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Gift

Gift

Titel: Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gordon
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seinen rechten Schuh
auszuziehen?«
    Deadeye war bereits an der Richterbank und stand neben Janak.
»Einspruch. Der Zeuge steht nicht unter Anklage.«
    »Würden Sie bitte zu mir kommen?« Der Richter winkte die
Anwälte zu sich. Sobald sie vor ihm standen, sagte Janak: »Nachdem er
uns seine Schuhgröße nicht nennen kann, Euer Ehren, bleibt mir keine
andere Wahl, als seinen Schuh mit dem Fußabdruck von der Deponie zu
vergleichen. Dass er dort gearbeitet hat, hat er bereits zugegeben.«
    »Mr. Marachak versucht hier doch nur mit allen Mitteln, die
Schuld auf andere abzuwälzen«, stieß Deadeye verärgert hervor.
    »Einspruch abgelehnt«, erklärte der Richter.
    Janak nahm den Gipsabguss des Fußabdrucks von dem Tisch mit
den Beweisstücken. Dann forderte der Richter den Zeugen auf, seinen
rechten Schuh auszuziehen. Janak nahm ihn an sich und stellte ihn in
den Gipsmodel. Der Schuh passte exakt hinein. Janak achtete darauf,
dass es alle Geschworenen sehen konnten.
    »Wo waren Sie in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember des
vergangenen Jahres, Mr. Aram?«
    »Ich war in meiner Wohnung in Oakland.«
    »Nicht auf der Deponie in Point Molate?«
    »Nein, Sir.«
    »Kann das jemand bestätigen?«
    »Einspruch!«, schrie Deadeye, heftig mit den Armen fuchtelnd.
»Der Zeuge steht nicht unter Anklage.«
    »Abgelehnt«, verfügte der Richter.
    »Ich war allein«, antwortete Aram. »Ich bin alleinstehend.«
    Janak zeigte dem Zeugen ein Foto der Coca-Cola-Kisten. »Sie
wissen doch, wo dieses Foto aufgenommen wurde?«
    »Ja, Sir.«
    »Sie haben mit den anderen Arbeitern Cola getrunken?«
    »Ja, Sir.«
    »Und wenn Sie eine Flasche ausgetrunken hatten, haben Sie sie
in die Kiste neben dem Getränkeautomaten gestellt?«
    »Ja, Sir.«
    »Und das machten Sie jeden Tag so?«
    »Vielleicht nicht jeden Tag, aber mehrere Male die Woche.«
    »Sie haben zusammen mit José und Miguel Ramos Cola getrunken?«
    »Ja, Sir. Wir haben alle die Flaschen in die Kisten
zurückgestellt, wenn wir sie ausgetrunken hatten.«
    »Haben Sie aufgepasst, wohin die Angeklagten ihre Flaschen
gestellt haben, und haben Sie die Cola-Flaschen mit ihren
Fingerabdrücken hinterher wieder aus der Kiste genommen?«
    Der Zeuge rutschte nervös auf seinem Sitz herum. »Nein, warum
sollte ich so etwas tun?«
    »Nach der Entlassung der Angeklagten haben Sie nie mehr eine
Cola getrunken, ist das richtig?«
    »Ich sagte Ihnen doch bereits, dass wir mehrere Male die Woche
gemeinsam eine Cola getrunken haben.«
    Janak zog einen Beleg aus seinen Papieren und ließ ihn als
Beweisstück eintragen. Dann zeigte er ihn Deadeye und dem Zeugen.
»Welches Datum steht auf diesem Beleg, Mr. Aram?«
    »Der 12. Juli 1961.«
    »Ist Ihnen bewusst, dass an jenem Tag zum letzten Mal in
diesem Jahr Cola-Flaschen von der Deponie abgeholt wurden, wohingegen
dies in den vorangegangenen sechs Monaten jeden Monat der Fall war?«
    »Das entzieht sich leider meiner Kenntnis.«
    »Die Angeklagten wurden Anfang Juli entlassen, und das war
auch der Zeitpunkt, an dem Sie alle Cola-Flaschen mit Ihren
Fingerabdrücken darauf entfernt und den Zeitplan für Lieferung und
Abholung geändert haben, ist das richtig?«
    »Nein, Sir, das habe ich nicht veranlasst.« Der Zeuge begann
wieder auf seinem Sitz herumzurutschen.
    »Aber das sind doch Ihre Initialen, N.A. und es ist auch Ihre
Handschrift, mit der hier vermerkt ist: ›Abholung einstellen‹.«
    »Einspruch!«, brüllte Deadeye. »Die Verteidigung stellt hier
nur Vermutungen an.«
    »Abgelehnt«, erklärte der Richter streng. »Das ist ein
Kreuzverhör, Mr. Graves.«
    »Ich weiß nicht, wessen Handschrift das ist«, antwortete Aram.
    »Waren Sie es, der Juan Ramos dazu brachte, den Knoten zu
knüpfen?«
    »Nein, Sir, es war andersherum. Er hat gesagt, er würde
Hagopian damit aufhängen.«
    »Sie haben geholfen, Hagopian am Tor aufzuhängen.«
    »Nein, Sir.«
    »Euer Ehren«, meldete sich Deadeye zu Wort.
    »Möchten Sie Einspruch erheben, Mr. Graves?«
    »Zurückgezogen.«
    »Das ist doch Ihr Fußabdruck in dem Gipsabguss?«, fragte Janak.
    »Nein, Sir.«
    »Wir wissen, dass es zu Mr. Padias Aufgaben auf der Deponie
gehörte, zu harken. Haben Sie den Rechen an sich genommen, als Sie
sahen, dass er ihn benutzt hatte?«
    »Nein, Sir.«
    »Befassen wir uns mit Ihrer Berufsausbildung. Sie sind
Chemietechniker und also in Chemie bestens bewandert.«
    »Ja, Sir.«
    »Sie waren einer der wenigen in Hagopians Belegschaft, die
über die Wirkung der Chemikalien

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