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Gift und Geld

Gift und Geld

Titel: Gift und Geld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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wahr?«
    »Klar!« sagte ich in aufrichtigem
Ton. »Und die Sache mit der Notwehr ebenfalls.«
    »Wer war es?« fragte sie
atemlos.
    » Shafer .«
    »Erzähl mir davon.«
    Ich berichtete ihr also in
allen Einzelheiten. Nun, vielleicht ließ ich am Anfang einiges weg. Ich wußte
ohnehin, daß sie an Gail Millers Morgenmantel nicht allzu interessiert sein
würde.
    »Himmel noch mal! Es tut mir
leid, Al«, sagte Mona mit Wärme, als ich geendet hatte. »Ich dachte, du seist
nur hierhergekommen, weil du nichts Besseres zu tun hattest, und war deshalb
wütend auf dich. Es wäre nicht gerade ein Kompliment für mich gewesen. Ich
werde dir noch was zu trinken holen.« Sie nahm mir das leere Glas aus der Hand
und verschwand in der Küche.
    In kürzester Zeit war sie
wieder zurück, drückte mir das frischgefüllte Glas in die Hand und ihren warmen
Oberschenkel gegen den meinen.
    »Ich habe mich biestig gegen
dich benommen, Al.« Sie küßte mich sanft. »Darf ich’s wiedergutmachen?«
    »Du weißt, ich habe ein weiches
Gemüt«, sagte ich vergnügt. »Einem solchen Angebot könnte ich nie widerstehen.«
Gerade noch rechtzeitig sah ich das Warnzeichen in ihren Augen. »Das heißt,
wenn es von dir kommt, Süße!« fügte ich schnell hinzu.
    »Dann bleib auch dabei!« warnte
sie mich. »Glaubst du wirklich, daß Kirkland Mr.
Miller und dieses arme Keighley -Mädchen umgebracht
hat?«
    »Nein«, sagte ich. »Aber im
Augenblick habe ich keinen anderen Anwärter für seine Rolle — und das beginnt,
mir allmählich Sorge zu machen.«
    »Was ist mit Millers Frau — seiner
Witwe, meine ich?«
    »Klar!« sagte ich. »Und was ist
mit Berkeley? Seine Motive sind nicht weniger gewichtig als ihre. Und was ist
mit Quirk oder vielleicht auch seinem Muskelprotz — ja
sogar seiner Haushälterin? Man braucht nicht viel physische Kräfte, um jemanden
zu vergiften. Wie steht’s mit dir?«
    »Mit mir?« Ihre Stimme war
plötzlich um eine Oktave höher.
    »Ich mache nur Spaß.« Ich
tätschelte ihren Oberschenkel, was an sich nur beruhigend gedacht war, aber
schließlich eine völlig andere Tendenz bekam.
    »Mach keine solchen Späße, Al,
bitte!« keuchte sie. »Es ängstigt mich zu Tode.«
    »Erinnerst du dich, Shafer oder Quirk oft im Büro
gesehen zu haben?« fragte ich. »Sprachen sie nur immer mit Miller — oder ebenso
mit Berkeley?«
    Mona überlegte einen Augenblick
und umklammerte dann heftig meinen Handrücken. »Lenk mich nicht ab, Darling!«
sagte sie geistesabwesend.
    »Ich habe früher schon von
V-Ausschnitten gehört«, erklärte ich. »Aber dieses V-Zwerchfell ist was Neues
und macht mich neugierig.«
    »Das hast du bereits erkennen
lassen.« Sie umfaßte meine Hand noch fester. »Ich erinnere mich, daß sie ein
paarmal ins Büro kamen, aber ich glaube, ich habe nicht sonderlich auf sie
geachtet. Ich bin sicher, daß sie dabei nicht nur mit Mr. Miller gesprochen
haben — sie gingen auch zu Mr. Berkeley.«
    »Wie steht es mit Kirkland ?«
    »Das einzige Mal, als ich ihn
sah, war dasjenige Mal, von dem ich dir erzählt habe — als er hereingestürzt
kam und anfing, Mr. Berkeley anzuschreien.«
    » Mrs. Miller?«
    »Ich erinnere mich nicht, sie
jemals im Büro gesehen zu haben.«
    »Es war ohnehin nur so eine
Idee«, sagte ich bedauernd.
    »Wenn ich dir nur irgendwie
helfen könnte«, sagte Mona ernsthaft. In ihren Augen tauchte plötzlich ein
verschmitzter Schimmer auf, und ihre Lippen öffneten sich zu einem strahlenden
Lächeln.
    »Jetzt habe ich plötzlich eine
Erleuchtung gehabt«, sagte sie ernst.
    Gleich darauf entwand sie sich
meinem Griff, ging zum Lichtschalter und knipste das Licht aus. Somit blieb nur
noch der weiche Schein einer abgeschirmten Lampe, die auf einem Kaffeetischchen
allein und verlassen in der anderen Ecke des Zimmers stand.
    Mona kam wieder ein paar
Schritte auf die Couch zu und blieb dann stehen. Ihr Gesicht war im Schatten,
so daß ich seinen Ausdruck nicht erkennen konnte. Dann beugte sie sich vor,
streifte mit einer geschmeidigen Bewegung die Pyjamahose ab und warf sie neben
mich auf die Couch. Als sie sich wieder aufrichtete, war auch bereits das
Poncho-Oberteil über ihren Kopf gezogen und segelte durch die Luft, um auf der
Hose zu landen.
    »Glaubst du, daß das hilft,
Al?« fragte sie mit gekonnt unschuldiger Stimme.
    Ich stand auf, nahm mit beiden
Händen das Poncho-Oberteil von der Couch und hielt es eine Sekunde lang vor
mich hin, bevor ich es sachte schüttelte.
    » Olé , toro !« sagte

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