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Girlfriends 04 - Kuess Weiter, Liebling!

Girlfriends 04 - Kuess Weiter, Liebling!

Titel: Girlfriends 04 - Kuess Weiter, Liebling! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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die ganzen Probleme mit William bin
ich nicht mal dazu gekommen, Babysachen zu besorgen.« Sie streichelte ihren Bauch. »Armer Kleiner.«
    Für einen Typ-A-Kontrollfreak wie Sherilyn war es mit Sicherheit die Hölle, ans Bett gefesselt zu sein. »Kendra und ich bereiten alles für das Baby vor. Das macht bestimmt Spaß.« Und sobald Sherilyn das Kind hatte und alles in Ordnung war, würde Adele von hier verschwinden. Zurück nach Hause, zu ihren Freundinnen und ihrem Leben.
    »Toll.« Sherilyn warf die Gummibärchentüte aufs Tablett. »Das Baby bewegt sich.« Tritte zu zählen und auf die Bewegungen zu achten, waren bei einer Präeklampsie-Schwangerschaft sehr wichtig. »Gib mir deine Hand.« Sie packte Adele am Handgelenk und legte ihre flache Hand auf ihren Bauch.
    »Ich fühle nichts.«
    »Schsch... da. Hast du das gespürt?«
    Adele schüttelte den Kopf. Gestern hatte sie auch nichts gespürt. Genauso wenig wie vorgestern.
    Kurz darauf ließ Sherilyn sie los. »Vermutlich ist er wieder eingeschlafen.« Sie zeigte auf den Nachttisch. »Nimm dir einen Zettel und einen Stift und schreib alles auf, was ich dir sage.«
    Eine Stunde später hatte Adele eine dreiseitige Liste mit allem erstellt, was das Baby brauchte, samt einer Aufzählung von Verhaltensmaßregeln, erlaubten Aktivitäten und angemessenen Fernsehsendungen für Kendra. Im Grunde war alles verboten, worin Kraftausdrücke vorkamen. Was für Adele bedeutete, dass sie sich ein paar ihrer Lieblingssendungen erst ansehen konnte, wenn Kendra schon im Bett war.
    Adele steckte die Liste in ihre Handtasche, sprang in Sherilyns Wagen und fuhr zur Sterling Park Middle School. Als sie die alte Turnhalle betrat, fielen ihr zwei Dinge auf. Erstens sah sie kleiner aus als in ihrer Erinnerung. Und zweitens roch sie noch genauso. Nach Hartholzböden und Gummibällen. In der
Mitte war ein rot-schwarzer Hengst auf den Boden gemalt, und am hinteren Ende dehnten sich Kendra und ein paar Dutzend Mädchen und banden sich die Schnürsenkel ihrer Tanzschuhe zu. Kendra trug die Haare zu einem Pferdeschwanz und hatte sich ein weiß-rotes Band darum gebunden. Adele winkte ihrer Nichte überschwänglich zu, doch die schien sie nicht zu sehen und drehte ihr den Rücken zu. Adele zuckte mit den Schultern, stieg die Zuschauertribüne hinauf und nahm drei Reihen weiter oben Platz. Unten in der Halle saßen vier Lehrer und drei Schülerinnen an einem Jurorentisch. Eine der Schülerinnen war Tiffany Zemaitis, die sich die Haare mit einer Kralle am Hinterkopf festgesteckt hatte und einen Bleistift in der Hand hielt.
    Noch vor wenigen Wochen hätte sich Adele nicht träumen lassen, wieder in ihrer alten Turnhalle zu sitzen. Sie schrieb zwar über bizarre und unwahrscheinliche Begebenheiten, hätte sich aber nie vorstellen können, je ihrer Nichte beim Vortanzen für eine Tanzmannschaft zuzusehen, deren Captain die Tochter von Devon und Zach war. Nicht in einer Million Lichtjahren.
    Sie legte die Handycam neben sich, stützte sich mit den Ellbogen auf die Bank hinter ihr und wartete. Genauso wenig hätte sie sich selbst je als Übergangsmama einer Dreizehnjährigen vorstellen können. Sie hatte keine Ahnung von Kindern und keine Verantwortung mehr für ein anderes Lebewesen getragen, seit ihr Jemenchamäleon Steve vor fünf Jahren an Altersschwäche gestorben war. Und ein Teenager brauchte viel mehr als ab und zu mit lauwarmem Wasser abgebraust zu werden, ein sauberes Plätzchen zum Sonnen und ein paar Grillen.
    Was es auch war, das Kendra brauchte, Adele hatte es noch nicht herausgefunden. Kendra verabscheute Hühnerfleisch, weil es »ädrig« war. Sie hasste Salat, weil er nach »Dreck« schmeckte, und fand Bananen eklig, weil sie »matschig« waren, auch wenn das gar nicht stimmte.

    Seit ihrem achtzehnten Lebensjahr hatte Adele allein gelebt und kochte eigentlich nicht viel. Normalerweise warf sie einfach ein Steak oder ein Stück Hähnchenfleisch in ihren George-Foreman-Grill und machte sich einen Salat dazu. Irgendwas Schnelles und Unkompliziertes, aber Kendra wollte Gerichte, die bis ins Detail vorbereitet werden und richtig gekocht werden mussten, wie Spaghetti oder Enchiladas. Oder noch besser, sie wollte Fastfood. Als Adele ihr erklärt hatte, dass sie sich nicht jeden Tag mit Sachen von McDonald’s oder Taco Bell vollstopfen durfte, weil sie äußerst ungesund und voller Transfettsäuren waren, hatte Kendra sie nur angesehen und gesagt: »Das ist ja schwul.« Wie Adele schnell

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