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Gilde der Jäger 01 - Engelskuss

Gilde der Jäger 01 - Engelskuss

Titel: Gilde der Jäger 01 - Engelskuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. Singh
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böse.«
    »Das habe ich auch nie behauptet«, erwiderte sie, dabei waren ihre Augen immer noch auf den Moderator geheftet, der beim Streicheln der blassen, bleichen Haut der Rothaarigen eine beinahe qualvolle Lust zu empfinden schien.
    »Ich weiß, dass sie auch nur Menschen sind. Mir ging es nur darum, dass…« Sie schluckte, als sie das Stöhnen einer weiteren Frau vernahm, deren Vampirlover neckisch mit dem Mund knapp über ihre Halsschlagader hinwegglitt, sein leidenschaftliches Flüstern schien ihr Ekstase zu versprechen.
    »Ihnen ging es worum?« Jetzt streifte sein Mund auch ihre Halsschlagader.
    Sie zuckte zusammen. Wie zum Teufel war sie nur in den Armen eines Erzengels gelandet, eines Mannes, dem sie noch gerade eben das Herz aus dem Leib schneiden wollte? »Mir gefällt nicht, wie die Vampire ihre Fähigkeiten nutzen, um die Menschen zu versklaven.«
    »Aber vielleicht wollen die Menschen ja versklavt werden? Sehen Sie vielleicht hier irgendjemanden, der sich beschwert?«
    Nein. Alles, was sie sah, waren die Vorboten eines sinnlichen Spiels, eine erotische Mischung aus Frauen und Männern, Vampiren und Menschen. »Ist das hier eine ihrer bescheuerten Orgien?«
    Wieder gluckste er leise, diesmal klang es weich und warm, ergoss sich wie geschmolzenes Karamell über ihre Haut. »Manchmal gehen sie vielleicht ein bisschen zu weit, aber sonst ist es genau das, was es scheint. Eine Party, auf der man jemanden kennenlernen kann.«
    Seine Hände strichen leicht über ihre Arme, sein Atem zerzauste die kleinen Löckchen an ihren Schläfen. Für den Bruchteil einer Sekunde war sie unschlüssig. Wie es sich wohl anfühlte, wenn sie sich einfach an ihn lehnte und zuließ, dass Raph… Oh Gott. Was war bloß mit ihr los? »Ich glaube, ich habe genug gesehen. Lassen Sie uns gehen.« Sie versuchte sich aus seinen Armen zu winden.
    Er umfing sie noch fester, legte die Flügel um sie, sodass ihr die Sicht auf den Raum versperrt war, dabei drückte sich seine Brust hart und heiß gegen ihren Rücken. »Sind Sie ganz sicher?« Seine Lippen hauchten über ihre empfindliche Nackenhaut, und sie musste ein Zittern unterdrücken. »Ich habe schon seit Äonen keine menschliche Geliebte mehr gehabt. Aber Sie duften so ungewöhnlich… interessant.«
    8
    Menschliche Geliebte.
    Wie eine kalte Dusche rissen diese Worte sie aus den sinnlichen Fantasien, in die sie Raphael mit kühler Berechnung eingesponnen hatte. Für ihn war sie nur ein Spielzeug, weiter nichts. Wenn er mit ihr fertig war, würde er sie ausrangieren wie die anderen überflüssig gewordenen Spielzeuge. Benutzt. Vergessen. »Suchen Sie sich eine andere für Ihre Vergnügungen. Ich bin dafür nicht zu haben.« Sie riss sich los, und diesmal ließ er sie gewähren.
    Vorsichtig drehte sie sich zu ihm um. Sie erwartete, dass er verärgert, vielleicht sogar zornig darüber war, dass sie ihn zurückgestoßen hatte, doch Raphaels Gesicht war eine Maske, wachsam und undurchdringlich. Vielleicht hatte er ihr von Anfang an nur etwas vorgegaukelt. Warum zum Teufel sollte sich ein Erzengel mit einem Menschen begnügen, wenn ihm doch ein Harem von außerordentlichen Vampirschönheiten zur Verfügung stand?
    Über die Diät konnte man zwar geteilter Meinung sein, aber für Haut und Körper wirkte das Vampirsein wahre Wunder. Jeder Vampir über fünf Jahrzehnte war gertenschlank und hatte makellose Haut. Ihr Charme wuchs ebenfalls von Jahr zu Jahr– obwohl das natürlich von jedem Einzelnen abhing. Elena war alten Vampiren begegnet, die eher Beute als Raubtier waren, doch die wahrhaft mächtigen…
    Manche, so wie Dmitri, verbargen geschickt ihre Stärke und ihr unglaubliches Charisma, bis sie es einsetzten. Andere waren auf dem Zeitstrahl schon so weit vorangeschritten, dass sie unaufhörlich Macht verströmten. Und selbst die Schwachen, die sich nie mit einem Dmitri würden messen können, waren atemberaubend schön.
    »Ich habe meine Lektion gelernt«, sagte sie in die Stille hinein. »Ich sollte toleranter sein, was die sexuellen Praktiken meiner Mitmenschen angeht.«
    »Das ist eine interessante Sicht der Dinge.« Jetzt endlich senkte er die Flügel und faltete sie sorgsam im Rücken zusammen. »Aber Sie haben bislang nur die Spitze des Eisbergs gesehen.«
    Sie fragte sich, ob der Moderator inzwischen seine Hände im Höschen seiner Vampirliebsten hatte. »Mir reicht es.« Bei der Vorstellung all der erotischen Dinge, die hinter ihrem Rücken geschahen, bekam sie ein ganz

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