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Gift vom Mars

Gift vom Mars

Titel: Gift vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Tomate.«
    Das war leicht übertrieben, aber wirklich nur leicht. Hände zogen an seinem Kragen, den er sich im Kampf gegen die marsianische Kälte dicht an den Hals geschnürt hatte. Sie setzten ihn in einen Stuhl und riefen Hennes.
    Hennes war nach zehn Minuten da. Er sprang von einem kleinen Wagen, und sein Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Wut und Ärger. Keinerlei sichtbare Anzeichen von Erleichterung darüber, daß einer seiner Angestellten in Sicherheit war, waren zu erkennen.
    »Was soll das, Williams?« bellte er.
    David blickte auf und sagte kühl: »Ich hatte mich verlaufen.«
    »Oh, so nennen Sie das? Zwei Tage verschwunden, und der Herr hat sich verlaufen. Wie haben Sie das angestellt?«
    »Nun, ich wollte einen kleinen Spaziergang machen und bin wohl zu weit gegangen.«
    »So, Sie sind zwei Marsnächte hindurch herumgelaufen? Soll ich das glauben?«
    »Fehlen irgendwelche Sandkatzen?«
    Einer der Farmboys mischte sich schnell ein, als Hennes' Gesicht sich noch weiter rötete. »Er ist völlig fertig, Mr. Hennes. Er war im Staubsturm draußen.«
    »Reden Sie doch keinen Unsinn!« verwies ihn Hennes. »Wenn er im Staubsturm draußen war, würde er nicht hier sitzen.«
    »Nun, das weiß ich auch«, sagte der Farmboy, »aber sehen Sie ihn sich doch an!«
    Hennes sah David an. Die roten Stellen an seinem Hals und seinen Schultern waren eine Tatsache, über die man nicht einfach hinwegsehen konnte.
    »Waren Sie im Sturm?« fragte er.
    »Leider ja«, nickte David.
    »Und wie sind Sie durchgekommen?«
    »Da war ein Mann«, sagte David. »Ein Mann, der von Rauch und Licht eingehüllt war. Der Staub hat ihm nichts ausgemacht. Er nannte sich Weltraum-Ranger.«
    Die Männer drängten sich jetzt näher an ihn heran. Hennes drehte sich wütend herum, und in seinem plumpen Gesicht arbeitete es.
    »Hinaus mit euch!« schrie er. »An die Arbeit! Und Sie, Jonnitel, Sie bringen eine Sandkatze her!«
    Es dauerte beinahe eine Stunde, bis David das heiße Bad nehmen durfte, auf das er sich so gefreut hatte. Hennes erlaubte niemand anderem, mit ihm in Verbindung zu treten. Wieder und wieder blieb er bei seinem ruhelosen Hin- und Herschreiten in seinem Privatbüro vor ihm stehen, wirbelte plötzlich herum und herrschte David an: »Was ist mit diesem Weltraum-Ranger? Wo haben Sie ihn getroffen? Was hat er gesagt? Was hat er getan? Was ist mit diesem Rauch und diesem Licht, von dem Sie reden?«
    David schüttelte immer wieder den Kopf und sagte: »Ich bin spazierengegangen und habe mich verlaufen. Ein Mann, der sich Weltraum-Ranger nannte, brachte mich zurück.«
    Schließlich gab Hennes es auf. Der Arzt der Farm übernahm David, und David bekam sein heißes Bad. Er wurde mit kühlenden Salben behandelt und bekam einige Hormonspritzen. Die Soporitinjektion, die ihm gleichzeitig verabreicht wurde, konnte er nicht ablehnen, und so schlief er, ehe die Nadel wieder aus seiner Vene herausgezogen wurde.
     
    Als er erwachte, fand er sich in einem Bett im Krankenrevier. Die Rötung seiner Haut hatte inzwischen nachgelassen. Die würden ihm keine Ruhe lassen, das wußte er; aber er brauchte sich ihrer auch nicht mehr lange zu erwehren.
    David war jetzt nämlich überzeugt, daß er die Lösung des Rätsels kannte: Er glaubte zu wissen, woher die Lebensmittelvergiftungen rührten. Nur noch ein oder zwei Glieder fehlten in seiner Beweiskette, und dann natürlich auch ein Beweis, den die Gerichte anerkennen würden.
    Er hörte einen leichten Schritt am Kopfende seines Bettes und zuckte unwillkürlich zusammen. Sollte es jetzt schon wieder angehen? Aber es war nur Benson, der neben ihn trat. Benson, sein Haar verwirrt und sein ganzes Gesicht ein Bild der Besorgnis. Er trug etwas, das aussah wie eine altmodische Pistole.
    »Williams, sind Sie wach?« fragte er.
    »Das sehen Sie doch«, antwortete David.
    Benson strich sich mit der Hand über die Stirn, auf der dicke Schweißtropfen standen. »Man weiß nicht, daß ich hier bin. Ich sollte auch nicht hier sein, denke ich.«
    »Warum nicht?«
    »Hennes ist überzeugt, daß Sie mit diesen Lebensmittelvergiftungen zu tun haben. Das wollte er Makian und mir unbedingt einreden. Er behauptet, Sie seien dort draußen gewesen und könnten keine vernünftige Erklärung dafür geben. Ich fürchte, Sie sitzen ziemlich in der Patsche – und ich kann nicht viel dagegen tun.«
    »Sie können nicht viel dagegen tun? Sie glauben also nicht an das, was Hennes sagt?«
    Benson beugte sich vor. »Nein, ich

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