, der die Zufahrt entlangkam.
    »Nachdem Sie ein so guter Junge
sind, Elmer«, sagte ich, »öffnen Sie den anderen Polypen mal die Tür.«
    Er glotzte mich einen
Augenblick lang an, drehte sich dann um und stapfte in die Diele hinaus. Kurze
Zeit später kam Polnik ins Zimmer, gefolgt von Doc
Murphy und einem der Jungen aus dem Labor, der eine Kamera trag.
    »Der Sheriff hat plötzlich
wegfahren müssen, Lieutenant«, erklärte Polnik . »Er
wird erst morgen wieder zurück sein.«
    »Okay!« sagte ich. »Es handelt
sich hier sowieso nur um Aufräumungsarbeiten. Der Bericht für Lavers kann bis morgen warten.«
    »Haben Sie eine Sonderlizenz,
Wheeler?« erkundigte sich Doc Murphy interessiert. »Ich dachte, für Menschen;
wäre jetzt Schonzeit?«
    »Wenn Sie diese drei Kugeln aus
ihm herausgebohrt haben, Doc«, sagte ich leichthin und behielt Quirks Gesicht im Auge, während ich sprach, »hätte ich sie
gern für meine Andenkensammlung.«
    Johnnies Gesicht wurde weiß. Er
wandte sich schnell ab und ging zur Bar.
    »Sie sind ein Ungeheuer,
Wheeler!« sagte Murphy gutmütig. »Soll ich vielleicht den Schädel auf einen
kleinen Sockel aufmontieren? Wenn Sie wollen, kann ich auch die Inschrift: Bester Abschuß des
Jahres anbringen lassen.«
    »Hört auf, ihr beiden!« schrie
Johnnie plötzlich von der Bar herüber. »Ich war mit dem Mann befreundet!«
    »Entschuldigung«, sagte Murphy
höflich und setzte seine flüchtige Untersuchung fort.
    »Nehmen Sie’s nicht so
tragisch, Johnnie«, sagte ich in beruhigendem Ton. »Freunde wie Shafer können Sie an jedem Finger einen haben.«
    »Das werden Sie mir büßen
müssen, Wheeler«, sagte er mit erstickter Stimme. »Wie ich vorhin schon sagte,
einmal werden Sie einen großen Fehler machen — und wenn Sie sich dann umdrehen,
werde ich Ihnen ganz dicht im Genick sitzen!«
    »Das ist das, was man einen
Freund in der Not nennt«, sagte ich dankbar. »Dabei fällt mir ein: Shafer wird beerdigt werden müssen?«
    »Ich werde mich um die
Einzelheiten kümmern«, flüsterte er. »Kümmern Sie sich von nun an um sich
selber, Polyp.«
    Ich drehte mich um und sah Polniks Blick neugierig auf mich gerichtet.
    »Dieser Strolch mit seinem
großen Mundwerk«, sagte er in fragendem Ton, »soll ich ihn wegen irgend etwas festnehmen, Lieutenant?«
    »Weswegen?«
    »Sagen Sie es mir, und ich
schaffe es«, sagte er vertrauensvoll.
    »Im Augenblick nicht, aber ich
weiß das Angebot zu schätzen«, sagte ich dankbar. »Ich möchte, daß von der
Leiche Aufnahmen gemacht werden, bevor sie weggeschafft wird. Und dort in der
Wand sind zwei Einschläge von Kugeln.« Ich wies mit dem Finger darauf. »Ich
möchte auch, daß davon Aufnahmen gemacht werden, bevor man die Kugeln
herausholt. Das wäre alles — ich habe einen langen harten Tag hinter mir,
deshalb überlasse ich Ihnen jetzt die Details.«
    »Klar, Lieutenant!« sagte Polnik und nickte. »Haben Sie diese Meta noch immer nicht gefunden?«
    Ich starrte ihn einen
Augenblick lang an und erinnerte mich dann. »Noch nicht, Sergeant«, sagte ich
zuversichtlich, »aber ich bin noch immer dabei.«
    »Die würde ich sicher gern
kennenlernen.« Er seufzte schwer. »Und auch noch in einem Sarong .«
    Es war drei Viertel zwölf, als
ich auf den Summer vor Monas Wohnung drückte. Vielleicht war es schon ein
bißchen spät für einen unangemeldeten Besuch, aber ich fand, ich hätte ein
wenig Entspannung nötig. Und wer konnte mir sonst die Sorte Entspannung bieten,
die ich brauchte? Ich mußte dreimal auf den Summer drücken, bevor sich die Tür
schließlich öffnete.
    Mona stand da, gähnend und sich
verschlafen die Augen reibend. Sie trug den verrücktesten Pyjama, den ich je
gesehen hatte — es war geradezu der Traum eines Stierkämpfers. Er bestand aus
dichtem flamingofarbenem Nylon — ein Poncho mit einem
viereckigen Halsausschnitt, der wie ein Cape bis zur Höhe ihres Zwerchfells
herabhing, wo er in der Form eines umgekehrten V nach oben auf geschlitzt war.
Die kurzen weiten Ärmel endeten mit einer elfenbeinfarbenen Stickerei. Hautenge flamingofarbene Hosen endeten unmittelbar unter ihren
Knien, ebenfalls mit einer Stickerei, was dieselbe aufreizende Wirkung hatte
wie die hervorlugenden Spitzenrüschen einer

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