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GK0100 - Der See des Schreckens

GK0100 - Der See des Schreckens

Titel: GK0100 - Der See des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mehr auftauchten.«
    »Hat er genauere Erklärungen abgegeben, Mrs. Kilrain?« wollte John wissen. »Überlegen Sie jetzt gut. Jedes Wort kann wichtig sein. Versuchen Sie sich zu erinnern.«
    »Er brachte das Verschwinden der Leute mit einem uralten Fluch in Verbindung. Dr. McGrath interessierte sich sehr für die Geschichte der näheren Umgebung. Er setzte alles ein, um mit seinen Forschungen voranzukommen. Und dann stieß er auch auf diese Stadt, die vor langen Jahren versunken ist. Es war ein heidnisches Volk, was dort lebte. Und die Menschen brachten einem Dämon ihre Opfer. Bis es dem Herrgott zuviel wurde, und er die Stadt versinken ließ. So erzählt es die Sage. Und damit das Monster nie mehr auftauchte, wurde es durch einen Fluch gebannt. Sollte dieser Bann doch je gebrochen werden, dann gibt es immer noch ein Mittel, mit dem der Gerechte dem Monster zu Leibe rücken kann. Das ist der silberne Pfeil in der Armbrust.«
    John Sinclair hatte konzentriert zugehört. »Dr. McGrath hat die Geschichte geglaubt?« fragte er.
    »Selbstverständlich. Es ist ja auch tatsächlich etwas dran. Diese versunkene Stadt gibt es.«
    »Auch die Armbrust?«
    »Ja, auch die.« Mrs. Kilrain nickte eifrig. »Der Doktor hat mal davon gesprochen, daß sie in unserem Heimatmuseum ausgestellt ist. Viele haben sie schon bewundert, aber niemand hat die wahre Symbolik dieser Waffe gekannt. Ich glaube, daß nur Doktor McGrath davon wußte.«
    John Sinclair war längst klar, daß er diese Armbrust haben mußte. Und zwar noch in dieser Nacht.
    »Wer hat den Schlüssel zu dem Museum?« fragte John.
    »Aber Inspektor. Sie wollen doch nicht…«
    »Doch, Mrs. Kilrain. Ich will nicht nur, ich muß sogar. Wenn ich bis morgen warte, kann es bereits zu spät sein. Also, wer hat ihn?«
    »Der Museumsdiener ist der alte Flaherty.«
    John stand auf. »Dann nichts wie hin.«
    Der Inspektor hatte zwar seine mit Silberkugeln geladene Pistole, aber er wußte auch aus Erfahrung, daß es manchmal einer bestimmten Waffe bedurfte, um einen gewissen Dämon zu bekämpfen. Bei den Teufelsmönchen war es der Kelch des Feuers gewesen, hier brauchte er die geweihte silberne Armbrust.
    ***
    Das Museum lag am Ende der Altstadt. Es war am Hang gebaut, inmitten kleiner, verschachtelter Häuser.
    John kam mit dem Wagen nicht hin. Er mußte ihn unten an der Straße stehen lassen. Eine Steintreppe führte zu dem Museum hoch. Sie war zu beiden Seiten durch ein kunstvoll geschmiedetes Eisengeländer gesichert.
    Mrs. Kilrain war mitgefahren, denn sie kannte den alten Flaherty sehr gut.
    Der Museumsdiener wohnte unter dem Dach des Gebäudes. Zwei kleine Zimmer reichten ihm dort.
    Es gab eine alte Klingel.
    »Hoffentlich ist er zu Hause«, meinte Mrs. Kilrain, als sie auf den Knopf drückte.
    John zuckte die Achseln. »Wenn nicht, muß ich die Tür aufbrechen.«
    Die Haushälterin sah ihn nur an.
    Flaherty war zu Hause. Schon nach kurzer Zeit wurde oben ein Fenster geöffnet, und ein Kopf sah nach draußen.
    »Verdammt noch mal«, tönte eine krächzende Stimme. »Kann man denn nicht einmal in Ruhe schlafen?«
    »Mach auf, Flaherty«, rief Mrs. Kilrain, »es ist wichtig.«
    »Sarah, du?« John hörte einen erstaunten Ausruf. Es folgten ein paar gemurmelte Worte, und der Kopf verschwand.
    »Das ging ja gut«, sagte die Haushälterin.
    John lächelte zuversichtlich. Innerlich war er nervös. Die Zeit lief ihm davon. Er ahnte, daß es in den nächsten Stunden zu einer Entscheidung kommen würde.
    Schließlich tauchte der alte Flaherty auf. Der Museumsdiener war ein mickriges Männchen mit einem zerknitterten Gesicht und einer randlosen Brille. Er trug einen abgewetzten Morgenmantel, unter dem die Beine einer gestreiften Schlafanzughose hervorschauten. Seine Füße steckten in Filzlatschen.
    Um das Verfahren abzukürzen, zückte John Sinclair seinen Ausweis. Flaherty bekam große Augen.
    »Scotland Yard?« murmelte er. »Ja, zum Teufel, was habe ich denn angestellt?«
    »Sie gar nichts«, sagte John schnell. »Aber wir brauchen Ihre Hilfe.«
    »Wüßte nicht, womit ich Ihnen helfen könnte, Inspektor. Bei mir hat sich kein Mörder versteckt.«
    »Ich will auch keinen Mörder fangen«, erwiderte John und schob sich an dem Mann vorbei in das Innere des Museums. »Wo hängt die Armbrust?«
    »He, he, Inspektor«, rief der alte Flaherty und rannte John auf seinen kurzen Beinen nach.
    Der Inspektor wandte sich um. »Stellen Sie jetzt keine großen Fragen, Mr. Flaherty. Ich brauche die

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