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GK0077 - Der Blutgraf

GK0077 - Der Blutgraf

Titel: GK0077 - Der Blutgraf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Es gab keinen Zweifel, sie brauchte Menschenblut.
    Graf Tomasos teuflische Saat war aufgegangen.
    Susans Hand fuhr an den Mund. Ihr Zeigefinger glitt über die Vorderzähne und…
    Ein wohliger Schauer rieselte über Susan Millers Rücken.
    Sie hatte die beiden Vampirzähne gefühlt, die ihr gewachsen waren.
    Sie war bereits eine Tochter der Finsternis.
    Tief aus ihrer Kehle kam ein Fauchen. Der lange Schlaf hatte die Verwandlung zum Vampir noch beschleunigt. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Sie würde auf Jagd gehen. Sie mußte auf Jagd gehen. Menschen sollten ihre Opfer werden.
    In diesem Augenblick klopfte es an der Tür.
    Susan zuckte zusammen. Nur mühsam konnte sie sich beherrschen.
    Wieder klopfte es. Diesmal ungeduldiger.
    »Ja. Wer ist da?« Susan hatte ihre Stimme gut unter Kontrolle.
    »Ich bin’s, Seymour. Ich muß mit dir reden, Susan. Unbedingt. Bitte, mach auf!«
    Susan Miller überlegte einen Augenblick. Dann ging sie zur Tür und drehte den Schlüssel herum. Leise, so daß man es draußen nicht hören konnte.
    »Was ist denn, Susan?«
    »Komm nur herein, Seymour. Es ist offen. Ich habe dich bereits erwartet.«
    Es klappte alles ausgezeichnet. Das erste Opfer kam sogar freiwillig…
    ***
    »Mensch, irgend etwas stimmt doch mit dir nicht, John«, knurrte Bill Conolly und trank sein Glas mit einem Schluck leer.
    »Wieso?«
    Der Inspektor drehte sich um. Sein Gesicht zeigte einen erstaunten Ausdruck.
    Bill Conolly zuckte ein wenig hilflos mit den Achseln. »Du bist anders als sonst, verschlossener. Mir scheint, dich bedrückt etwas.«
    John Sinclair nagte an der Unterlippe. Gedankenverloren zündete er sich eine Zigarette an. Die beiden Männer befanden sich in Johns Kabine. Sheila wollte noch Make-up auflegen, und da hatte ihr Mann es vorgezogen, zu verschwinden.
    John Sinclair stieß den Rauch durch die Nase aus. »Bill, du bist ein guter Beobachter. Mir geht auch einiges im Kopf herum.«
    »Raus damit. Vielleicht kann ich dir helfen.«
    »Ich habe heute morgen vor der Abfahrt einen toten Matrosen gesehen. Man hat ihn aus dem Hafenbecken gefischt. Er stammt von der Besatzung der CORMORAN.«
    »Was ist da besonders schlimm dran? Für den Matrosen schon, sicher.« Bill lachte gekünstelt.
    John verzog das Gesicht. »Gar nichts, Bill. Aber hör’ weiter zu. Zwei Männer trugen die Bahre dicht an mir vorbei. Und dann verrutschte das Tuch, das man über die Leiche gelegt hatte. Der Hals des toten Matrosen wurde sichtbar. Und jetzt wird’s interessant, Bill. Ich entdeckte zwei mir gut bekannte Zeichen. Zwei kleine Punkte nur, die jedoch einiges aussagen.«
    Bill wurde bleich. »Verdammt, du denkst an Vampire?«
    »Ja, Bill.«
    Der Reporter schüttelte den Kopf. »Das ist doch nicht möglich. Wo sollen die denn herkommen?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht sind sie schon auf dem Schiff.«
    Bill wurde bleich. »Verdammt, das kann natürlich lustig werden. Vampire – ahoi, sozusagen.«
    John Sinclair verzog nur die Lippen. Ihm war nicht nach Scherzen zu Mute. Er nahm sich sein Smoking-Jackett und schlüpfte hinein. »Und kein Wort zu Sheila, Bill. Ich mache die Sache allein.«
    »Ja, ja, schon gut.«
    Bill schüttelte den Kopf. »Wenn ich da noch an letztes Jahr denke, an diesen… na, wie hieß er doch gleich?«
    »Dr. Barow.«
    »Ja, Dr. Barow. Da steht uns ja noch einiges bevor.«
    »Noch ist nichts bewiesen, Bill«, sagte John. Dann schlug er seinem Freund auf die Schulter. »Komm, wir wollen Sheila nicht länger warten lassen, sonst wird sie schon wieder mißtrauisch.«
    ***
    »Du hast mich erwartet?« fragte Seymour Destry überrascht und schloß die Tür hinter sich.
    »Ja.«
    Mehr sagte Susan nicht. Sie bemühte sich krampfhaft, ihre Vampirzähne zu verbergen.
    »Komisch.« Seymour Destry ließ sich in einen Sessel fallen. »Ich dachte erst, du wolltest von mir gar nichts mehr wissen. Nach diesen Vorfällen damals.«
    »Das ist doch Unsinn. Im Gegenteil, ich bin froh, daß du das getan hast.«
    Destry beugte sich vor. »Sag mal, spinne ich oder du. Das ist doch nicht dein Ernst, was du da eben behauptet hast.«
    »Doch, mein voller Ernst.«
    »Das mußt du mir erklären.«
    »Später.« Susan hatte ihre Stimme gesenkt. Sie hatte jetzt den Tonfall, der Seymour immer so verrückt machte.
    Aufgeregt leckte er sich die Lippen. Teufel noch mal, er hatte das Gefühl, daß es ihm heute Nacht endlich gelingen würde, mit Susan zu schlafen! Versucht hatte er es immer.
    Susan hatte den Schreibtisch erreicht. Für

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