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Giselles Geheimnis

Giselles Geheimnis

Titel: Giselles Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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und mit dir reden. Gib mir fünf Minuten, dann bin ich da.“
    Giselle krümmte sich innerlich. Die kalte Realität hatte die Sinnlichkeit und das Verlangen erstickt, ebenso schnell und zweifelsohne ebenso achtlos, wie Stefano sie ihrer Kleider entledigt hatte. Wie hatte sie sich nur so benehmen können? Wie hatte sie sich so verlieren können, dass sie alles, an was sie von sich als Person und über ihr Leben glaubte, einfach in Sekundenschnelle aufgegeben hatte?
    „Ich muss gehen. Aber erst zeige ich dir deine Räume.“ Stefano erlaubte es sich nicht, Giselle anzusehen, während er das Handy in seine Tasche zurücksteckte. Er war sich nicht sicher, ob er, wenn er es tat, die Zusage an seinen Cousin würde einhalten können. Denn so, wie sein Körper nach ihr gierte, würde er nicht in der Lage sein, sie zu verlassen.
    Wie war es überhaupt dazu gekommen? Wie hatte er zulassen können, dass eine Frau seine Selbstbeherrschung derart zunichtemachte, dass nichts außer ihr noch wichtig war? Wie war so etwas möglich? Stefano verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Er hatte keinerlei Kontrolle über die Situation gehabt. Er war gar nicht in der Lage gewesen, irgendetwas zuzulassen oder nicht zuzulassen.
    Die Wahrheit war, er war noch immer nicht dazu fähig. Ein Wort von Giselle, ein Blick oder auch nur ein kleiner Laut … mehr würde nicht nötig sein, damit er sie wieder an sich riss. Und genau das war der Grund, warum er sie nicht ansehen durfte.
    Schweigend folgte Giselle Stefano. Er öffnete eine weitere Flügeltür zu einem anderen Raum, offensichtlich eine Bibliothek. Doch er durchquerte den Raum so schnell, dass ihr keine Zeit blieb, mehr als einen flüchtigen Blick auf das Zimmer zu werfen. Dann folgten weitere Türen, die von der Bücherei auf den Treppenabsatz eines Treppenhauses führten.
    Seit sie den großen Salon der eleganten Suite mit ihren Stuckdecken und dem antiken Mobiliar verlassen hatten, hatte Stefano Giselle kein einziges Mal angesehen. Sie sagte sich, dass sie froh darum war. Sie ignorierte das schmerzhafte Ziehen des unerfüllten Verlangens, das an ihr nagte und ihre bisherige so feste Überzeugung von sich Lügen strafte.
    „Dieses Apartment hat einen eigenen Eingang“, teilte Stefano ihr mit nüchterner Stimme und eisiger Distanz mit. „Die Türen am Ende des Korridors führen in das Esszimmer, dahinter liegt die Küche. Genau wie ich haben auch meine Eltern ihre Privatsphäre geschätzt.“
    Sollte das eine an sie gerichtete Warnung sein, die Intimitäten, die sie soeben miteinander geteilt hatten, nicht überzubewerten? Falls ja, so war es unnötig. Schließlich hatte Giselle ihre eigenen Gründe, weshalb es echte Intimität zwischen ihnen niemals geben konnte. Echte Intimität vielleicht nicht, aber … Ihr Körper schmerzte und schrie geradezu nach der Erlösung, die ihm verwehrt worden war. Eine Erlösung, die sie mit Sicherheit erfahren hätte, hätte Stefanos Handy nur wenige Minuten später zu klingeln begonnen.
    Dass sie solche Gedanken hatte, war eindeutig falsch, und sie sollte sich schämen, nur … ihr Körper dachte gar nicht daran, sich zu schämen. Ihr Körper verlangte danach, die Distanz zwischen sich und Stefano zu überbrücken. Ihr Körper wollte … Nein. Nein, sie durfte sich solche Gefühle nicht erlauben. Sie sollte froh und erleichtert sein, dass Stefano die Sache rechtzeitig abgebrochen hatte. Oder nicht?
    Sie nahm die Pille, hatte sie vor zwei Jahren von ihrem Arzt wegen ihres unregelmäßigen Zyklus verschrieben bekommen. Deshalb schluckte sie sie jeden Morgen, nicht etwa wegen der empfängnisverhütenden Wirkung. Es bestand ja keinerlei Risiko für eine ungewollte Schwangerschaft. Es bestand auch kein Risiko, dass Stefano oder sie eine Situation heraufbeschwörten, die sie beide nicht wünschten. Schließlich waren sie beide entschlossen, jegliche Art von Bindung zu vermeiden.
    Warum also sollte sie den Hunger, den Stefano in ihr geweckt hatte, nicht stillen können? Warum sollte sie auf diese sicherlich unfassbar schöne Erfahrung verzichten?
    Stefano hatte die ersten Stufen der Treppe erklommen und wartete offensichtlich darauf, dass sie es ihm nachtun würde.
    „Im nächsten Stockwerk gibt es vier Schlafzimmer, alle mit eigenem Bad. Ich habe angewiesen, dass ein Raum für dich vorbereitet wird“, ließ er sie wissen, noch immer in dem gleichen kühlen Ton. Das sagte ihr deutlich, dass er nicht vorhatte, zu der Intimität zurückzukehren, die kurz

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