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Gift

Gift

Titel: Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gordon
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genau so gefunden, wie er auf dem
Foto abgebildet ist?«
    »Ja, Sir.«
    »Und auf dem Rechen befanden sich Fingerabdrücke?«
    »Ja, Sir.«
    »Wessen Fingerabdrucke?«
    »Die von Mr. Narcio Padia.«
    »Was war Mr. Padias Aufgabe auf der Mülldeponie?«
    »Er war sozusagen der Hausmeister.«
    »Anders ausgedrückt, seine Aufgabe bestand darin, auf der
Deponie sauber zu machen, und dazu gehörte Harken, Fegen, Schaufeln.
Ist das richtig?«
    »Ja, Sir.«
    »Haben Sie nachgeprüft, ob sich seine Fingerabdrücke auch auf
den anderen Besen und Schaufeln der Deponie befanden?«
    »Nein, Sir.«
    »Da wäre noch ein weiteres Beweisstück, zu dem ich Ihnen gern
ein paar Fragen stellen würde, Mr. Macintosh. Sehen Sie das Foto des
blauen Insekts auf Mr. Hagopians Hosenbein?«
    »Ja, Sir.«
    »Sind Sie der Frage nachgegangen, woher es stammt?«
    »Nein, Sir.«
    »Warum nicht?«
    »Mir wurde gesagt, ich solle mir die Mühe sparen.«
    »Wer hat Ihnen das gesagt?«
    »Mr. Graves.«
    »Demnach haben Sie nicht die leiseste Ahnung, woher dieses
Insekt stammt, ist das richtig?«
    »Ja, Sir, das ist richtig.«
    »Können Sie mir sagen, ob Mr. Hagopian an der Stelle starb, an
der seine Leiche gefunden wurde? Also am Eingangstor der Deponie?«
    »Nein, Sir, das kann ich nicht. Das festzustellen übersteigt
meine Kompetenzen.«
    »Okay, aber Sie können mir bestätigen, dass die abgetrennten
Geschlechtsteile des Ermordeten nicht auf dem Deponiegelände gefunden
wurden?«
    »Ja, Sir. Sie wurden nirgendwo auf der Deponie gefunden.«
    »Aber Sie wissen, dass sie dem Opfer abgetrennt worden waren
und fehlten?«
    »Ja, Sir.«
    »Noch eine Frage. An einem von Mr. Hagopians Schuhen befand
sich etwas Erde, ist das richtig?«
    »Ja, Sir.«
    »Aber diese Erde stammte nicht von der Deponie?«
    »Nein, sie war nicht von der Deponie.«
    »Wissen Sie, woher sie kam?«
    »Das festzustellen waren wir ohne eine Referenzprobe nicht in
der Lage.«
    »Was bedeutet das bitte genau?«
    »Es bedeutet, wir hätten von einer Stelle wissen müssen, deren
Boden wir hätten untersuchen können, um festzustellen, ob er mit der
Erde an den Schuhen des Opfers identisch ist. Andernfalls hätte das
Ganze keinen Sinn gehabt.«
    »Ich habe vorerst keine weiteren Fragen mehr an den Zeugen.
Möglicherweise werde ich ihn allerdings noch einmal aufrufen müssen.
Deshalb ersuche ich das Gericht, ihn noch nicht zu entlassen.«
    »Nachdem die Verteidigung ihre Befragung des Zeugen beendet
hat, hätte auch ich noch ein paar Fragen an den Zeugen, Euer Ehren«,
meldete sich Deadeye zu Wort.
    »Bitte, aber fassen Sie sich kurz.«
    Mit einem selbstsicheren Lächeln schlenderte Deadeye auf den
Zeugenstand zu und blieb direkt vor den Geschworenen stehen. »Mr.
Macintosh, Sie haben doch sicher schon bei früheren Gelegenheiten Seile
nach Fingerabdrücken abgesucht?«
    »Ja, Sir.«
    »Haben Sie in den zehn Jahren, die Sie Ihren Beruf bereits
ausüben, jemals Fingerabdrücke auf einem Seil gefunden?«
    »Hin und wieder, Sir.«
    »Gibt es einen Grund, weshalb Sie nur hin und wieder welche
gefunden haben?«
    »Ja, Sir. Seile haben eine zu poröse Oberfläche, weshalb sich
darauf nur in den seltensten Fällen Fingerabdrücke feststellen lassen,
aber wir untersuchen sie trotzdem, weil manchmal jemand Fett oder Farbe
an den Händen hat, und dann stehen unsere Chancen schon besser.«
    »Jedenfalls haben Sie dieses Seil untersucht?« Er zeigte ihm
ein Foto von der Schlinge um Hagopians Hals.
    »Ja, Sir.«
    »Dann wenden wir uns dem Insekt zu. Sie konnten das Insekt
nicht identifizieren, ist das richtig?«
    »Ja, Sir. Dafür wäre ein Entomologe nötig.«
    »Ein Entomologe ist jemand, der sich mit Insekten befasst?«
    »Ja, Sir. Aber ich bin keiner.«
    »Danke, Mr. Macintosh.«
    »Gut«, erklärte der Richter. »Mr. Macintosh, hinterlassen Sie
beim Gerichtsdiener bitte eine Telefonnummer, unter der Sie zu
erreichen sind, falls wir Sie noch einmal brauchen. Doch jetzt werden
wir erst einmal in die Mittagspause gehen. Und wenn ich die Damen und
Herren Geschworenen noch einmal daran erinnern dürfte, weder
untereinander noch mit sonst jemandem über diesen Fall zu sprechen.
Sind die Herren Anwälte damit einverstanden, wenn ich diese Ermahnung
künftig nicht jedes Mal ausspreche, wenn die Geschworenen den Saal
verlassen?«
    »Einverstanden«, murmelten beide Anwälte.
    »Wie ist die Zeugenbefragung deiner Meinung
nach gelaufen, Samuel?«, fragte Janak auf dem Weg zum Mittagessen.
    »Eindeutig zu

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