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Gift

Gift

Titel: Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gordon
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können, muss es dunkel
sein«, sagte der Mann von der Spurensicherung. »Und wenn es irgendwo
Blutspuren gibt, verursachen sie ein blaugrünes Leuchten.«
    Mac besprühte den Boden, dann stellte er das Zelt darüber und
öffnete eine kleine Klappe an seiner Seite. Und tatsächlich war
darunter ein schwaches Leuchten zu erkennen.
    »Kaum zu glauben, aber wie es aussieht, ist hier eine Menge
Blut im Boden versickert. Machen Sie Fotos davon und nehmen Sie Proben,
damit wir sie mit Hagopians Blut vergleichen können«, ordnete Bernardi
an.
    »Das würde bestens ins Bild passen«, bemerkte Samuel. »Der
Bach ist in unmittelbarer Nähe, und so ist der blaue Käfer
wahrscheinlich an Hagopians Hosenbein geraten.«
    »Sehen wir uns mal den Geräteschuppen an«, sagte Bernardi zu
Samuel.
    Sie gingen zu der Stelle, wo der Bach eine scharfe Linkskehre
machte. Nicht weit dahinter stand ein Geräteschuppen, an dessen
Außenwänden Feuerholz aufgeschichtet war. Der Detective trug den zwei
Polizisten in seiner Begleitung auf, sich alle Holzscheite einzeln
anzusehen.
    »Halten Sie nach einem Stück Holz Ausschau, das so aussieht,
als wäre einmal ein Seil daran befestigt worden.«
    Dann ging er mit Samuel in den Schuppen, um sich die Hacken,
Schaufeln und Rechen anzusehen, die dort aufbewahrt wurden. In einer
Ecke fanden sie außerdem mehrere Macheten, und der Wandschrank über der
Werkbank enthielt verschiedene Behälter mit Chemikalien.
    »Finden Sie es nicht ein wenig eigenartig, dass jemand ein
Mikroskop im Geräteschuppen stehen hat?« Samuel deutete auf die
Werkbank.
    »Nicht, wenn man alle möglichen Gegenstände nach
Fingerabdrücken absuchen will«, sagte Bernardi. »Wenn mich nicht alles
täuscht, werden wir auf den meisten dieser Arbeitsgeräte Miguels und
Josés Fingerabdrücke finden.«
    Er ging zur Tür des Schuppens und rief nach Mac: »Nimm von
allen Geräten hier drinnen Fingerabdrücke ab. Und wenn du damit fertig
bist, untersuchst du die Macheten auf Blutspuren.«
    Samuel kramte in dem Gerümpel, das sich in einer Ecke türmte.
Als er mehrere alte Zaunlatten zur Seite schob, machte er eine
interessante Entdeckung. »Sehen Sie mal, Lieutenant, ein Seil.«
    »Untersucht auch das Seil«, sagte Bernardi zu Mac und seinem
Assistenten. »Und zwar vor allem daraufhin, ob seine
Oberflächenstruktur mit den Abschürfungen an Hagopians Hals
übereinstimmt. Und vergesst die Chemikalien im Schrank nicht. Würde
mich sehr wundern, wenn es nicht die gleichen wären, die in den
Cola-Flaschen in Hagopians Taschen gefunden wurden.«
    Bernardi hatte noch nicht zu Ende gesprochen, als von draußen
ein Mann mit einem dicken Aststück hereinkam, dessen Rinde
Abschürfungen aufwies, als wäre ein Seil darumgeschlungen worden.
    »Aha«, sagte der Detective. »Zeigen Sie mir die Stelle, wo Sie
diesen Ast gefunden haben.« Und an Mac gewandt, fügte er hinzu: »Mach
ein Foto von dem Stück Holz und versuch festzustellen, ob die
Oberflächenstruktur des Seils, das wir gerade gefunden haben, zu den
Abschürfungen der Rinde passt und ob sich vielleicht sogar noch Spuren
der Rinde daran befinden.«
    »Das versteht sich doch von selbst«, entgegnete Mac leicht
säuerlich.
    Als sie Stunden später schließlich fertig waren, begann es
bereits zu dämmern. Erschöpft standen Samuel und Bernardi auf der
Veranda des Ranchhauses.
    »Die Beweismittel, die wir heute gefunden haben, werden den
Fall in einem gänzlich neuen Licht erscheinen lassen«, sagte Bernardi
zufrieden.
    »Keine Frage«, sagte Samuel. »Wann werden Sie mit Ihren
Untersuchungen fertig sein!«
    »Spätestens in einer Woche«, sagte der Detective. »Bis auf die
Chemikalien. Die werden etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen.«
    »Schicken Sie dann sämtliche Befunde an Deadeye?«, fragte
Samuel.
    »Nein. Der District Attorney möchte, dass ich mich direkt an
ihn wende. Deadeye ist nicht mehr für den Fall zuständig.«
    »Wann kann ich meinen Artikel veröffentlichen?«, fragte Samuel.
    »Erst, wenn der D.A. den Fall vor Gericht bringt.«
    »Wie lange wird das dauern?«
    »Mindestens zwei Wochen, aber eher länger.«
    »Dann kann ich vorher ja noch Verschiedenes überprüfen«, sagte
Samuel.
    »Was zum Beispiel?«
    »Alles, was ich Ihnen im Moment sagen kann, ist, dass es
meinen Kontakt in Paris betrifft. Aber Sie haben mein Wort, dass ich
Sie über alles, was ich herausfinde, unterrichten werde, sobald ich
wieder zurück bin, Lieutenant. Und vielen Dank für alles.«

11
WARUM?
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